Wie der doch etwas sperrige Name der Version für Switch vermuten lässt, handelt es sich um den elften Teil in der Dragon Quest Serie. Diese steht seit Jahren für Tradition. Das merkt man bereits bei der Geschichte. In jedem Teil geht es um den Kampf zwischen gut und böse oder eben Licht und Finsternis. Der Held ist dabei recht wortkarg und kann vom Spieler benannt werden. Deshalb heißen die Helden in Super Smash Bros. auch nicht anders.
Das große Abenteuer beginnt
Nachdem eine Sequenz den Spieler darüber informiert hat, wie der Held nach Kieslingen gekommen ist, beginnt das Abenteuer damit, dass man zusammen mit Sandra einen Felsen besteigen muss. Da es dort Monster gibt, dient dieser als kurzes Tutorial, um die Basisaktionen kennenzulernen. Doch bereits kurz darauf, entschließt sich der Held seiner Bestimmung nachzukommen und Kieslingen zu verlassen. Da er der Nachfahre des Lichtbringers ist, hat er die Aufgabe, die Welt von dem Bösen zu befreien.
Deshalb reitet er Geschwind nach Heliodor, um dort beim König vorstellig zu werden. Doch dieser ist der Meinung, dass er der Spross der Finsternis ist und wirft ihn in den Kerker. So hatte sich das der Held nicht vorgestellt. Im Verlies gibt es noch einen anderen Verbrecher, der einen nach kurzer Zeit bei der Flucht hilft und sich als Erik vorstellt. Nur so gerade schaffen es die beiden, vor den Soldaten zu fliehen und damit beginnt das große Abenteuer, in dem die komplette Welt erkundet wird.
Interessante Gefährten
Die Hauptgeschichte von Dragon Quest XI ist nicht unbedingt das, was das Spiel auszeichnet. Dabei kann auch sie mit der ein oder anderen Überraschung aufwarten. So ist die Reaktion des Königs nicht unbedingt die, die man in einer Heldengeschichte erwarten würde. Was das Rollenspiel aber auszeichnet, sind die Charaktere, die mit dem Helden reisen. Jeder von ihnen hat eine starke Persönlichkeit und eine Daseinsberechtigung. Da wären Veronika, die im Körper eines Kindes steckt und sich oft auch wie ein solches verhält, obwohl sie genauso alt ist wie ihre Schwester Serena. Diese ist eher die nette Magierin, die mit ihrer ruhigen Art selbst in schwierigen Situationen nicht den Überblick verliert.
Im Laufe der Geschichte stoßen noch weitere Streiter zu der Gruppe, die ebenfalls interessante Geschichten bieten. Aber auch in den Dörfern gibt es immer wieder interessante Aufgaben, mit denen die Welt erklärt wird. Man merkt recht schnell, dass sich in Erdria die Finsternis rührt. Eigentlich überall gibt es Probleme, die es zu lösen gilt. Im Dorf Onsen werden zum Beispiel Leute vermisst, weshalb sich die Gruppe aufmacht, um diese zu retten.
Offene Weltkarte und Dungeons
Zwischen den Orten bewegt man sich frei auf der Weltkarte. Dadurch wird der eher lineare Spielverlauf, der bei Reisen aber nun einmal üblich ist, am Anfang gut kaschiert. Man hat zumindest das Gefühl, als könnte man überall hinreisen. Ab einem gewissen Punkt ist das auch so.
Auf der Karte begegnet man vielen Monstern. Aber es gibt auch Dungeons, in denen es Fallen oder verwinkelte Gänge gibt. Auch hier wimmelt es nur so von Gegnern. Sobald diese berührt werden beginnt der Kampf. Alternativ kann man diese aber auch angreifen, wodurch man einen Vorteil bekommt.
Der Kampf findet im klassischen Sinne statt. Das bedeutet, dass die Kämpfer rundenbasiert an der Reihe sind. Als Spieler hat man die Möglichkeit, jedes Mitglied der Gruppe zu steuern oder die Taktik vorzugeben. Diese kann sein, dass der Fokus auf dem Heilen liegen soll oder die Gegner angegriffen werden. Steuert ihr die Kämpfer selber, könnt ihr normal angreifen, Fertigkeiten einsetzen oder Magie. Jeder Charakter hat festgeschriebene Fähigkeiten und Zauber, die ab einem gewissen Level gelernt werden können. Außerdem gibt es einen Talentbaum, der neben verbesserten Statuswerten auch Fertigkeiten bietet.
Gerade am Anfang gilt es aber zu beachten, dass die Charaktere, die im Kampf fallen, lediglich in der Kirche wiederbelebt werden können. Später lernen mehrere Charaktere die Fähigkeit „neue Chance“, mit der die Kämpfer aus dem Jenseits zurückgeholt werden können. Durch das Tragen von Rüstungen und Waffen kann das aber verhindert werden. Diese können durch eine Schmiede sogar selbst hergestellt werden. Das hat den Vorteil, dass die Werte sich im Vergleich zum Laden verbessern und spart ebenfalls Gold. Man benötigt lediglich die Anleitung und Materialien, die in der ganzen Welt verstreut sind.
Steuerung und Technik
Gespielt wird Dragon Quest mit einer klassischen Steuerung. Diese geht gut von der Hand und ist dank dem guten Tutorial am Anfang auch für Anfänger gut zu begreifen. Dadurch, dass die Kämpfe rundenbasiert sind, hat man zudem immer genügend Zeit nachzudenken und es wird eigentlich nie hektisch.
Auch grafisch weiß das Spiel zu überzeugen. Natürlich kann die Switch nicht mit der PS4 mithalten, aber das Spiel sieht trotzdem sehr gut aus. Hier und dort gibt es mal etwas unsaubere Texturen, die besonders an großen Bildschirmen auffallen. Wer will, kann das Spiel aber auch in 2D Spielen. Das erinnert an den guten alten 16-Bit Look und ist für Retro Fans sicherlich genau das richtige. Das bedeutet aber auch, dass es nur Zufallskämpfe gibt. In Ticklingen hingegen, einem Dorf, in dem man in die Vergangenheit anderer Helden reisen kann, gibt es nur diese 2D Optik.
Musikalisch wird das Abenteuer von einem sehr guten Soundtrack, der mittels Orchester eingespielt wurde untermalt. Die Stücke wechseln oft genug, damit man nicht überdrüssig wird. Das Main Theme ist zudem ein richtiger Ohrwurm, den ich immer wieder gerne höre. Dazu gibt es eine Sprachausgabe auf Japanisch oder Englisch. Bei beiden Versionen fällt auf, dass die Charaktere teilweise anders heißen. So heißt Sandra im englischen Gemma. Die Sprecher sind aber gut besetzt und können die Gefühle der Charaktere gut herüberbringen.
Kritik
Dragon Quest XI macht vieles richtig. Tatsächlich stört mich am meisten, dass die Namen je nach Sprache unterschiedlich sind. Das würde nicht einmal auffallen, wenn es eine deutsche Sprachausgabe gäbe, aber diese gibt es nicht. Ich verstehe nicht ganz, warum teilweise die Namen identisch sind, andere aber anders sind. Das hätte man ruhig einheitlich machen können.
Zudem sollte euch bewusst sein, dass ihr ein Spiel kauft, welches eine relativ langsame Erzählweise der Geschichte hat. Teilweise zieht sich der Titel schon ein bisschen. Umso besser ist es, dass man auch unterwegs spielen kann. Dadurch wird das Kämpfen gegen die Monster deutlich erträglicher. Dazu wurde die Geschichte noch einmal im Mittelteil erweitert, wodurch man mehr Informationen über Charaktere erhält. Allerdings wird die Spielzeit dadurch nur noch einmal länger.
Matthias meint:
Dragon Quest XI S: Streiter des Schicksals - Definitive Edition ist definitiv das kompletteste Spiel. Durch die Erweiterungen im Vergleich zur PS4-Version ist der Aufpreis sogar gerechtfertigt. Euch erwarten mit dem Titel viele Stunden, in denen ihr versucht die Welt zu retten. Glänzen kann das Spiel durch die tollen Charaktere und deren bewegenden Geschichten. Gleichzeitig sollte euch aber auch bewusst sein, dass ihr gegen jede Menge Monster kämpfen müsst. Ich empfehle jedem, der sich nicht sicher ist, ob der Titel etwas für ihn ist, vorher die Demo zu spielen.
Grafik
Sound
Steuerung
Spielspaß
Release
Developer
Publisher
USK
27.09.2019
Square Enix
Nintendo
12
Singleplayer
Multiplayer
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