Flip Wars ist ein Titel aus dem Hause Over-Fence, dass in Japan zunächst unter dem Namen Projekt Mekuru für die Switch entwickelt wurde. Seit dem 06.07. ist der Titel auch bei uns in Europa erhältlich und bietet die Möglichkeit im Multiplayer gegen bis zu drei Spieler anzutreten. Dabei kann jeder der Spieler zeigen, ob er der beste auf dem Kachelfeld ist.
Kachel dreh dich!
Das Spielprinzip von Flip Wars ist relativ simpel. Das Ziel ist es in jedem Modi die Kachel mit einer Stampfattacke, dem sogenannten Hip-Drop, umzudrehen und damit in die eigene Farbe umzuwandeln. Steht dabei ein anderer Spieler auf einer Kachel, die gedreht wird, fliegt dieser aus der Arena raus. Das Gleiche kann euch natürlich auch passieren. Danach erscheint man wieder in der selben Ecke wie am Anfang des Spiels. Um diesen Attacken auszuweichen, kann man entweder in die Luftspringen oder auf ein anderes Feld gehen. Hilfreich zum Umdrehen der Kacheln sind auch die Power-Ups, die immer wieder erscheinen. So sorgen diese dafür, dass ihr schneller Laufen könnt, mehr Kacheln umdreht oder unverwundbar seid. Außerdem sollte man beachten, dass der Charakter auf den Kacheln der eigenen Farbe sich deutlich schneller bewegen kann, als auf allen anderen.
Das Ziel in den Spielen, die je nach Einstellung 30 Sekunden oder bis zu fünf Minuten dauern können, hängt vom gewählten Kampfmodus ab. Zur Auswahl stehen dabei die Modi Kachelkampf, Abflugkampf und Lebenskampf. Im ersteren geht es darum, möglichst viele Kacheln in die eigene Farbe umzuwandeln. Damit man dabei erfolgreich ist, sollte man den Überblick behalten, wer wie viele Kacheln in der eigenen Farbe besitzt. Im Abflugkampf ist das Ziel, möglichst oft die Gegner von der Plattform zu schmeißen. Im Lebenskampf hingegen besitzt man lediglich so viele Leben, wie vorher eingestellt wurde. Hier geht es darum, möglichst lange zu überleben. Haben am Ende des Zeitlimits mehrere Charaktere dieselbe Anzahl an Leben, wird danach geschaut, wer am meisten Leute aus der Arena geschmissen hat.
Nach der Wahl des Kampfmodus kann die Plattform ausgewählt werden, auf der gekämpft werden soll. Diese unterscheiden sich nicht nur durch Blöcke, die nicht umgedreht werden können, voneinander. Denn es gibt auch ein Spielfeld, auf dem sich eine Kanone befindet, die alle Kacheln in Schussrichtung umdreht, sofern sie sich in dem Bereich befindet, in dem die Kacheln umgedreht werden. Genauso gibt es einen Block, der alle Kacheln um ihn herum umdreht. Dadurch kann sich das Blatt im Spiel natürlich sehr schnell wenden. Außerdem kann man die Umgebung ändern. Auf dem Standardfeld hat diese keinen Einfluss auf den Kampf. Spielt man hingegen auf dem Wasser, kommen immer wieder große Wellen, die alle auf dem Spielfeld ins torkeln bringen. Ansonsten habt ihr noch die Wahl eine felsige Umgebung zu wählen, bei der immer wieder Blitze einschlagen. Auch hier ist es wichtig den Überblick zu behalten, da es mit vier Spielern auf den kleinen Felder recht schnell unübersichtlich wird.
Online oder Lokal?
Momentan lässt sich Flip Wars auf einer Konsole mit mehreren Kontrollern spielen. Hierbei kann auch jeder Spieler jeweils einen JoyCon übernehmen. Habt ihr keine Freunde da, könnt ihr theoretisch gegen Computer üben. Über einen Onlinemodus verfügt der Titel auch. Hierbei könnt ihr einen Raum öffnen, um gegen Freunde zu spielen oder einem Zufallskampf beitreten. Bei letzterem habt ihr leider keinen Einfluss auf den Spielmodus und die Arena. Hierbei fällt leider recht schnell auf, dass die Server nicht sehr gut sind. Es kommt oft im Kampf zu Verbindungsproblemen, die dafür sorgen, dass dieser sofort abbricht. Dadurch ist es inzwischen schwierig geworden, überhaupt Gegner zu finden. Hat man dann mal einen gefunden, hilft nur noch beten, dass die Verbindung standhält.
Mittlerweile wurde mit einem Update die Rangliste hinzugefügt. Diese gibt einen kleinen Anreiz öfter online gegen Spieler zu spielen. Genauso wurde der eigene Raum eingefügt, in dem man eigene Kampfstatistiken nachschauen kann. Leider zählen dabei aber nur die Kämpfe seit dem Update. Außerdem ist es weiterhin nicht möglich, mit mehreren Konsolen lokal gegeneinander anzutreten. Wann dazu das Update kommt, steht noch nicht fest.
Steuerung und Technik
Gesteuert wird das Spiel auf klassische Art und Weise. Mittels A macht man den Hip Drop. Möchte man diesen abbrechen, drückt man einfach B. Bewegt man den Analogstick beim Sprung in einer Richtung, macht der Charakter einen Luftsprint, mit dem er ein Feld weiter aufkommt. Ansonsten bewegt man sich mit diesem über das Spielfeld. Items werden automatisch sofort eingesetzt. Da es nicht mehr zu beachten gibt, ist die Steuerung recht einfach zu erlernen, weshalb auch Anfänger schnell ins Spiel finden.
Grafisch ist das Spiel in Ordnung. Allerdings hätten die Charaktere doch etwas abwechslungsreicher gestaltet werden können. So wirken sie wie Truppen, die auch in Metroid Prime Federation Force mitkämpfen. Bis auf die Farbe ändert sich bei den Anzügen nichts. Auch in der Umgebung gibt es wenig Details, die nennenswert wären. Allerdings würde das auch nur wenig zum Spielspaß beitragen. Immerhin sind die Effekte auf der Wasser- und Erdarena gut gelungen.
Eine große Auswahl an Musik bietet das Spiel eher weniger. In jedem Kampf hat man die selbe Melodie im Hintergrund, die auf Dauer schon ein wenig nervig sein kann. Aber wenn sie stört, kann man auch einfach den Sound ausmachen. Hierbei wäre zum Beispiel nett gewesen, wenn man eigene Songs abspielen könnte.
Kritik
Obwohl ich es oben schon erwähnt habe, muss ich den Onlinemodus auch hier noch einmal ansprechen. Es kann nicht sein, dass das Spiel über so massive Serverprobleme zum Start verfügt. Denn wenn das Spiel online nicht funktioniert, hören viele Spieler schnell wieder auf damit. Nicht jeder hat seine Freunde in der Nähe und wenn das Spiel immer abstürzt, dann verliert man schnell die Lust. Genauso ist es unverständlich, dass man noch nicht lokal mit mehreren Konsolen spielen kann oder auf die Rangliste erst nach einem Update zugreifen kann. So wirkt das Spiel so, als befinde es sich gerade in der Beta. Gefühlt hat man hier halt leider nur ein halbes Spiel gekauft. Sofern diese Probleme irgendwann aufhören, macht es aber durchaus Sinn zwischendurch schnell eine Partie spielen.
Ein weiteres Problem ist die fehlende Abwechslung. Es gibt zwar drei verschiedene Kampfmodi, aber diese unterscheiden sich nur durch die Wertung. Ansonsten macht man überall das Gleiche. Zudem gibt es nur vier Arenen, die zur Wahl stehen. Natürlich kommt hier ein wenig Abwechslung durch den wechselnden Untergrund herein, aber die Auswahl ist doch etwas dürftig. So hat man kaum Lust das Spiel über einen längeren Zeitraum zu spielen.
Vielen Dank an Nintendo für das Testmuster.
Matthias meint:
Flip Wars sieht nach einem netten Spiel für Zwischendurch aus. Das wäre es auch, wenn da nicht die vielen Probleme wären. Online ist der Titel kaum zu empfehlen. Solltet ihr aber Freunde in der Nähe haben, die auch mal vorbeikommen können, macht der Titel schon mehr sind. Allerdings bietet er leider nicht so viel Abwechslung wie er könnte. Deshalb sollte man sich gut überlegen, ob man sich den Titel holt. Sobald aber dann die Rangliste mal verfügbar ist und die Server stabil laufen, macht ein Kauf schon deutlich mehr Sinn.
Grafik
Sound
Steuerung
Spielspaß
Release
Developer
Publisher
USK
Over Fence
Nintendo
ohne Altersbeschränkung
Singleplayer
Multiplayer
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