
Mit GRIP gibt es nun weitere Rennaction auf der Nintendo Switch. In dem Rennspiel aus dem Hause Wired Production geht es aber nicht nur um das fahrerische Können. Da die flachen Renner auch über ein Arsenal an Waffen verfügen, muss man sich auf einem der schnellsten Schlachtfeldern überhaupt, irgendwie durchkämpfen, um am Ende als erster ins Ziel zu gelangen.
Flitze durch die Kampagne
Beim ersten Spielen wird zunächst innerhalb eines kurzen Tutorials erklärt, wie sich GRIP spielt. Auf den Rennstrecken gibt es zahlreiche Boostfelder, Hindernisse und auch Items, die aussehen wie grüne Kugeln. Fährt man über eine solche, kann man einen Boost, ein Schild oder verschiedene Waffen bekommen. Bis zu zwei Items lassen sich dabei Aufsammeln und auch aufsparen, bis man sie braucht.
Danach kann man dann zwischen den einzelnen Modi wählen. Im Einzelspieler kann man sich die Strecken / Arenen und die Modi aussuchen. Interessanter ist aber die Kampagne, in der man sich von ganz unten nach oben kämpft. Insgesamt gibt es 11 Ränge. Man startet mit dem ersten Rang, in dem drei verschiedene Turniere gespielt werden müssen. Diese verfügen dann über mehrere Kurse. Mit den einzelnen Rängen steigt auch die Schwierigkeit der Gegner an.
Als Kurse gibt es klassische Rennen, die auf den 22 Kursen des Spiels stattfinden. Hierbei geht es darum, als erster ins Ziel zu kommen. Dazu muss man immer wieder der Schwerkraft trotzen und entlang von Wänden oder sogar an der Decke fahren. Fällt man runter kann man auf den Boden weiterfahren, da die Räder der Autos so groß sind. Durch die verschiedenen Items muss man aber vorsichtig sein. Durch einen falsch eingesetzten Boos kann man schnell direkt in einem Hindernis landen oder aber man wird von hinten abgeschossen. Allgemein ist die Renn-Action sehr rasant, sodass man oft die Strecken-Layouts erst einmal kennenlernen muss, bevor man gut durch den Kurs kommt. Außerdem gibt es noch Rennen, in denen es darum geht, die meisten Punkte zu sammeln. Hierbei braucht man nicht unbedingt als erstes im Ziel ankommen, es bringt aber Bonuspunkte. Die Punkte werden durch Sprünge oder durch das Abschießen von anderen Fahrzeugen gesammelt. Dadurch ist es als erster im Feld nicht gerade einfach an Punkte zu kommen. Im Eliminierungs-Rennen wir der letzte Fahrer nach einer Runde ausgeschaltet, bis nur noch der Sieger feststeht.
Dann gibt es aber auch noch Arenen, in denen es nur darum geht, sich gegenseitig abzuschießen. In diesen ist es das Ziel möglichst viele Waffen zu bekommen, um damit andere zu treffen. Hier entscheiden am Ende die meisten Punkte über einen Sieg. Nach dem Abschluss eines Rennens gibt es Erfahrungspunkte, mit denen die eure Stufe steigt. Hierdurch lassen sich neue Gegenstände oder sogar komplette Fahrzeuge freischalten.
Multiplayer
Im Multiplayer hat man die Möglichkeit mit bis zu vier Spielern an einer Konsole im Splitscreen-Modus zu spielen, allerdings ist dies nur auf dem Fernseher möglich. Spielt man im Splitscreen zu viert, ist aber deutlich zu bemerken, dass die Performance einbricht. Für neue Spieler besteht dann noch die Schwierigkeit, dass sie das Layout der Strecken nicht kennen und dementsprechend oft gegen Hindernisse fahren. Teilweise ist aber auch nicht klar ersichtlich, was Strecke ist und was nicht. Zur Wahl stehen hierbei die Rennen und Arenen, die man auch in der Kampagne spielt. Dazu hat man die Wahl, ob man mit Ki fährt oder ohne.
Es besteht aber auch die Möglichkeit online zu spielen, sofern man Nintendo Switch Online verfügt. Hierbei kann man ein privates Spiel erstellen oder einem beitreten. Außerdem kann man ein schnelles Spiel finden. Hier schränkt man die Suche aber schon soweit ein, dass es schwierig andere Spieler zu finden. Deshalb kommt es häufig vor, dass man selbst eins erstellen muss. Dennoch muss man meistens recht lange warten, was echt keinen Spaß macht. Das hätte man auch besser lösen können.
Steuerung und Technik
Bei der Steuerung ist das Problem, dass man nie wirklich das Gefühl hat, die Kontrolle über das Gefährt zu haben. Da hilft auch die klassische Steuerung wenig, bei der man mit ZR Gas gibt und mit den Analogstick lenkt. Denn dieser scheint viel zu empfindlich für die teilweise doch sehr genauen Manöver zu sein. Mittels L und R setzt man die Items ein. Hat man einen Turbo gezündet wird es noch schlimmer, da hier das Auto recht schnell unruhig wird. Immerhin kann man, wenn man mal mit der Schnauze in die falsche Richtung steht, durch rückwärtsfahren und langes Drücken der Sprungtaste B sich drehen. Mit X setzt man den Turbo ein, der sich mit der Zeit auflädt. Mittels – kann man sich zurücksetzen lassen und hinter + verbürgt sich das Menü. Die Bremsen sind auf ZL und die Handbremse auf Y gelegt. Durch drücken von A kann man außerdem das Ziel wechseln.
Ein weiteres Problem ist die technische Umsetzung. Gerade im Multiplayer kommt das Spiel schnell an seine Belastungsgrenze, was zu Framerate-Einbrüchen führt. Außerdem sind die Texturen der Umgebung nicht besonders schön und man hat das Gefühl, dass nicht viel Arbeit in den Port auf die Switch gesteckt wurde. Das es deutlich besser geht, zeigen Spiele wie FAST, welches aber nur für Nintendo Hybrid entwickelt wurde. Aber auch am Fernseher spielt sich das Spiel nicht so gut. Durch die niedrige Auflösung sieht man Hindernisse erst viel zu spät und das ist in einem solchen Rennspiel tödlich. Viel zu oft ist man plötzlich vor einer Mauer, die man zu spät gesehen hat. Zwar muss man nicht immer als erstes ins Ziel kommen, aber es ist trotzdem ärgerlich. Musikalisch wird das Spiel von coolen Beats begleitet, die zu der Renn-Action passen. Diese hören sich auch auf der Switch gut an und laufen im Hintergrund. Dazu passt der Lärm der Motoren. Durch genügend Abwechslung wird es auch nicht zu schnell langweilig.
Kritik
Es ist ja vorher schon durchgeklungen: Die technische Umsetzung auf der Switch ist alles andere als gut. Aus einem schönen PC Spiel wird im Handheld hier eine Pixelmasse, die zudem Probleme mit der Framerate hat. Hier hätte man deutlich bessere Arbeit bei der Portierung leisten können. Es gibt genug andere Beispiele, in denen dies deutlich besser geklappt hat.
In diesem Fall führt das soweit, dass einem der Spaß am Spiel recht schnell vergeht. Man muss die Strecken wirklich erst ein paar Mal fahren, ehe man das Gefühl hat, eine realistische Chance auf einen Sieg zu haben. Zudem gibt es hier und dort ein paar Bugs, wodurch man dann mal in einem Berg landet oder irgendwo stecken bleibt. Auch das sollte nicht passieren.
Dann kommt noch dazu, dass der Online-Multiplayer für die kleine Spielerzahl zu viele Auswahlmöglichkeiten bietet. In einem privaten Spiel ist das gut und in Ordnung, aber bei einem Schnellen-Spiel sollte es höchstens drei verschiedene Einstellungen geben, die man wählen kann, sodass man auch wirklich schnell ein Spiel findet.
Matthias meint:
GRIP könnte ein richtig gutes Rennspiel sein, aber leider ist die Umsetzung auf der Switch nicht gelungen. Das Spiel hat einige technische Mängel, die den Spielspaß deutlich senken. Da im Handheldmodus die Auflösung und die Framerate zu niedrig ist, stößt man häufig gegen Hindernisse und ist dadurch recht schnell gefrustet. Allgemein fühlt sich das Steuern der Fahrzeuge nicht gut an. Da hilft es auch nicht viel, dass das Konzept grundsätzlich ziemlich cool ist. Hier besteht auf jeden Fall noch Nachbesserungsbedarf durch einen weiteren Patch.
Grafik
Sound
Steuerung
Spielspaß
Release
Developer
Publisher
USK
06.11.2018
Caged Element
Wired Productions
12
Singleplayer
Multiplayer
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