Seit dem Release der Switch erschienen immer wieder Titel für Nintendo Switch, die für die meisten westlichen Betrachter zumindest seltsam sind. Da wäre Senran Kagura Reflexion, in dem man unter anderem die Hand der Protagonistin massiert und durch den HD-Rumble erfährt, ob es ihr gefällt. Genauso hat es Gal Gun geschafft, in dem alle Mädels verrückt nach dem Protagonisten sind, weshalb er diese abschießen muss. Ein Nebeneffekt scheint zu sein, dass sie danach nur noch in Unterwäsche herumlaufen. Das bringt uns genau zu Moero Crystal H. Denn die Unterwäsche hat auch hier eine zentrale Bedeutung.
Die Welt geht unter!
Wer bis hierhin gelesen hat, fragt sich sicherlich, wie ich jetzt bitte auf diese Überschrift gekommen bin. Dafür gibt es eine simple Erklärung. In Moero Crystal H wurde der BH (Bra) der Dunkelheit geklaut und nun ist das Gleichgewicht der Welt gestört. Dieser muss nämlich zusammen mit der Unterhose (Pantsu) des Lichts aufbewahrt werden. Rein zufällig ist an dem Tag Zenox im Tempel und wird in die Sache involviert. Dazu kommt ein Zusammenprall mit einer Tempelwächterin, wobei es zu der Anime-typischen Situation kommt, dass der Held einem Mädchen versehentlich an die Brust grapscht. Aber verglichen mit dem, was noch kommt, ist das eher harmlos. Denn kurz darauf taucht ein Otter auf, der ein wahrer Pantsu-Liebhaber ist und diese im besten Stil von Hentai Kamen als Kopfschmuck nutzt.
Gemeinsam macht sich diese bunte Truppe auf den Weg ins Dungeon. Hier scheint für einen Augenblick Normalität zu herrschen. Denn das Spiel ist im Prinzip ein Dungeon Crawler. Die Gruppe muss sich daher durch unzählige Monster kämpfen. Dabei kommt es tatsächlich zu einer überraschend taktischen Note. Denn Zenox kann seine perverse Energie sammeln und anschließend auf eins der Monstermädchen übertragen, um diese zu verstärken. Genauso kann er aber auch die Reihenfolge ändern, in der angegriffen wird. Gerade in Bosskämpfen ist dies sehr praktisch. Doch recht schnell fällt dem Betrachter auf, dass das Monsterdesign eher extravagant ist. Das Spiel ist vollgepackt mit perversen Anspielungen, bei denen sich jeder Spieler vermutlich an den Kopf fasst.
Befreie die Monstermädchen
Den ersten Höhepunkt erreicht das Spiel, wenn man auf das erste Monstermädchen trifft. Dieses hat komplett den Verstand verloren und scheint nun ihre dunkle Seite zu zeigen. Deshalb kommt es zum Kampf, in dem wir zunächst die Kleidung zerstören müssen, damit es nur noch in Unterwäsche vor uns steht. Klingt seltsam und ist gerade im Zug natürlich besonders peinlich. Anschließend kommt es aber noch besser. Denn um den Einfluss des dunklen BH rückgängig zu machen, müssen die Monstermädchen an bestimmten Stellen gerieben werden. Dazu zählen natürlich auch die Brüste. Im Handheldmodus ist dies per Touch möglich. Im Dockmodus hingegen muss man den Controller mit HD Rumble nutzen.
Wem das schon zu viel ist, sollte sich fest anschnallen. Denn nach dem ersten Dungeon kehrt die Gruppe in die Stadt zurück und nistet sich im Gasthaus ein. Hier können nicht nur Gespräche mit den über 80 Monstermädchen geführt werden, sondern die Bindung kann gestärkt werden. Wie im echten Leben geht das besonders gut, je weniger Kleidung im Weg ist. Deshalb kommt ein Shouter zum Einsatz, in dem diese bis auf die Unterwäsche entfernt werden kann. Schließlich ist das Spiel ab 16. Anschließend landet Zenox seltsamer Weise mit den anderen Monstermädchen in einem besonderen Dungeon, in dem er ein Stalker Event hat. Oben drauf besteht die Möglichkeit die Monstermädchen erneut an gewissen Stellen zu reiben und dabei könnt ihr euch sogar gleich zwei von ihnen auf einmal widmen…
Steuerung und Technik
Um das Spielerlebnis abzurunden, bedarf es natürlich einer besonderen Steuerung. Das Rumble wird gezielt dafür eingesetzt, um zu signalisieren, dass die richtige Stelle gerieben wird. Im Dockmodus ist das Finden aber deutlich umständlicher, da dies mit dem Controlstick geschieht. Ansonsten ist die Steuerung klassisch und solide umgesetzt. Sie unterstützt das Spiel gut, bei dem was es machen möchte. So lassen sich auch die rundenbasierten Kämpfe gut steuern, in denen sich der Spieler dann doch die meiste Zeit befindet.
Von der Präsentation ist Moero Crystal hingegen ein sehr seltsames Erlebnis. Das Monsterdesign ist sehr gewöhnungsbedürftig und die meisten Szenen haben irgendeinen perversen Hintergrund. Wirklich ernst nehmen kann man die Geschichte deshalb überhaupt nicht. Doch wer ein Freund von Anime-Mädchen ist, kommt hier voll auf seine Kosten. Von der Tsundere bis zur Yandere ist hier wohl alles dabei. Dazu gibt es eine japanische Sprachausgabe und der Text ist komplett auf Englisch. Bei so einem Nischentitel ist dies aber kein Wunder. Weiterhin ist die Musik solide. Wirklich besondere Stücke sind aber nicht dabei. Der Fokus liegt hier klar auf anderen Soundeffekten. Welche das sind, muss ich aber denke ich nicht näher erläutern.
Kritik
Wenn man von dem Fakt mal absieht, dass Moero Crystal H nur eine winzige Anzahl an Spielern anspricht und so ziemlich jedes Klischee erfühlt, welches man über die Animebranche so kennt, gibt es an dem Spiel immer noch etwas auszusetzen. Da wäre natürlich die umständliche Steuerung beim Retten der Monstermädchen mit dem Controlstick, die dazu führt, dass man dies immer wieder von vorne machen muss. Gleichzeitig ist die Geschichte nicht spannend und allgemein wirkt alles irgendwie mehr als Mittel zum Zweck. Beim Spielen hatte ich echt Probleme, mir das anzutun. Denn das Spiel ist sicherlich nichts für Unterwegs in der Bahn oder im Bus und selbst zu Hause gibt es irgendwie jede Menge bessere Sachen, die man machen kann. Deshalb komme ich, um uns alle zu erlösen, lieber zum Fazit.
Matthias meint:
Moero Crystal H ist ein sehr seltsames Spiel und richtet sich an eine wohl winzige Zielgruppe, die mit dem Spiel ihren Spaß haben wird. Es gibt sicherlich Fans dieses Genres. Ich zähle aber nicht dazu. Das Problem ist, dass die Perversion so auf die Spitze getrieben wird, dass es nur harte Kost für alle anderen ist. Deshalb solltet ihr die Finger davonlassen. Denn dieses Spiel erinnert an einen schlechten Ecchi Anime.
Grafik
Sound
Steuerung
Spielspaß
Release
Developer
Publisher
USK
17.09.2020
Idea Factory, Compile Heart
eastasiasoft
16
Singleplayer
Multiplayer
Schreibe einen Kommentar