Taucht man ins Spiel ein, ist der Name am Anfang sehr verwirrend. Denn die Geschichte von Matthew, der zusammen mit der mysteriösen A nach Überlebenden der City sucht, spielt in der Vergangenheit von Xenoblade Chronicles 3. Dennoch solltet ihr zunächst das Hauptspiel spielen, falls ihr nicht gespoilert werden wollt. Denn tatsächlich ist die Geschichte auch als Abschluss der Trilogie zu sehen. Aber kommen wir zurück zur Geschichte.
Matthew wurde von seiner Schwester Na’el getrennt und ist auf der Suche nach ihr. Dabei trifft er nach einer kurzen Zeit auf einen Soldaten von Keves und einer Soldatin von Agnus, die einen tödlichen Kampf gegeneinander ausfochten. Er entscheidet sich dazu, in den Kampf einzugreifen und sie von ihren Flammenuhren zu befreien. Das gefällt den Bösewichten namens Moebius so gar nicht und zwei von ihnen tauchen auf. Doch tatsächlich spielen sie in diesem Kapitel eher eine untergeordnete Rolle.
Alte Freunde, altes Eisen
Kurze Zeit später tauchen zwei alte Bekannte auf. Shulk und Rex sind alt geworden, aber sie haben es echt drauf. Zusammen mit Nikol und Glimmer komplettieren sie die verrückte Truppe, die daraufhin durch eine vertraute und doch neue Welt reist. Immer wieder tauchen Orte aus den beiden Vorgängern auf. Die Basis ist die alte Kolonie 9, die verschmolzen ist mit einem besonderen Ort aus Uraya. Das Ziel alte Erinnerungen und Nostalgie zu erwecken, hat zumindest bei mir sehr gut funktioniert. Trotzdem hatte ich gemischte Gefühle bei der Geschichte. Sie erklärt ein wenig mehr, wie es zum Abenteuer von Noah, Mio und den anderen gekommen ist. Gleichzeitig nimmt sie wichtige Punkte aus der Hauptgeschichte vorweg, die dort ziemlich am Ende das Puzzle zusammengesetzt haben. So schön es war, die alten Gefährten wieder zu sehen, so fremd waren sie in dieser Welt, die davor auch wunderbar ohne sie ausgekommen war. Eins haben die beiden Teile aber gemeinsam. Erneut geht es darum herauszufinden, was überhaupt los ist und wer der Bösewicht ist. Würde ich das vorgreifen, würde ich der Geschichte ein wenig den Sinn nehmen.
Auf den Kampf!
Auf den ersten Blick hat sich am Kampfsystem wenig geändert. Die einzige Änderung ist, dass sich Matthew und seine Gefährten nicht in große Mechas verwandeln können und damit die Moebius verprügeln können. Ihr müsst euch stattdessen mit starken Kombo-Attacken vergnügen. Nach und nach kommt die Angriffskette, fusionierte Techniken usw. wieder dazu. Der Schwierigkeitsgrad wird erneut sehr knackig dadurch, dass nur die Heiler aus eurer Gruppe Gefährten aufhelfen können. So gibt es durchaus Kämpfe, die verloren sind, bloß weil ein falsches Mitglied aus eurer Gruppe gestorben ist. Das ist besonders ärgerlich, wenn so ein Kampf relativ lange dauert. Das tun besonders die Bosskämpfe auf hohem Schwierigkeitsgrad, da die HP mächtig hoch skaliert.
Neben den Attacken gibt es noch weitere Neuerungen. So gibt es ein Harmoniesystem, bei dem nicht nur der Eintrag von Verbündeten euch weiterhilft. So ziemlich jede Aktion im Spiel bringt euch Punkte. Sei es das Besiegen von genügend Monstern für einen Eintrag oder aber das Ansprechen von Charakteren. Genauso zählen die Baumaßnahmen dazu, mit denen sich nach und nach weitere Teile der Welt euch öffnen. Diese ist groß genug, um eine Spieldauer von 10 bis 20 Stunden zu gewährleisten. Die Spielzeit hängt massiv davon ab, wie viel ihr abseits der Hauptstory erledigt. Denn Nebenquests und Erkundungen gibt es jede Menge in dem Spiel.
Steuerung und Technik
Die Steuerung ist genauso bewährt wie in der Hauptgeschichte. Auch wenn ihr sehr viel machen könnt, ist es nach einer Weile sehr intuitiv, welcher Knopf welche Aktion ausführt. Durch das erneute Erklären der Funktionen, kann man diesen Teil aber auch losgelöst von der Hauptgeschichte spielen. Grafisch ist der DLC auf demselben Level wie das Hauptspiel. Erneut steckt viel Liebe in den Orten, und ich finde es bemerkenswert, wie gut sich die Orte aus Teil 1 und Teil 2 kombinieren ließen. Allerdings ist erneut die Grafik auf der mittlerweile betagten Switch im Handheldmodus sehr matschig und schreit förmlich nach einem leistungsstärkerem Nachfolger der Konsole. Die Musik ist eine Synergie aus allen drei Spielen und dementsprechend erneut fantastisch. Auch die Sprachausgabe ist wieder sehr gelungen. Nur klingt der Rex Synchronsprecher nicht nach einer älteren Version seiner selbst.
Kritik
Wie bereits erwähnt, schwang für mich bei der Geschichte ein fader Beigeschmack mit. Dies ist nicht die tolle Zukunft, die Noah und Mio erreicht haben. Dies ist ein Event, welches noch einmal untermauern will, wie sehr die drei Spiele zusammenhängen. In meinen Augen wäre dies aber gar nicht notwendig gewesen. Es war sicherlich interessant Rex und Shulk noch einmal zu sehen. Aber es ist nicht Reunion, die man als Fan gerne gesehen hätte. Allerdings ist das ein sehr persönlicher Punkt.
Ansonsten macht das Spiel wenig falsch, stößt aber eben auch an die Grenzen der Switch. Das merkt man besonders bei der Grafik im Handheldmodus. Ich hoffe doch sehr, dass Monolith Soft bald eine bessere Hardware benutzen kann. Denn ihre schönen Welten verdienen es einfach, in einem besseren Licht zu sein.
Matthias meint:
Der DLC ist ein Abschluss einer fantastischen Reihe, die drei hervorragende Spiele hervorgebracht hat. Er ist aber nicht der runde Abschluss, den sich so mancher Fan gewünscht hat. Noch immer bleiben Fragen offen und gewisse Dinge werden nur angedeutet. Dennoch weckt er die Spannung auf das nächste Kapitel der Xenoserie, welches uns wohl erst auf der nächsten Nintendo Konsole erwarten wird. Dementsprechend kann ich diesen DLC nur jenen ans Herz legen, die alle Teile der Serie gespielt habt. Ansonsten habt ihr an der ein oder anderen Stelle einfach nur große Fragezeichen über dem Kopf.
Grafik
Sound
Steuerung
Spielspaß
Release
Developer
Publisher
USK
26.04.2023
Monolith Soft
Nintendo
12
Singleplayer
Multiplayer
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