
Mit Necrobarista: Letzte Ausschenkung kommt eine Neuauflage der Visual Novel von Route 59 zunächst zeitexklusiv auf die Nintendo Switch. Wie für das Genre üblich, liegt der Fokus stark auf der Geschichte und es gibt kaum Gameplay-Elemente. Deshalb lasst uns direkt mit der Story beginnen.
Willkommen im The Terminal
Diese dreht sich rund um Maddie, die als Necrobarista Kaffee an jene ausschenkt, die bereits tot sind und in einer Zwischenwelt für eine kurze Zeit verweilen, ehe die Reise ins Jenseits weitergeht. Es wird versucht, dem Thema mit einem schrägen Homor zu begegnen. Dies gelingt dank der skurrilen Charaktere auch ziemlich gut. Da wäre Kishan, der gerade erst gestorben ist und seinen Tod zunächst nicht akzeptieren möchte. Er spielt eine zentrale Rolle, da er sich nach und nach mit den Stammgästen und Bewohnern des Terminals anfreundet. Doch darüber schwebt die ganze Zeit der drohende Abschied vom Leben.
Ned hingegen stammt vom Rat und sorgt für Recht und Ordnung. Er sticht besonders hervor, da sein Kopf eine Art schwarzer Zylinder mit einem weißen Fenster ist. Auf den ersten Blick sieht er wie einer der Bösen aus. Doch er hat ein weiches Herz und sieht über die ein oder andere Verfehlung von Maddie hinweg, die eine absolut verrückte Art hat, aber scheinbar als Necrobarista einiges auf dem Kasten hat, sodass ihr früherer Boss Chay ihr das Café überlassen hat.
Nach und nach wird die Geschichte des Cafés und deren Besucher erzählt. Dabei sind die einzelnen Episoden recht kurzweilig und es gibt insgesamt nur neun Stück, die auf zwei Akte aufgeteilt sind. Zusätzlich gibt es noch zwei Kurzgeschichten mit Nebencharakteren. Das ändert aber nichts daran, dass das Erlebnis recht kurz ist. In etwas mehr als drei Stunden hat man die Haupthandlung bereits hinter sich.
Außerhalb der Episoden, in denen innerhalb von stummen Dialogen die Geschichte erzählt wird, kann sich der Spieler frei im Café bewegen. Nach und nach wird der Kritzelmodus freigeschaltet, bei dem auf drei verschiedene Robotor gekritzelt werden kann, die sich am Ende einer Episode unterhalten. Außerdem gibt es die Möglichkeit, eigene Dialoge zu entwickeln und anschließend durchzuspielen. Wer also selbst einmal Hand anlegen möchte, kann dies gerne tun.
Präsentation
Einige der Gegenstände im Café bieten weitere kleine Geschichten, die man lesen kann. Insgesamt sticht die Visual Novel mit einer Hülle und Fülle an Text heraus. Wird dieser in den Episoden wenigstens noch von Standbildern oder sogar kleinen Animationen begleitet, erscheint er hierbei nach und nach per Knopfdruck.
Immerhin ist die Visual Novel auch in deutscher Sprache, sodass jeder in den Lesegenuss kommen kann. Doch eine Sprachausgabe fehlt leider. Diese ist zwar im Genre nicht üblich, würde ihn aber teilweise echt guttun. Immer hin passt die begleitende Musik zur Stimmung.
Matthias meint:
Necrobarista ist ein wenig kurz für den Preis. Freunde von Visual Novels kommen sicherlich auf ihren Geschmack. Wer sich hingegen ein richtiges Spiel erhofft hat, mit einem sehr interessanten Setting wird bitter enttäuscht. Hier erwartet einen eher ein Bilderbuch mit dem ein oder anderen Clip als ein interaktives Spiel, bei dem man aktiv ins Geschehen eingreifen kann. Wem das bewusst ist, der kann aber durchaus ein paar weniger spaßige Stunden mit Maddie und Co verbringen.
Grafik
Sound
Steuerung
Spielspaß
Release
Developer
Publisher
USK
11.08.2021
Route 59
Coconut Island Games
12
Singleplayer
Multiplayer
Schreibe einen Kommentar