Der ein oder andere wird sich sicherlich fragen, wie die Entwickler auf den Namen void tRrLM(); gekommen sind. Schaut man sich den Titel aber an, gibt es schnell eine Antwort. Als Spieler schlüpft man in die Rolle eines Roboters, der in einer postapokalyptischen Welt ziemlich alleine dasteht. Doch während er durch die Überreste einer alten Zivilisation irrt, findet er ein verletztes Mädchen und einen alten Computer. Dieser hat einen Bildschirm, auf dem lediglich Emoji zu sehen sind.
Hinein in den Void
Gemeinsam mit ihm macht sich Robbie, wie die gesteuerte Figur liebevoll genannt wird, hinaus in die zahlreichen Dungeons, um Essen und später auch Gegenstände für die Behausung des Mädchens zu finden. Dabei erforscht man unzählige Dungeons, die zufallsgeneriert sind. Aber das ist nicht der einzige Trick. Dungeon Crawler sind oft dafür bekannt, dass man unzählige Stunden grinden muss. Dies ist aber hier nicht der Fall. Wir beginnen immer wieder bei Level 1. Zudem führt ein Tod nicht zum Game Over sondern wir werden als Abfall wieder in den Void geschmissen. Das ist der Ort, wo wir das Mädchen gefunden haben.
Da dieser nicht dazu geeignet ist, Menschen zu beherbergen, muss sich der Spieler immer neuen Herausforderungen stellen. Gleichzeitig muss man dafür sorgen, dass das Mädchen, welches nach kurzer Zeit Toriko genannt wird, nicht verhungert. Außerdem müssen wir ihr Zuhause reinigen, damit sie nicht krank wird. Man könnte jetzt meinen, dass sich das Problem einfach lösen lässt, in dem man möglichst viel Essen besorgt und dieses dann immer verwendet, wenn das Mädchen hungrig ist. Doch das Spiel geht soweit, dass dieses sogar verrottet. Auch dann ist es für Toriko nicht mehr genießbar.
Liebevolle Charaktere, triste Dungeons
Robbie hat unglaublich viel Charakter, obwohl er nicht sprechen kann. Allgemein beweist das Spiel gut, dass es auch heute noch ohne Sprachausgabe geht. Denn unser Roboter hat keine Ohren mit denen er hören könnte. Auch ein Mund fehlt ihm. Sprechen tut eigentlich die ganze Zeit nur einer. Denn unser bester Freund mit den Emojis leitet uns fortan durch das Spiel und erzählt vom Untergang der Menschheit. In seiner Datenbank findet er nützliche Hinweise, wie wir Toriko beschützen können. So hilft er uns beim Bau des Terrariums und gleichzeitig ist er wie ein Anker in dieser eher trostlosen Welt.
Denn bei den Dungeons handelt es sich um relativ einfach generierte Gänge und große Räume. Diese sind gefüllt mit feindlichen Robotern, gegen die man in einem rundenbasierten Kampfsystem kämpfen muss. Anfangs hat man dazu einen Skill und einen normalen Angriff. Doch beim Level Up kann man zwischen zwei verschiedenen Optionen auswählen. Das kann die Steigerung des Angriffs sein oder ein ganz neuer Angriff. Auch diese Auswahlmöglichkeiten sind zufallsgeneriert. Dadurch ist jeder Ausflug in die Dungeons anders und manchmal findet man einfach nicht die richtigen Items, um zu überleben.
Denn neben den Hitpoints ist auch die Energie von Robbie ein entscheidender Faktor. All seine Aktionen verbrauchen Strom. Dieser lässt sich durch Batterien aufladen. Findet man diese nicht, verliert man in kürzester Zeit sämtliche HP und stirbt. Dann kehrt man zurück in den Void und muss so ziemlich alles abgeben, was man ergattert hat. Lediglich das Essen und die wichtigen Gegenstände lassen sich in einen speziellen Tresor davor schützen, zu Müll verarbeitet zu werden. Doch ganz umsonst ist der Ausflug dann doch nicht. Denn die Ressourcen werden wiederum für das Craftingsystem benötigt. Schließlich wollen wir etwas bauen, womit Toriko überleben kann.
Technisch solide
Bis auf dem Ort des Terrariums zeichnet sich das Spiel jetzt nicht durch besonders gut gestaltete Level aus. Das führt insgesamt zu einem soliden Spielerlebnis. Nur ich denke mir dann immer, weniger ist mehr. Oft führt eben jener Zufallsfaktor dazu, dass die Dungeons generisch wirken und der eigentlich erwünschte Effekt verfliegt. Da habe ich doch lieber einen Dungeon, der aber bewusst so angelegt wurde und danach geschafft ist. Dieses Gefühl bekommt man hier leider nur selten. Dafür lässt sich aber in der 2,5D Ansicht erahnen, an was für einem Ort Toriko lebt. Es handelt sich um nichts anderes als einer Müllkippe, die kontaminiert ist.
Müll ist die Steuerung aber nicht. Sie ist zwar simpel, aber sehr genau. Auch gut gelungen ist, dass man über Aktionen in den Dungeons nachdenken kann, da sobald ein Feind in der Nähe ist, jeder Schritt als ein Zug gilt. Dadurch lässt sich das Spiel auch gut unterwegs spielen. Die mangelnde Sprachausgabe fällt hier ebenfalls nicht ins Gewicht. Es gilt aber zu beachten, dass das Spiel lediglich einen englischen Text hat.
Kritik
Ein bisschen Kritik ist ja bereits durchgeklungen. Die Dungeons sind zu generisch und insgesamt gibt es wenig zu entdecken. Zudem nervt es auf Dauer, dass man jedes Mal von vorne Anfangen muss. Wenn man in ein Dungeon erst zehn Mal gehen muss, um das Item auf dem sechsten Flur zu finden, bloß weil man mit wenig HP einem Gegner begegnet, kann das echt frustrierend sein. Die meiste Zeit habe ich in den tristen Dungeon verbracht, die obwohl sie zufallsgeneriert sind, alle gleich aussehen. Da verliert man einfach viel zu schnell den Spaß.
Das ist wirklich schade, da die Story sehr bewegend ist. Ich bin nur einfach kein Freund davon, nach harter Arbeit nur mit wenig Lohn dazustehen. Denn wenn ein Dungeon mir zu schwierig ist, habe ich so nicht einmal die Möglichkeit ein bisschen Powerleveln zu machen. Dadurch fühlt es sich besonders am Anfang sehr nach Trial & Error an.
Matthias meint:
void tRrLM(); //Void Terrarium ist ein netter Titel, der eine liebevolle Geschichte hat. Leider sind aber die Dungeon, durch die man sich als Roboter schlagen muss zu generisch und insgesamt scheint der Schwierigkeitsgrad für Einsteiger ein bisschen hoch angesetzt zu sein. Das führt schnell zu einer gewissen Frustration. Das fehlende Aufleveln rächt sich hier gefühlt eher, als dass es dazu führt, dass Grinden verhindert wird. Denn oft braucht man eben doch so viele Versuche, dass es dem Grinden gleich kommt. Für Fans des Genres lohnt sich aber der Blick durchaus.
Grafik
Sound
Steuerung
Spielspaß
Release
Developer
Publisher
USK
10.07.2020
Nippon Ichi Software
NIS America
6
Singleplayer
Multiplayer
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