Irgendwie scheint Nintendo gerade nicht so richtig zu wissen, was sie mit Kirby anfangen sollen. War der kleine Flummiball vor einigen Jahren noch ein innovativer Vorreiter interessanter Konzepte wie einem Garn-Grafikstil oder dem kreativen Mass Attack, packt man ihn heute einfach in jedes Spiel, in das niemand aus der Allstar-Galerie sonst herein gepasst hätte. Kirby: Battle Royale wirkt daher eher wie eine Formalität, als wie ein voller Release.
Die Hungerspiele
Es ist ein gewöhnlicher, sonniger Tag im Dreamland, als Kirby, wie immer unter einem Baum schlummernd, eine Einladung erhält. König Dedede veranstaltet das Battle Royale, für dessen Sieger der leckerste Kuchen aller Zeiten bereit steht. Natürlich kann Kirby da nicht widerstehen. Was er allerdings nicht weiß, ist dass König Dedede eine Maschine gebaut hat, die perfekte Kopien von Kirby herstellt, die gegen ihn antreten sollen. Die Hungerspiele mögen beginnen!
Es gibt einen Story Modus, doch der ist so simpel, wie es nur geht. In verschiedenen Ligen kämpft man sich dort gegen seine Kirby Klone an die Spitze. Er ist ganz niedlich, doch im Endeffekt nur ein langes Turtorial, das erst gegen Ende eine Herausforderung zu bieten weiß. Im Mittelpunkt steht eher der Multiplayer, welcher tatsächlich einen Fokus auf Online Play hat. Hier verdient man Punkte, die man in das Freischalten neuer Klassen und Kostüme investieren kann, um sich selbst abzuheben. Die Verbindung ist meistens stabil und flüssig, kann gelegentlich aber stark einbrechen. Viel schlimmer ist, dass man schon so kurz nach Launch kaum Mitspieler findet. Erfahrungsgemäß wird das mit der Zeit auch nicht besser. Zum Glück kann man genau so gut mit Bots ganze Turniere veranstalten und auch offline Punkte sammeln. So bleibt das Spiel selbst dann spielbar, wenn irgendwann die Server offline gehen. Ansonsten kann man natürlich auch direkt mit anderen Spielern per Wireless spielen, in einer abgespackten Version sogar per Download Spiel mit nur einem Modul.
Antreten kann man dann in einer von Zehn Disziplinen, die allesamt auf demselben Gameplay basieren. So läuft Kirby in einer Top-Down Sicht durch die Level und hat, je nach Klasse, verschiedene Kampfmoves. Hier ist auch das große Problem des Spiels: So sehr man sich Mühe gegeben hat, die Disziplinen abwechslungsreich zu gestalten, so sehr wird dieser Abwechslungsreichtum durch das einfache Gameplay untergraben. Die Aufgaben bestehen entweder daraus, Dinge in ein Ding hinein zu tun, oder sich aus unterschiedlichen Motivationen oder gegen unterschiedliche Hindernisse auf die Mütze zu geben. Dabei ist der Kampfaspekt sehr wohl auch in den Sammelspielen vorhanden, welche deutlich mehr Spaß machen. Hier ist Battle Royale am stärksten. Man sammelt wie wild um die Wette, behindert gegnerische Spieler oder versucht ihnen sogar ihre Beute aus dem Nest zu stehlen. Battle Royale bekommt in diesen Modi im kleinen Rahmen die Qualität eines Mario Kart.
Grafik und Sound
So spät in seinem Lebenszyklus kann Nintendo auf dem 3DS nicht mehr viel falsch machen. Kirby ist sehr dynamisch und super süß animiert, die Umgebung schön ausgestaltet, die Texturen so scharf, wie es geht und die Musik ein reiner Ohrwurm. Wirklich Besonders ist hier aber auch nichts. Das Spiel läuft flüssig, doch dafür gibt es keinen 3D-Modus. In Spielen wie den Pokémon-Teilen war dies aus technischen Gründen nicht möglich, hier sehe ich aber keinen anderen Grund dafür, als dass Nintendo dieses Feature letztendlich aufgegeben hat. Das Novum ist vorbei, viele Spieler sind nicht beeindruckt. Ich finde es schade, denn der 3D-Effekt hat die Spielwelt meist etwas plastischer und greifbarer gemacht.
Vielen Dank an Nintendo für das Testmuster.
Lukas meint:
Grafik
Sound
Steuerung
Spielspaß
Release
Developer
Publisher
USK
03.09.2017
HAL Laboratory
Nintendo
6+
Singleplayer
Multiplayer
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