MO: Astray ist ein Puzzle-Plattformer, der von der taiwanesischen Firma Archpray entwickelt wurde. Dabei handelt es sich um das erste Spiel der Entwickler, die Unterstützung von Rayark bekamen, die bereits Spiele wie Deemo oder Voez veröffentlicht haben. Zunächst erschien das Spiel auf Steam, ehe es nun ebenfalls auf der Nintendo Switch verfügbar ist.
Ein Abenteuer voller Rätsel
Als Spieler schlüpft man in die Rolle eines kleinen, schleimartigen Wesens, welches sich in einer seltsamen Umgebung wiederfindet. Doch zum Glück ist man nicht auf sich allein gestellt. Irgendjemand Fremdes kommuniziert und begleitet den Spieler auf dem beginnenden Abenteuer. Recht schnell wird einem klar, dass man sich nicht auf der Erde befindet. Anscheinend handelt es sich um eine frühere Basis, in der Menschen gelebt und an etwas geforscht haben. Doch irgendetwas scheint dabei schief gelaufen zu sein.
Unsere Aufgabe ist es nun unter anderem, die Geheimnisse der Menschen zu ergründen. Das Problem ist nur, dass sich diese in Monster verwandelt haben. Diese fügen MO, also dem Schleimwesen, Schaden zu. Doch es ist möglich auf ihren Kopf zu springen und schon können die Monster gescannt werden. Auf diese Weise erfährt man häufig, um wen es sich gehandelt hat und durch Textbruchstücke wird langsam deutlich, was damals passiert ist. Zudem finden sich in den Arealen immer wieder Erinnerungsfetzen, die aufgesammelt werden können. Hat man davon fünf aufgesammelt, erhöht sich die Gesundheit von MO um ein weiteres Feld.
Dies nützt aber nur etwas in den Kämpfen. Denn in den vielen Sprungpassagen voller Rätsel führt ein falscher Sprung in der Regel zum sofortigen Tod. Dadurch geht man aber nicht Game Over, sondern MO wird an den Anfang des Rätsels zurückgesetzt. Oft springt man aber auch munter durch Dornenpassagen und muss den spitzen und tödlichen Pflanzen ausweichen. Zum Glück kann MO selbst an der Decke hängen. Doch nach einer gewissen Zeit fällt er von dieser herunter. Ähnlich verhält es sich bei Wänden, von denen er herunterrutscht.
Lediglich auf dem Boden ist es möglich herumzulaufen. Doch in der Regel bewegt man sich mittels Sprüngen immer weiter durch die fremde Welt voller tödlicher Fallen. Im späteren Verlauf lernt MO neue Fähigkeiten. Dazu zählen der Doppelsprung und ein Dash. Dadurch eröffnen sich neue Möglichkeiten und die Sprungpassagen werden durch Gift oder sich bewegende Wände anspruchsvoller. Zudem gibt es einige Unterwasserpassagen, die sehr gut gelungen sind. Am Ende eines Kapitels, von denen es insgesamt fünf Stück gibt, wartet ein Bosskampf. Diese sind in der Regel auch Puzzle, da man mit MO bestimmte Sprünge zur richtigen Zeit machen muss. Teilweise gibt es aber auch Bosse innerhalb eines Kapitels. Insgesamt fesselt das Spiel für fünf bis zehn Stunden. Das hängt aber sehr stark davon ab, wie ihr euch in den einzelnen Sprungpassagen schlagt.
Steuerung und Technik
Die Steuerung des Spiels ist am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig. Zwar kann man MO mit dem linken Stick steuern, allerdings nur auf der Erde. Die Sprungrichtung steuert man hingegen mit dem rechten Stick und mittels einer der beiden linken Schultertasten springt MO. Zum Dashen hingegen muss man R oder ZR drücken. Sobald man aber einmal den Dreh herausbekommen hat, steuert sich das Spiel gut. Wie in jedem anderen Plattformer ist es eher die eigene Ungeduld, die zu Ungenauigkeiten führt.
Grafisch ist das Spiel solide. Es verfügt über einige schicke 2D Umgebungen und auch die einzelnen Level sind gut designt. Es wirkt wie ein Planet, der langsam von der Fauna wieder übernommen wird. Zudem ist das Spiel düster, was zum ernsten Setting passt. Allerdings gibt es nicht so viele Monsterdesigns und auch mit Effekten wird hier und dort gespart. Bei der Atmosphäre hilft auch die Musik, die zwar nicht im Kopf bleibt, aber einem das Gefühl vermittelt, völlig allein zu sein. Allerdings fehlt ein bisschen die Abwechslung. Leider verfügt das Spiel auch über keine Sprachausgabe.
Kritik
Das führt mich direkt zu meinem ersten Kritikpunkt. Das Problem ist, dass die Stimme, von der ich bereits berichtet habe, lediglich ein Text ist, der immer wieder unten auf dem Bildschirm erscheint. Das passiert teilweise auch in Sprungpassagen oder Kämpfen und dort ist es mir zumindest nicht möglich, mich auf beides zu konzentrieren. Im Eifer überliest man dadurch schon einmal Texte. Durch eine Sprachausgabe gäbe es dieses Problem nicht. Außerdem sollte man beim Kauf beachten, dass das Spiel auf Englisch ist. Zwar ist es nicht nötig für die Rätsel Englisch zu können, aber einem entgeht die durchaus gute Geschichte.
Zudem habe ich nicht wirklich das Gefühl, dass ich den Titel lange spielen kann. Allzu oft schaffte ich ein, zwei Rätsel und hatte erst einmal genug, weil ich nicht auf eine Lösung kam. Das kann durchaus frustrierend sein und gefällt nicht jedem Spieler. Zudem ist die Geschichte zwar gut, aber nicht unbedingt das, was einem dazu antreibt, weiterzuspielen. Vielmehr ist es der Ehrgeiz, die einzelnen Rätsel zu schaffen.
Matthias meint:
MO: Astray hat mich persönlich ziemlich überrascht. Gerade die Atmosphäre ist deutlich dichter, als ich es erwartet habe. Aber besonders die kniffligen Rätsel stellten häufig eine Herausforderung dar. Zwar erfindet der Titel das Rad nicht neu, aber durch die ungewöhnliche Steuerung, fühlt es sich trotzdem anders an. Ich empfehle daher, sich den Titel durchaus einmal anzuschauen. Gerade Fans von Plattformern und Puzzle Spielen kommen hier auf ihre Kosten.
Grafik
Sound
Steuerung
Spielspaß
Release
Developer
Publisher
USK
10.09.2020
Archpray Inc.
Rayark Inc.
16
Singleplayer
Multiplayer
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