
Mit Monster Hunter Stories beginnt ein etwas anderes Abenteuer in der Welt mit den Monsties. Anders als in anderen Titeln der Reihe ist man dieses Mal kein Jäger sondern ein sogenannter Rider. Diese sammeln Eier von Monstern, um diese großzuziehen. Dabei gehen sie mit Hilfe eines Bindungssteines eine Verbindung zu dem neugeschlüpften Jungen ein, wodurch die Monster gezähmt werden. Mit Hilfe der Monsties, wie von den Ridern die Monster liebevoll genannt werden, kann es dann in den Kampf gehen. Aber fangen wir lieber beim Anfang an.
Die erste Bindung
Alles geht mit der Suche nach einem Ei los. Gemeinsam mit seinen Freunden Cheval und Lilia macht sich der Held auf die Suche nach einem Ei. Dabei wird recht schnell klar, dass die Idee von eurer Freundin stammt. Während der Suche findet Cheval einen komischen schwarzen Rauch. Allerdings wird er von seinen Freunden schnell weiter gescheucht, weil sie tatsächlich ein Ei gefunden haben. Hier bekommt ihr dann auch die Möglichkeit den Helden zu benennen und das Aussehen zu bestimmen. Dabei habt ihr die Wahl zwischen dem Geschlecht, verschiedenen Frisuren, Haarfarben und Augenfarben. Bis auf das Geschlecht und den Namen, könnt ihr euer Aussehen aber später noch einmal umändern.
Um das Nest herum fangen die drei an, das Bindungsritual zu spielen und obwohl sie keine echten Bindungssteine haben, schlüpft aus dem Ei ein Rathalos. Freunde von Monster Hunter wissen bereits, dass dies eins der besseren Monsties ist. Ärger ist natürlich vorprogrammiert, da es den Kindern eigentlich nicht erlaubt war, aus dem Dorf Hakum zu gehen und nach Eiern zu suchen. Das dürfen nur echte Rider, weil die Welt außerhalb gefährlich ist. Allerdings ist der Älteste, der nur in Reimen spricht, milde gestimmt und bereit über das kleine Abenteuer hinwegzusehen.
Doch der Friede im Hakum herrscht nicht lange. Das Dorf wird kurz darauf von einem schwarzen Monster angegriffen, welches mit schwarzen Rauch umhüllt ist. Hier erfährt der Spieler das erste Mal, dass es sich um Pesthauch handelt, der schon einmal die ganze Welt bedroht hat. Das befallene Monster wütet durch das Dorf und zerstört dabei alles, was ihm in die Quere kommt. Als es versucht euch anzugreifen, wirf sich Ratha, wie ihr den Rathalos genannt habt, dazwischen und wird von einer Klippe gestoßen, ohne richtig fliegen zu können.
Beginn des wirklichen Abenteuers
Bereits nach dieser kurzen Sequenz kann man sich denken, worum es im Abenteuer gehen wird. Es gilt, den Pesthauch erfolgreich zu bekämpfen. Aber dafür muss man erst einmal ein Rider werden. Um dies zu bewerkstelligen, gilt es eine letzte Prüfung zu bestehen. Hier erhaltet ihr auch euer erstes Monstie als Rider Novize, einen Velocidrome, den ihr auch einen Spitznamen geben könnt. Während dieser trifft man auf Navirou, einem etwas seltsamen Felyne, der ab dort euer treuer Partner wird. Zuerst mag er etwas eingebildet und seltsam wirken, aber er wächst einem während dem Abenteuer immer weiter ans Herz. Wenn ihr mal nicht weiterwisst, könnt ihr euch sogar an ihn wenden.
Um nun die Prüfung zu bestehen, muss man zum Heiligtum der Rider gehen, welches sich bei den Pondry-Hügeln befindet. Auf den Weg dorthin begegnet ihr den ersten Monstern. Darunter sind Aptonoth und Velocidrome. Trifft man auf diese, beginnt automatisch ein Kampf. Anders als bei anderen Monstern Hunter-Titeln, bekämpft ihr hier eure Feinde in einem rundenbasierten Kampfsystem.
Dabei habt ihr die Wahl zwischen Angriffen, Rider-Fähigkeiten, der Flucht, den Einsatz von Objekten, den Tausch der Monsties und ihr könnt eurem Monstie Befehle geben, welche Fähigkeit es verwenden soll. Wählt ihr Angreifen, habt ihr dort die Wahl zwischen Kraft-, Geschwindigkeits-, und Technikangriffen. Hierbei kommt quasi das zum Tragen, was Jäger aus vorherigen Teilen kennen. Man muss die Monster, die man bekämpft studieren, um deren Angriffsmuster zu kennen. Dies gilt auch bei Monster Hunter Stories. Denn sollte das gegnerische Monster euch ebenfalls versuchen anzugreifen, kommt es zu einem Schlagabtausch. Hierbei ist es entscheidend, wer welchen Angriff einsetzt. Treffen die gleichen Angriffe aufeinander, entsteht eine Pattsituation. Sind aber verschiedene Angriffe im Einsatz gelten folgende Regeln: Kraft schlägt Technik, Geschwindigkeit schlägt Kraft und Technik schlägt Geschwindigkeit. Ihr müsst also sehr vorsichtig sein, welchen Angriff ihr einsetzt, da ihr ansonsten schnell ordentlich einen auf die Mütze bekommt. Im Kampf werdet ihr unterstützt von einem Monster, welches an eurer Seite kämpft. Auch dieses kann besagte Angriffe machen. Sollte eurer Monstie und ihr einen Technikangriff gegen einen Geschwindigkeitsangriff einsetzen, setzt ihr sogar eine Verbundattacke ein.
Wichtig ist während dem Kampf aber auch die Leiste in der Mitte des unteren Bildschirms. Diese zeigt euch die Bindung zu eurem Monstie an. Die Bindung steigt durch erfolgreiche Schlagabtausche und gemeinsame Angriff. Ist diese voll aufgeladen, könnt ihr auf euer Monstie aufsteigen und nun mächtige Angriffe fahren. Auch hier gilt wieder die Devise, erfolgreiche Schlagabtausche zu haben. Dadurch könnt ihr die Bindung bis zu Level 3 steigern, um dann einen mächtigen Angriff auf eure Feinde zu werfen. Gerade bei Bosskämpfen könnt ihr so einiges an HP eures Gegners abziehen. Solltet ihr zwei Schlagabtäusche verlieren oder das Leben eures Monsties sinkt auf 1, werdet ihr von dessen Rücken abgeworfen und ihr müsst die Bindung neu aufbauen.
Im Kampf verfügt ihr außerdem über drei Herzen, von denen ihr maximal zwei verlieren dürft. Diese sind quasi eure Überlebensversicherung und holen euch oder euer Monstie zurück in den Kampf, wenn ihr euer gesamtes Leben verloren habt. Gerade im späteren Verlauf kann es öfters vorkommen, dass ihr eines verliert. Um das zu verhindern, gibt es wieder Tränke. Genauso könnt ihr aber auch Objekte nutzen, um euch zu stärken oder den Gegner anzugreifen. Auch mit den Rider-Fähigkeiten lassen sich eure Stats kurzzeitig erhöhen oder ihr könnt euch heilen. Das kostet dann allerdings meistens Bindungspunkte. Habt ihr den Kampf gewonnen, erhaltet ihr Erfahrungspunkte, die ihr selber und die Monsties in eurer Gruppe erhalten.
Unzählige Aufgaben
Während eurem Abenteuer habt ihr viele Möglichkeiten, wie ihr euch die Zeit auch neben dem Hauptquest vertreiben könnt. So gibt es jede Menge Nebenquests, die bei NPCs oder am schwarzen Brett angenommen werden können. Dabei kann es sich um Jagd-, Sammel- oder Suchmissionen handeln. Bei letzteren muss man Charaktere in der offenen Spielwelt suchen. Neben den Kämpfen ist es auch wieder möglich, viele Materialien zu sammeln. So können Kräuter, Erze, Insekten und Fische mal wieder gefunden werden.
Neu ist aber der Monster-Bau, der als Höhle auf der Karte auftaucht. Geht ihr dort hinein, könnt ihr euch bis zu einem Nest durch mal mehr und mal weniger verwundene Pfade vorkämpfen, wo es zur Belohnung ein Ei und seltene Gegenstände gibt. Ihr solltet hier aber nicht zu viel Zeit vergeuden, da ansonsten womöglich eine wütende Mutter auftaucht. Manchmal ziehen sich seltene Monster auch in ihren Bau zurück, wodurch ihr die Möglichkeit habt, diese direkt zu finden und in eurem Team aufzunehmen. Wenn ihr Glück habt, findet ihr aber auch auf der Karte einen seltenen Bau. Genauso gibt es Orte, bei denen ihr nur mit gewissen Monstern weiterkommt. So können manche Ranken hochklettern oder Felsen aus dem Weg schaffen.
Mit den Materialien, die ihr findet oder von Monstern bekommt, lassen sich beim Schmied auch wieder zahlreiche Waffen und Ausrüstung mit Hilfe von Schmiedequests herstellen. Außerdem könnt ihr die Ausrüstung verbessern. Bei den Stallungen lassen sich die Eier ausbrüten und eure Gruppe verwalten. Euch können auf eurer Abenteuer immer nur sechs Monsties begleiten. Im späteren Verlauf ist es auch möglich eine Gruppe von fünf Monstern auf Erkundung zu schicken, was zusätzliche Items und Erfahrung für die Monsties bringt.
Aber die Story darf man natürlich nicht vergessen. Diese ist nett erzählt. Zwar ist der Held ein stummer Charakter, aber dafür übernimmt Navirou das Reden. Im Verlauf trifft man auf einige interessante Gestalten und immer wieder stellt sich heraus, dass es nicht so einfach ist, die Welt zu retten. Dazu trifft man auch auf klassische Jäger und kommt in sehr schöne Gebiete. Mit dabei sind wieder eine Wiesenlandschaft, ein Wälder, eine Wüste, ein Vulkan und eine Eislandschaft.
Dort trifft man auch auf unterschiedliche Monster, die hier heimisch sind. Die Umgebung hat dabei auch Auswirkungen auf den Kampf. So kann es zu kalt sein, um einen Angriff zu starten. Insgesamt kann das Spiel alleine mit der Story bis zu 50 Stunden fesseln. Wie lange ihr braucht, hängt aber stark davon ab, wie viele Nebenaufgaben ihr macht. Aber auch danach, gibt es noch immer jede Menge zu tun. Dazu gibt es noch weitere DLCs, mit denen sich neue Aufgaben in das Spiel integrieren lassen können.
Steuerung und Technik
Zur Steuerung lässt sich sagen, dass diese beim normalen 3DS leider nicht mehr das Schiebepad Pro unterstützt. Beim New 3DS hingegen könnt ihr das zweite Spiebepad benutzen. Das hat den Vorteil, dass ihr während dem Fliegen auch nach unten schauen könnt. Ansonsten lässt sich die Kamera auf dem Feld auch mit den Schultertasten drehen. Mit dem normalen Schiebepad bewegt man sich durch die Welt, in der man mit A interagieren kann. Mit Y könnt ihr auf dem Feld auf das Monstie steigen, welches euch auch im Kampf unterstützt. Mit Hilfe von B beginnt ihr zu schleichen. Über X öffnet sich das Menü. Im Kampf könnt ihr eure Aktionen einfach Auswählen und mit A bestätigen. Genauso kann hier aber auch der Touchscreen verwendet werden. Insgesamt steuert sich das Spiel sehr flüssig und es geht alles gut von der Hand. Am Anfang wird die Steuerung auch genügend erklärt, sodass der Einstieg hier recht einfach ist.
Grafisch sieht das Spiel wieder sehr gut aus. Es gehört sicherlich zu den schönsten 3DS Spielen, was man von Monster Hunter-Titeln ja bereits gewöhnt ist. Neu ist aber der Stil. Die Entwickler haben dieses Mal auf einen Animestil zurückgegriffen; muskelbepackte Helden sucht man hier vergeblich. Allerdings passt der Stil zum bunten Spiel und auch die Monster und einzelnen Charaktere sind gut gestaltet. Dazu erwartet den Spieler eine Welt voller Geheimnisse, in der es viel zu entdecken gibt und die einem immer wieder auf ein Neues überrascht.
Ab und zu gibt es dann auch mal nette Sequenzen, die ebenfalls gut aussehen. Der 3D-Effekt weiß auch zu überzeugen und gibt dem Spiel ein Gefühl von Tiefe. Ab und zu kann es leider schon einmal zu Frameeinbrüchen kommen. Diese treten selbst beim New 3DS auf, sind aber dann zum Glück recht schnell wieder weg. Stören tun sie aber trotzdem, wenn man dadurch in einen Kampf gerät, dem man eigentlich ausweichen sollte.
Musikalisch wird das Spiel begleitet von den passenden Klängen. Zwar gibt es auf den einzelnen Ebenen keine Musik, aber dafür die richtigen Umgebungsgeräusche, so dass nie etwas fehlt. Im Kampf gibt es dazu eine nette Theme, die auch nach mehrmaligen Hören nicht auf die Nerven geht. Bei der Sprachausgabe muss man sich damit begnügen, dass diese weder auf Deutsch noch auf Japanisch ist. Man hört die übliche Sprache, die man auch in anderen Monster Hunter Titeln vernimmt. Lediglich die Namen erkennt man dabei wieder. Oft bleiben die Charaktere aber stumm oder man hört nur einen kurzen Ton, was eher schade ist.
Multiplayer
Der Multiplayer ist bei vielen Monster Hunter-Titeln ein wichtiger Bestandteil. Bei Monster Hunter Stories ist das aber nicht so. Hier habt ihr lediglich die Möglichkeit, gegen Freunde oder andere Menschen aus der Welt in Kämpfen anzutreten. Diese können zum Beispiel nur mit einem Herz stattfinden. Das ist nicht sehr spannend verglichen mit den Online-Missionen von normalen Teilen, wo man gemeinsam auf Monster Jagd geht. Das war hier wohl einfach nicht drin, was sehr schade ist. Die Wenigsten werden sich wohl das Spiel holen, um gegen Freunde anzutreten, wo es doch eine große Welt gibt, in der es viel zu entdecken gibt.
Kritik
Der erste Kritikpunkt, den sich der Titel gefallen lassen muss, ist die fehlende Möglichkeit, den Schwierigkeitsgrad einstellen zu können. Mittlerweile geben viele Rollenspiele die Option, die Stärke von Feinden einzustellen. Da Monster Hunter Stories im späteren Verlauf sehr fordernde Kämpfe hat, wäre es schön gewesen, wenn man die Möglichkeit bekommen hätte, den Kampf leichter zu machen, um das Frust-Potential für Anfänger zu reduzieren. Genauso hätte man aber auch Fans von sehr schweren Kämpfen, in denen jeder Fehler bestraft wird, auf diese Weise glücklich machen können.
Ein weiterer Punkt ist der Multiplayer. Fans von Monster Hunter-Titeln haben hier sicherlich andere Sachen erwartet, als das Kämpfen gegen andere Rider. Hier wären angepasst Missionen ziemlich toll gewesen. So verfügt das Spiel aber halt leider nur über die Möglichkeit, gegen Leute aus aller Welt anzutreten.
Dazu bringt das Spiel manchmal den 3DS an seine Grenzen. So gibt es hin und wieder etwas längere Ladezeiten. Dazu kommen Frameeinbrüche, die selbst auf dem New 3DS auftreten können. Man sollte daher überlegen, den nächsten Monster Hunter Stories Titel auf die Switch zu bringen, um eine noch bessere Grafik präsentieren zu können.
Vielen Dank an Nintendo für das Testmuster.
Matthias meint:
Monster Hunter Stories ist ein sehr gutes Rollenspiel. Für Fans mag es erst einmal ungewöhnlich sein, in rundenbasierten Kämpfen gegen die Monster anzutreten, aber das funktioniert gut. Das Kampfsystem sieht auf den ersten Blick recht einfach aus, es dauert bei jedem neuen Monster aber immer etwas, bis man das Muster der Attacken herausgefunden hat. Auch vom Umfang wird dem Spieler wieder einiges geboten, da es viel zu entdecken gibt. Der einzige wirkliche Wehrmutstropfen ist der Multiplayer, in dem man nun nur gegen Freunde antreten kann und nicht mit diesen gemeinsam auf Abenteuerreise gehen kann. Dennoch sollten sich den Titel auch Leute anschauen, die bisher nicht so wirklich warm geworden sind mit Monster Hunter, da das Spielprinzip hier eben ein anderes ist. Rollenspielfans kann man den Titel aber ohne Bedenken empfehlen.
Grafik
Sound
Steuerung
Spielspaß
Release
Developer
Publisher
USK
08.09.2017
Capcom
Capcom
6+
Singleplayer
Multiplayer
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