Blacksad basiert auf einer Comicvorlage und erzählt eine neue Geschichte rund um den Detektiv John Blacksad. Dieser wohnt im New York der 1950er und verdient dort sein tägliches Brot mit dem Lösen von Fällen. Dies können einfache Fälle sein, wie herauszufinden, ob der Ehepartner fremd geht oder die Suche nach vermissten Personen. Doch in letzter Zeit ist die Arbeit nicht besonders lukrativ. Aber es gibt noch Hoffnung.
Jede Menge Quicktime-Events
Das Besondere an Blacksad ist, dass alle Bewohner der Welt Tiermenschen sind. So ist Blacksad ein schwarzer Kater, der mit Hilfe von seinen Katzensinnen nach Hinweisen sucht. Direkt am Anfang hat er das Vergnügen mit einem sehr aufbrausenden Nashorn, welches in sein Büro stürmt.
Mit dieser Szene beginnt das Spiel und der Spieler wird direkt mit Hilfe von mehreren Quicktime-Events gefordert. Ist man erfolgreich, fliegt der schwarze Kater nicht als Verlierer aus dem Fenster oder wird erschossen. Währenddessen erfährt man, dass es sich bei Mr. Nashorn um den Ehepartner der Klientin handelt. Dieser bietet einem an, dass das „Versehen“ verschwiegen wird und als Belohnung ein dicker Batzen Geld wartet. Hierbei handelt es sich um eine Entscheidung, die Auswirkung auf das spätere Spiel hat. Entweder man nimmt das Angebot an oder man lässt das wilde Nashorn wütend ziehen und bekommt später dafür eine ordentliche Abreibung. Die Wahl liegt bei euch.
Kurz darauf kommt aber bereits der nächste Kunde. Alamiert versucht Blacksad mit dem Stuhl zuzuschlagen, sofern ihr das Quicktime-Event schafft. Dieses Mal handelt es sich um einen Gorilla, der ein alter Bekannter von Blacksad ist. Dieser ist in Begleitung von Sonya Dunn, die erklärt, dass ihr Vater sich erhängt hat. Zudem ist Bobby Yale vor einem wichtigen Boxkampf verschwunden. Tritt dieser nicht an, muss Sonya Geld bezahlen, welches sie nicht besitzt. Blacksad nimmt den Fall an und macht sich auf die Suche nach Beweisen.
Auf Spurensuche
Hier beginnt das Hauptgameplay. In Blacksad untersucht man unterschiedlichen Orte und versucht Hinweise zu finden. Diese kann John anschließend miteinander verbinden und so zu neuen Schlussfolgerungen kommen. Dazu muss der Spieler die beiden richtigen Hinweise hintereinander in einem Menü auswählen.
Außerdem werden die Augenzeugen befragt. Dabei kann man zum Beispiel einer blinden Ziege einen Burger mit extra viel Käse holen. Dadurch ist diese deutlich freundlicher und bereit, mit euch zu sprechen. Zudem verfügt Blacksad über sehr gute Augen, die er benutzen kann, um auch kleine Hinweise zu finden. Nach und nach entfaltet sich dabei die Geschichte, in die mehr Personen verstrickt zu sein scheinen, als es am Anfang den Anschein hat.
Steuerung und Technik
Während den Quicktime-Events müssen lediglich die Tasten gedrückt werden, die angezeigt werden. Das ist recht intuitiv und geht gut von der Hand. Außerhalb bewegt man sich mit dem Stick. Dabei geht Blacksad aber eher langsam und behäbig, was besonders auf der Spurensuche sehr langweilig und behindert wirkt. Bei einem Hinweis oder Dingen, die man sich anschauen kann, leuchtet zudem die A-Taste auf. Dadurch lernt man recht schnell die Steuerung. Aber selbst wenn es bei den Quicktime-Events mal hakt, spielen diese einfach wieder von vorne ab. Nur kann es hierbei zu Ladezeiten kommen.
Wo wir gerade bei Ladezeiten sind. Diese sind recht lang, obwohl ich die Optik für die Switch als normal ansehen würde. Das Spiel sieht gut aus, macht aber im Vergleich zu den anderen Versionen Abstriche, um auch unterwegs spielbar zu sein. Allerdings dauert es schon länger als zwei Minuten, bis man überhaupt im Spiel drin ist.
Über die deutsche Sprachausgabe kann man aber nicht meckern. Diese ist gut gelungen und belebt die vielen Charaktere. Zur Not ist es aber auch möglich, die englischen Sprecher zu nehmen. Der Soundtrack hingegen ist eher im Hintergrund. Bis auf das Lied während dem Startbildschirm kann ich mich nicht wirklich an viel erinnern. Auf den Straßen begleitet einen dafür der Straßenlärm.
Kritik
Bisher hört sich das alles gut an, bis auf die langen Ladezeiten. Und diese sind nicht das einzige Problem. Wäre das Spiel ansonsten flüssig, wäre es gar kein Problem. Allerdings gibt es laufend Frameeinbrüche und das Spiel hängt sich mehrere Male auf oder beendet sich einfach. Das führte einmal dazu, dass mein Speicherstand komplett verbugt war.
Die Kamera war auf den Gorilla gerichtet, so als würde ich mit ihm reden, während sich Blacksad aus dem Bild herausbewegt hat. Ich konnte aber nichts drehen und wenden. Das führte im Endeffekt dazu, dass ich noch einmal von vorne anfangen musste. Das ist natürlich ein Extremfall, aber liest man die Nachrichten im Internet, hat das Spiel mit vielen Problemen zu kämpfen. Bereits bei den Versionen für die Xbox One und der PS4 gab und gibt es diese technischen Mängel. Dadurch wird das Spiel in gewisser Weise unspielbar, bzw. macht einfach keinen Spaß. Auch die neuen Patches bewirken nur bedingt, dass das Spiel flüssiger läuft.
Matthias meint:
Blacksad: Unter The Skin hat auf der gamescom große Wellen geschlagen. Leider werden das gute Setting und die liebevollen Charaktere durch die technischen Mängel komplett zerstört. Diese sind so groß, dass man nicht einfach darüber hinwegsehen kann. Das Potential ein Überraschungstitel zu werden, war ja da. Es scheiterte aber entweder am Geld oder an den eigenen Ansprüchen, die nicht erfüllt werden konnten. Es bleibt nur zu hoffen, dass die Entwickler daraus lernen. Allerdings ist dies nicht der erste Titel von Microids, der über unglaublich lange Ladezeiten verfügt.
Grafik
Sound
Steuerung
Spielspaß
Release
Developer
Publisher
USK
05.11.2019
Péndulo Studios, YS Interactive
Microids
16
Singleplayer
Multiplayer
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