Captain Olimar stürzt schon wieder ab!
Die Pikmin-Reihe nahm als fast Launchtitel des Nintendo GameCube ihren Anfang. Sie ist zwar kommerziell nicht besonders erfolgreich, um es mal vorsichtig auszudrücken, hat aber doch eine treue Fanbasis. Und als nach fast 10 Jahren und einer übersprungenen Generation der dritte Teil kam, freuten sich die Fans natürlich sehr. Auch das ist jetzt aber wieder ein paar Jahre her und Teil 4 der Hauptreihe ist schon länger ohne genauere Infos angekündigt. Doch zum Glück gibt es nun einen weiteren Abstecher ins Universum: Hey! PIKMIN für den Nintendo 3DS. Das Spiel ist mit den drei Vorgängern aber nur schwer zu vergleichen. Diese waren nämlich Abenteuer in 3D, während Hey! PIKMIN ein etwas Action lastigeres 2D Abenteuer ist.
Am Anfang ist es, wie eigentlich immer in der Reihe: Held Captain OIimar ist mit einem Raumschiff unterwegs, gerät in ein Meteoritenfeld und stürzt auf einem fremden Planeten ab. Auf diesem Planeten leben die kleinen Pflanzenwesen, die auf den Namen Pikmin hören. Es gibt sie in verschiedenen Arten mit unterschiedlichen Eigenschaften. Sie alle haben aber gemein, dass sie Olimar bedingungslos folgen und sich von ihm werfen lassen, damit er wieder nach Hause kann. Beim Absturz wurde nämlich der Glitzerium Tank entleert und ohne diesen Treibstoff kann Olimar nicht starten. 30.000 Einheiten muss man im Spiel sammeln und dazu diverse, strikt voneinander getrennte Levels erforschen.
In 2D auf dem 3DS unterwegs!
Das Spielprinzip ist dabei relativ einfach: Man steuert den Helden mit dem SchiebePad von links nach rechts oder andersrum und setzt den Touchpen ein, um die Pikmin zu werfen und ihnen damit Aufgaben zuzuteilen. Mögliche Aufgaben sind: Gegner bekämpfen, Gegenstände transportieren, Feuer löschen, Glitzerium einsammeln und Blöcke verschieben. All das erledigen die Pflanzenwesen nach dem Wurf selbstständig und ohne weiteres Zutun des Spieles.
Mit diesen Möglichkeiten erforscht man die Levels, die man über eine Weltkarte erreicht. Der Planet ist dabei in acht verschiedene Gebiete eingeteilt, die man nach und nach freischaltet. Jedes Gebiet besteht aus vier regulären Levels sowie einem Endgegner. Darüber hinaus gibt es noch Bonuslevels, geheime Levels und Glitzerquellen. Aber zunächst zu den regulären Levels. Hier ist es das Ziel, nachdem man am Startpunkt ausgesetzt wurde, das Raumschiff am Ende des Levels zu erreichen.
Unterwegs sind in jedem Level jede Menge Gegner und Rätsel versteckt, die man besiegen und lösen muss, um weiter zu kommen. Außerdem findet man Glitzerium nicht nur direkt vor der eigenen Nase, sondern auch gut versteckt. Die beste Möglichkeit, schnell die 30.000 Einheiten zu sammeln, besteht darin, die Sammelgegenstände zu finden. Dabei handelt es sich um Alltagsgegenstände, die in den Levels teilweise echt gut versteckt und teilweise echt schwer zu erreichen sind. Je Level gibt es zwei bis vier dieser Gegenstände zu finden.
Das alles schafft man mit Hilfe der Pikmin, von denen es in diesem Spiel fünf verschiedene Arten gibt. Die roten sind resistent gegen Feuer, die gelben sind besonders leicht und können daher weit geworfen werden. Außerdem macht ihnen Strom nichts aus. Blaue Pikmin können Olimar auch unter Wasser folgen und Stein Pikmin sind in der Lage, Kristalle zu zerschlagen, wenn man sie darauf wirft. Die letzte Art sind Flügel Pikmin, die fliegen können, was in der zweidimensionalen Umgebung ganz neue Möglichkeiten des Levelsdesigns schafft.
Leider ist keine neue Art dabei, sondern nur solche, die man schon aus den ersten drei Spielen kennt. Das ist vor allem deshalb schade, weil bei Pikmin bisher mit jedem neuen Spiel auch neue Pikmin eingeführt wurden.
Zu Beginn jedes Levels startet Olimar alleine, die Pikmin müssen also erst wieder eingesammelt werden, bis zu 20 können ihm auf einmal folgen. Verliert man alle Pikmin, dann gibt es immer wieder Punkte, wo man neue einsammeln kann. Durch einen Tipp auf den Bildschirm kann man einstellen, welche Art man gerade „steuern“ will.
Dabei ist die Pfeife ein wichtiges Element. Auch per Touch ausgelöst sorgt sie dafür, dass die Pikmin sofort zu Olimar zurückkehren. Das hilft, wenn sie sich mal verirrt haben. Dank seinem Jetpacks kann Olimar nun auch höher gelegene Orte erreichen. Dabei können ihm aber nur die Flügel-Pikmin folgen, alle anderen bleiben zurück. Lässt man die Pikmin zu lange allein, dann sterben sie vor Angst.
Updates für das Jetpack, für Olimars Energie und auch eine Karte bekommt man in 4.000er Schritten Glitzerium, es ergeben sich also nach und nach neue Möglichkeiten. Vor allem die Karte ist hilfreich, da man auf ihr Sammelgegenstände schon etwas früher erkennen kann.
Hat man das Ende des Levels erreicht, kommen alle Pikmin in den Pikmin Park. Hier arbeiten sie dann für sich alleine daran, weiteres Glitzerium oder Sammelgegenstände zu finden. Übrigens werden alle Gegenstände sowie Gegner im Album eingetragen, wo man jederzeit Infos zu ihnen nachlesen kann.
Nachdem man die vier Levels eines Gebietes erforscht hat, kommt man zum Endgegner. Hier hat Olimar 20 Pikmin dabei und muss mit diesen den Boss um die Ecke bringen. Die meisten davon sind leider eher einfach gestrickt, es gibt aber auch ein paar, die wirklich kreativ sind, wie der Kampf im Absturz und Gegner mit Vorder- und Rückseite.
Die Bonuslevels in den Gebieten erreicht man, wenn man in einem der regulären Levels den Geheimausgang findet. Es handelt sich dabei einfach um weitere reguläre Levels. Hinter den geheimen Levels verbergen sich Spezialaufgaben, die zum Denken anregen. Man muss mit einer gegebenen Anzahl Pikmin einen Gegenstand einsammeln, der dann wieder Glitzerium einbringt. In Glitzerquellen sammelt man in begrenzter Zeit einfach nur so viel Glitzerium wie möglich ein.
Technik, Umfang und Steuerung!
Die Technik ist solide, den Stil finde ich gelungen, vor allem der mittlerweile für die meisten 2D-Spiele typische Misch aus 3D Figuren und Hintergründen gefällt mir bei Hey! PIKMIN gut. Schade aber nachvollziehbar ist, dass es keinen 3D-Effekt gibt, weil das Geschehen über beide Bildschirme geht. So stirbt das Feature wohl langsam wieder aus. Akustisch mochte ich Pikmin noch nie besonders. Und da hier typische Klänge und Melodien der Serie zum Einsatz kommen, habe ich es meistens ohne Ton gespielt. Wer jedoch die Musik der Reihe mag, der kommt hier auch voll auf seine Kosten.
Den Umfang finde ich in Ordnung. Um das Spiel durchzuspielen habe ich knapp über 10 Stunden gespielt. Da ich dabei schon relativ genau auf die Sammelgegenstände geachtet habe, habe ich nun kaum mehr etwas nachzuholen, werde das aber auf jeden Fall noch tun. Ich kann euch dazu auch nur raten, genauso vorzugehen, denn wenn man fast am Ende des Spiels angekommen ist und nicht die 30.000 Einheiten Glitzerium zusammen hat, dann wird man gezwungen, diese Aufgabe noch nachzuholen.
Nicht so ganz begeistert bin ich vom Schwierigkeitsgrad, der ist mir nämlich etwas zu niedrig – und das will bei mir schon was heißen. Ich mag keine besonders schweren Spiele, da ich mich immer so leicht aufrege. Das war bei Pikmin nicht einmal ansatzweise der Fall. Selbst die Bosse sind kein Problem und wenn es einem egal ist, dass man nicht alle Pikmin in jedem Level zum Ziel bringt (dafür gibt es Trophäen), dann muss man fast keinen Level mehrmals spielen, weil einfach nahezu nichts passieren kann, das dafür sorgen würde. Und die Rätsel sind auch nur selten fordernd. Die meiste Zeit ist das Ergebnis offensichtlich, aber dennoch sind die Rätsel abwechslungsreich gestaltet – nur eben zu einfach.
Und ich finde es eine echte Unart, dass man einige geheime Levels nur über amiibo freischalten kann. Ich habe keine amiibo, will auch keine haben und kann deshalb nicht alle Levels spielen, die beim Spiel dabei sind. Was soll das? Mich stört auch die sehr hohe Linearität durch die Strikt getrennten Levels und die statischen Gebietskarten.
Die Steuerung ist dagegen sehr gelungen, die Kombination aus Bewegung über das SchiebePad mit Aktionen per Touchpen geht sehr gut von der Hand. Manchmal nerven aber die Touch Buttons ein wenig, da man sie nicht ausblenden kann, aber hin und wieder Pikmin genau da hin schmeißen will, wo gerade ein Button ist.
Vielen Dank an Nintendo für das Testmuster.
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Mario meint:
Insgesamt gefällt mir Hey! PIKMIN sehr gut. Der Transfer der Reihe von 3D in 2D ist gut gelungen, allerdings nicht ohne Abstriche. Auch wenn der Fokus nach wie vor auf dem Erkunden liegt, ist das hier doch deutlich monotoner als in den Vorgängern. Dazu sind die Bosse leider nicht besonders fordernd und es gibt kaum Stellen, an denen ich wirklich grübeln musste. Nichtsdestotrotz unterhält es gut, macht Spaß und ist ein Spiel, das ich euch auf jeden Fall empfehlen kann, egal ob ihr Pikmin besonders mögt oder nicht, wenn euch das Gesagte überzeugt hat. Ich freue mich jetzt auf jeden Fall irgendwie auf den vierten Teil und hoffe, dass es dort dann wieder neue Pikmin-Arten und mehr Innovationen gibt.
Grafik
Sound
Steuerung
Spielspaß
Release
Developer
Publisher
USK
28.07.2018
Arzest
Nintendo
6+
Singleplayer
Multiplayer
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