
Was passiert wohl, wenn man einen Hasen mit einer Prinzessin kreuzt? Bilder im Kopf? Keine Sorge, ich kann helfen, die wieder wegzumachen. Bei Mario + Rabbids: Sparks of Hope ist das nämlich ganz harmlos. Oder?
Wie im ersten Teil geht es auch jetzt wieder darum, mit Helden aus dem Mario- und Rabbid-Universum gemeinsam diverse Schlachten zu schlagen, um eben dieses Universum zu retten. Mehrere Planeten sind von einer glibberigen, schwarzen Masse befallen und die führt dazu, dass alles im Chaos versinkt. Aus einem idyllischen Winter-Planeten wird so eine tiefgekühlte Eishölle. Das können Mario, Luigi, Peach und ihre Rabbid-Pendants natürlich nicht auf sich sitzen lassen. Spätestens als sie auf die Sparks, aka Rabbid-Luma, treffen, springt der Heldenmodus an und sie stellen sich dem Gegner in den Weg.
Da seit dem ersten Teil der Reihe über 5 Jahre vergangen sind, war viel Zeit, um am durchaus besonderen Konzept einiges zu verändern. Aber was ist dieses Konzept eigentlich?
Mario + Rabbids = ½ Fire Emblem?
Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Gameplay-Arten in Mario + Rabbids. Außerhalb der Kämpfe läuft man auf einer jetzt wesentlich größeren Welt, bzw. Welten herum und muss diese erkunden. Im Rahmen der Handlung gibt es vorgegebene Ziele, die es zu erreichen gilt und daneben eine ganze Menge weiterer Geheimnisse und Missionen.
Die Kämpfe finden in einer separaten Umgebung statt, so wie bei vielen Rollenspielen auch, hier sehr stark taktisch orientiert, fast ein bisschen wie Fire Emblem. Die Helden sowie die Gegner bewegen sich auf dem Feld und führen unterschiedliche Aktionen aus, um den Kampf für sich zu entscheiden. Zu Beginn treten die Helden zu zweit und später mehr gegen diverse Gegner an. Man bewegt die Helden über einen eher kleinen Bereich und hat pro Zug mehrere Optionen:
Im Rahmen des Bewegungsradius der jeweiligen Figur kann man frei in dem Bereich herumlaufen und dann mehrere Aktionen ausführen. Jeder Held und jede Heldin hat eine Spezialaktion. Bei Mario ist das zum Beispiel die Heldensicht, die in der passiven Phase dafür sorgt, dass Gegner in seinem Sichtbereich sofort automatisch angegriffen werden. Die Kreuzung aus Hase und Prinzessin, Rabbid Peach, kann sich und ihre Verbündeten mit ihrer Spezialaktion heilen.
Daneben gibt es noch den normalen Angriff und anfangs eine, später mehrere Spark-Aktionen. Jedem Charakter lassen sich im Laufe des Spiels befreite Sparks zuordnen und dann stehen deren Fähigkeiten zur Verfügung. Diese versetzen Angriffe mit Elementen, lösen Bewegungsunfähigkeit aus oder lassen gegnerische Angriffe abprallen. Dies kann das Geschehen entscheidend beeinflussen.
Nachdem alle Helden ihre Aktionen durchgeführt haben, sind die Gegner dran. Pro Schlacht gibt es unterschiedliche Ziele: Alle oder eine bestimmte Anzahl Gegner besiegen, ein Gebiet erreichen, ein Tor zerstören oder einen Boss besiegen. Danach geht es zurück auf die Oberwelt.
Hat man die Hauptmissionen eines Planeten geschafft, kann man entweder direkt zum nächsten reisen oder zahlreiche Nebenmissionen erfüllen. Das ist diesmal deutlich umfangreicher als in Kingdom Battle. Es gibt jede Menge zu entdecken: Aufträge, versteckte Bereiche und Missionen mit besonderen Belohnungen, mi denen man dann neue Waffen oder andere Dinge kaufen kann.
Der Fokus liegt deutlich mehr auf dem Erkunden der Welten, was mir auch richtig Spaß gemacht hat. Gleichzeitig hilft es auch dabei, schneller aufzuleveln, was in den Kämpfen sehr hilfreich sein kann. Alternativ lässt sich auch jederzeit der Schwierigkeitsgran anpassen. Will man es einfach haben, dann kann man die Schlachten größtenteils blauäugig bestreiten. Wählt man dagegen die höchste Stufe, dann muss man sehr taktisch vorgehen und alle Gegner stets im Blick halten sowie die richtigen Helden und Sparks ausgewählt haben.
Sparks lassen sich übrigens auch aufleveln, die dafür nötige Währung erhält man in den Haupt- und Nebenmissionen und findet sie auf der Oberwelt. Ebenso wie viele weitere Spark. All das motiviert dazu, wirklich alles zu erkunden.
Technik + Steuerung = Awesome?
Optisch ist das Spiel eher Mittelmaß. Ja, es gibt schicke Videosequenzen, aber das Spiel an sich setzt keine neuen Maßstäbe auf der Switch. Ich hätte mir insgesamt etwas mehr erhofft, gerade um den Humor besser rüberzubringen. Ähnliches gilt meiner Meinung nach für die Akustik. Das Spiel ist insgesamt eher ruhig, obwohl beide Reihen zusammen eigentlich großartiges Ohrwurm-Potential haben.
Immerhin gibt es eine deutsche Sprachausgabe, allerdings sind nur Beep-O und seine virtuelle Schöpfung komplett vertont. Die anderen Charaktere haben nur ein paar Sprachfetzen erhalten, was aber auch ein bisschen hilft.
Die Steuerung ist sehr gut umgesetzt, nach kurzer Eingewöhnung geht alles schnell von der Hand und da viele Dinge nach und nach eingeführt werden, bin ich immer gut klargekommen. Einzig sind ein paar Reaktionen auf der Oberwelt etwas träge und nicht intuitiv, zum Beispiel das Loslassen von verschiebbaren Kisten. Das hat mich hier und da leicht in den Wahnsinn getrieben, weil ich zu ungeduldig bin.
Super ist, dass das Spiel einen großen Umfang bietet. Die Planeten sind groß und verwinkelt und bieten viel zu entdecken – wenn man das möchte. Gerade durch nach und nach hinzukommende Möglichkeiten bei Beep-O lohnt es sich auch, zu bereits abgehakten Planeten zurückzukehren und noch ein paar Extras oder Sparks zu suchen. Das hätte man fast nicht besser machen können!
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Mario meint:
Sowohl als Kennerin der Reihe als auch als Neuling findet man sich schnell zurecht und dank der änderbaren Schwierigkeit lässt sich das Spiel so genießen, wie man es möchte. Insgesamt ein wirklich gelungenes Spiel mit vielen sinnvollen Weiterentwicklungen zum Vorgänger. Sich wiederholende Nebenaufgaben sind allerdings trotz ein paar neuer Rätsel-Ansätze trotzdem ein nerviges Thema, da die Kämpfe und das Gesamtpaket aber sehr süchtig machen können, ist das kein großes Problem. Und wenn man nicht will, lässt man die Nebenaufgaben halt einfach sein. Freut euch also auf ein tolles Strategie-Abenteuer mit viel Witz und guter Laune.
Grafik
Sound
Steuerung
Spielspaß
Release
Developer
Publisher
USK
20.10.2022
Ubisoft
Ubisoft
6
Singleplayer
Multiplayer
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