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Ein Roboter rettet das Universum!
Mit Robonauts bringt Quibic Game ein Spiel in den Nintendo eShop, das das Genre der Shoot ‘em Ups mal etwas anders angeht und um Elemente aus 2D-Action Spielen sowie Super Mario Galaxy anreichert. Im Kern läuft man nämlich herum und ballert auf zahlreiche Gegner und erfüllt verschiedene Missionen für einen dubiosen Auftraggeber. Dabei steuert man den elektronischen Protagonisten frei über die zweidimensionale Umgebung eines großen Sonnensystems und springt mit ihm von Planet zu Planet.
Die Aufgaben variieren dabei stark – mal muss man einfach nur alle Gegner bekämpfen, mal muss man Nester zerstören und mal geht es darum, das Equipment des Auftraggebers davor zu bewahren, durch die gegnerischen Angriffe zerstört zu werden. In insgesamt zwölf Aufgaben tritt man entweder alleine oder zu zweit in einem von zwei Schwierigkeitsgraden an, um seine Freiheit zurückzubekommen.
Jede Aufgabe ist dabei komplett gekapselt, sobald man den Auftrag erfüllt hat, darf man sich der nächsten Aufgabe annehmen. Und obwohl die Aufgabenstellung jedes Mal etwas variiert, ist das Gameplay grundsätzlich immer gleich: Man steuert den Roboter über den Stick und kann auf Tastendruck springen und schießen. Darüber hinaus kann man mit einer weiteren Taste an bestimmten Stellen auf benachbarte Planeten springen. Wobei Planeten in der Tat etwas hochtrabend ausgedrückt ist, von der Größe her sind es eher Meteoriten.
Die Gegner, die auf diesen Meteoriten herumlaufen kann man nicht nur mit der Standardwaffe besiegen, es gibt auch zahlreiche Extras, die vernichtete Bösewichte hinterlassen, mit denen man dann besondere Angriffe ausführen kann. Ebenso bleibt manchmal auch Energie zurück, die man einsammeln und damit seinen Roboter wieder aufladen kann. Ist der nämlich komplett entladen, dann heißt es „Game Over“ und die aktuelle Aufgabe muss von vorne begonnen werden.
Hin und wieder gibt es auch Bosskämpfe, die unterscheiden sich aber kaum vom sonst üblichen Gameplay. Es geht darum, den Angriffen möglichst geschickt auszuweichen und im Gegenzug anzugreifen. Das Ausweichen steht vor allem deshalb im Vordergrund, weil die Standardwaffe des Roboters keine besonders hohe Reichweite hat. Man muss also nah an die Gegner ran – so nah, dass sie selbst auch ohne Probleme angreifen können. Stupides Button Mashing klappt also nicht, man muss stets zwischen vor und zurück abwägen und den richtigen Moment finden, um anzugreifen. Gerade wegen der nur zwei Dimensionen ist das gar nicht so leicht, Gegner neigen dazu von zwei Seiten gleichzeitig anzugreifen
Viel mehr gibt es zum Gameplay nicht zu sagen. Cool ist, dass man zwei Schwierigkeitsgrade zur Auswahl hat. Für Noobs wie mich war aber schon der vermeintlich einfache kaum zu schaffen. Und auch cool finde ich, dass man es auch zu zweit durchspielen kann. Aufgrund der einfachen Steuerung klappt das super, wenn man nur eine Switch mit zwei Joy Cons hat. Und nicht zuletzt kann man auch zu zweit gegeneinander spielen.
Technik und Umfang
Grafisch ist das Spiel OK. Auch wenn ich es aufgrund des Planeten Hoppings mit Super Mario Galaxy verglichen habe, ist es optisch natürlich nicht im Ansatz so hübsch. Die Darstellung tut ihren Zweck, viele Effekte wirken aber eher etwas unbeholfen. Die Akustik gefällt mir persönlich nicht so gut, auch wenn die Musik von einem namhaften Komponenten kommt: Simon Viklund (u.a. Bionic Commando). Mir ist sie aber zu laut und zu technisch, was natürlich prinzipiell gut zum Spiel passt, aber für mich einfach ein bisschen zu viel des Guten ist.
Gar nicht geht in meinen Augen der unsaubere Schnitt beim Übergang zu Ladezeiten. Oder wohl eher der fehlende Übergang zu den Ladezeiten. Hat man seine Auswahl bestätigt, so dass das Spiel kurz nachdenken muss, hört ganz abrupt die Musik auf und das Bild wechselt zu einem Standbild. Gerade in Kombination mit der harten und lauten Musik fühlt sich das so an, als hätte sich das Spiel gerade aufgehängt. Dann geht es aber ebenso plötzlich wieder los und ich habe mich fast jedes Mal dabei erschrocken.
Der Umfang ist eher mau. Ja, der Einzelspieler „kostet“ etwas Zeit, weil man in der Regel viele Aufgaben nicht beim ersten Mal schafft. Aber für mich ist es kein Qualitätskriterium, wenn ich die ersten zwei Drittel eines Levels immer wieder spielen muss, weil ich im letzten Drittel immer wieder sterbe. Checkpoints hätten hier echt geholfen und wäre zumindest für den einfachen Schwierigkeitsgrad ein Vorteil gewesen. Auf der höheren Stufe braucht man eh ne Menge mehr Skill, da darf es dann auch ruhig so sein, dass jeder Fehler weh tut.
Insgesamt war ich nach etwa drei Stunden durch und danach war bei mir auch die Luft raus. Zu zweit macht es – wie so viele Spiele – nur Spaß, wenn beide in etwa gleich gut sind. Bei einem Nischentitel wie Robonauts ist es für mich sehr schwer, passende Gegner zu finden.
Vielen Dank an Qubic Games für das Testmuster.
Mario meint:
Robonauts ist insgesamt ein gutes, aber kein sehr gutes Spiel. Die Idee mit den Planeten in 2D ist gut und die Geschichte dahinter auch irgendwie nett gemacht. Es hapert aber etwas an Abwechslung im Gameplay und bei der Einsteigerfreundlichkeit. Wer aber vor harten Aufgaben nicht zurückschreckt und das Genre mag – auch wenn es hier nicht in Reinkultur umgesetzt wurde – der wird bestimmt Spaß damit haben, vermutlich aber nicht besonders lange. Schade, denn mit ein paar kleinen Stellschrauben hätten die Entwickler deutlich mehr draus machen können, auch technisch was die harten Schnitte bei den Ladezeiten angeht. Das tut dem Spielspaß natürlich keinen Abbruch, lässt aber vermuten, dass man es eben nicht so ganz genau genommen hat, sondern lieber schneller fertig sein wollte.
Grafik
Sound
Steuerung
Spielspaß
Release
Developer
Publisher
USK
15.09.2017
QubicGames
QubicGames
6+
Singleplayer
Multiplayer
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