Das weißrussische Entwicklerteam One Wing Cicada wollte mit Tardy ein Spiel mit einer interessanten Geschichte und einzigartigem Gameplay erschaffen. Zwar ist der Held Ramto nicht unbedingt der schlauste, aber gerade das macht den Start einfach aus. Dieser erwacht alleine auf einem Raumschiff und muss herausfinden, was mit der Crew geschehen ist und wie er die Kiste Blech erfolgreich nach Hause fliegt.
Dabei stößt er aber recht schnell auf Hindernisse. Denn der Erschaffer des Schiffes hatte nichts Besseres zu tun, als aus jedem Gerät ein Rätsel zu machen. So wird die Bedienung eines Aufzugs oder Taschenrechners bereits zur Knobelprobe. Als wäre das nicht schon genug, scheint in der kompletten Galaxie Krieg zu herrschen. Doch schon bald meldet sich Ann bei ihm, die anscheinend irgendwo auf dem Schiff eingesperrt ist. Mit neue Hoffnung, macht er sich also an die Aufgabe, sein eigenes Leben zu retten. Die Story ist dabei wirklich gut und hat so manche Spannung parat.
Rätsel satt
Spielerisch lässt sich Tardy dabei als Point & Click Adventure mit vielen Rätseln einordnen. So muss man das Passwort des Computers herausfinden oder eben einen Taschenrechner ans Laufen bringen, um die Koordinaten herauszufinden. Gleichzeitig findet man aber auch immer wieder Tagebücher von der Crew oder später auf einem Planeten von einem Jungen. Diese enthalten oft nützliche Hinweise für ein Rätsel oder geben interessante Hintergrundinformationen an. So erfährt man Stück für Stück mehr über die Geschehnisse.
Die Rätsel sind aber keine einfachen Fackelrätsel. Oft muss man um die Ecke denken oder aber man kommt einfach nicht auf die Lösung, die eigentlich ganz offensichtlich ist. Dazwischen gibt es auch noch zwei Klassiker, die man spielen kann. So wagt sich Ramto an Space Invader und Pong. Aber diese Spiele sind tatsächlich mit in die Geschichte eingebaut und haben ihren Zweck.
Ein riesiger Vorteil ist auch, dass man bei der Switch jederzeit eine Pause machen kann. Schafft man ein Rätsel nicht sofort, kann man es zunächst zur Seite legen. Später versucht man es dann einfach nochmal und vielleicht kommt man auf die Lösung. Insgesamt ist das Spiel aber eher kurzweilig und kann ohne Probleme innerhalb von 5 Stunden durchgespielt werden. Sofern ihr schnell auf die Lösung bei allen Rätseln kommt oder im Internet danach sucht, könnt ihr das Spiel sogar deutlich schneller durchspielen.
Steuerung und Technik
Gesteuert wird Tardy über den Analogstick und die A-Taste. Hier lassen sich Sachen gut auswählen. Außerdem wird aber auch das Steuerkreuz verwendet und im Handheldmodus kann man auch per Touchscreen Eingaben machen. Dadurch geht alle gut von der Hand und man findet wirklich schnell in das Spiel hinein.
Grafisch erinnert das Spiel an die alten Zeiten. Die Grafik hat durchaus ihren Charme und versprüht eben ein wenig Retro. Dennoch wurde darauf geachtet, die oft eher dunklen Räume auch mit genügend Details auszustatten. Man merkt hier schon, dass sich bei der Anordnung Gedanken gemacht wurden. Zwischendurch gibt es auch immer wieder Sequenzen, in denen Bilder gezeigt werden, die zum Stil passen.
Musikalisch wird das ganze mit einer Musik unterlegt, die zur Atmosphäre passt. Sie vermittelt etwas von Einsamkeit und begleitet einen auf dem Abenteuer. Dabei bleibt sie aber eher im Hintergrund und wird nicht zu aufdringlich. Eine Sprachausgabe gibt es nicht, würde aber auch zu dieser Art von Spiel nicht wirklich passen.
Kritik
Das größte Problem von Tardy ist die Länge. Das Spiel ist extrem kurzweilig und hat dazu das Problem, dass der Wiederspielwert eher gering ist. Hat man die Lösung für ein Rätsel erst einmal gefunden, hat es eben nicht mehr dieselbe Wirkung. Zwar ist die Geschichte des Spiels gut und man erfährt in den Notizen wirklich viel über die Welt, aber das ist eben zu wenig für einen zweiten Durchgang. Dazu gibt es das Spiel wie viele Indie Spiele nur auf Englisch und man sollte die Sprache können, da es ansonsten vielleicht etwas unverständlich ist, was genau gemacht werden muss.
Matthias meint:
Insgesamt ist Tardy ein gutes Indiespiel, welches durchaus unterhalten kann. Wer gerne Rätsel löst und sich für Science Fiction interessiert, macht hier nichts verkehrt. Allerdings ist das Spiel sehr kurz und hat beim zweiten Durchgang nicht mehr denselben Reiz. Trotzdem kann es für ein paar wenige Stunden unterhalten und bietet eine interessante Story.
Grafik
Sound
Steuerung
Spielspaß
Release
Developer
Publisher
USK
01.03.2019
One Wing Cicada
Drageus Games S.A.
6
Singleplayer
Multiplayer
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