2017 erschien Super Lucky’s Tale für die Xbox One. Das Spiel ist eine Hommage an frühe 3D Jump n‘ Runs wie Banjo-Kazooie, in denen man mit leicht durchgeknallten, tierischen Helden große Areale nach unzähligen Sammelitems absuchen sollte.
Aber warum kommt ein Jump n‘ Run mit einem so zuckersüßen Design ausgerechnet zunächst exklusiv auf die Xbox One, höre ich förmlich den einen oder anderen laut denken. Die Antwort ist einfach: Microsoft erkannte das Potenzial und hat das Spiel höchstpersönlich vertrieben. Nun, zwei Jahre später werden aber auch Nintendo-Fans in den Genuss des Abenteuers kommen. Die Switch-Version trägt den Namen New Super Lucky’s Tale. Das „New“ im Namen rechtfertigen die Entwickler von Playful Studios mit allerhand Änderungen: Es gibt völlig neue wie auch überarbeitete bekannte Level, eine präzisere Steuerung, eine frei rotierbare Kamera sowie weitere Verbesserungen in nahezu jedem Spielaspekt, darunter Grafik, Beleuchtung, Zwischensequenzen, Dialoge, Nutzeroberfläche, Ton, Musik und mehr. Aber ist es deshalb auch ein gutes Spiel? Wir konnten eine Vorab-Version anspielen.
Tatsächlich eine Hommage
Alles in dem Spiel kommt einem bekannt vor. Das beginnt bei Luckys Design. Auch wenn er sicherlich ein Fuchs sein soll, sieht er durchaus wie eine Mischung zweier berühmter Eichhörnchen der Jump n‘ Run-Geschichte aus: Mr. Nutz und Conker. Das offene, aber dennoch Areal gebundene Leveldesign, mit jeder Menge Verknüpfungen, Aufgaben und Items erinnert sehr an Banjo-Kazooie. Die Idee, die Buchstaben L U C K Y zu verstecken, stammt direkt aus den Donkey Kong Country Games. Und manch Animation, vor allem die, wenn ihr ein wichtiges Item erhaltet, ist aus den modernen 3D Super Mario-Games entnommen. Klar, sonderlich kreativ mutet das Abenteuer nicht an, aber es erzeugt gleich ein wohliges, vertrautes Gefühl.
In der Demo, die wir spielen konnten, macht ihr euch zunächst mit Luckys Aktionen vertraut. Er kann springen und beherrscht auch den Doppelsprung. Er kann Gegner attackieren, in dem er drauf hüpft oder seinen buschigen Schwanz einsetzt. Lucky kann sich aber auch durch die Grasnarbe wühlen, um unter der Erdoberfläche versteckte Items aufzudecken. Im Großen und Ganzen besitzt er also das Standard-Repertoire eines Jump n‘ Run Helden. Die Steuerung ist allerdings schön präzise und zusammen mit der frei drehbaren Kamera seid ihr immer voll im Bilde und habt alles gut unter Kontrolle.
Nachdem wir Luckys Manöver verinnerlicht haben, müssen wir uns einen Weg bahnen. Dazu wird aber ein riesiger Steingolem benötigt, der schlafend im Hintergrund zu sehen ist. Erwecken kann man ihn nur mit drei Energiekugeln, die ihr natürlich finden und an die richtige Stelle bringen müsst. Ihr sucht also das Areal nach den Kugeln ab, löst kleinere Rätsel, findet Geheimverstecke mit besonderen Items und erledigt Mitglieder von Jinx fieser Katzenbande, die die Seiten eines Zeitalter-Buches gestohlen haben. Das ist übrigens die Geschichte und eure Motivation voranzuschreiten. Sicherlich auch kein Oscar reifes Drehbuch.
Die Technik ist sauber, das Spiel läuft flüssig, ist nett und für ein solches Spiel angemessen gezeichnet. Allerdings erwartet euch hier kein grafischer Leckerbissen.
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Gunnar meint:
Sind wir mal ehrlich: 3D Jump n‘ Runs wie zur guten alten Nintendo 64 Zeit gibt es kaum mehr. Super Mario ist längst in modernere Sphären vorgestoßen, Sonic steckt seit Jahren in der Sinnkrise, Rayman und Donkey Kong hüpfen lieber in 2D durch die Welten und von Banjo und Kazooie hört man nichts mehr (abgesehen vom Smash Bros. Ultimate Gastspiel). Lediglich das auch nicht perfekte Yokaa Laylee hält die Fahne eines klassischen 3D Hüpfspiels bislang auf der Switch hoch. Da kommt doch ein Spiel wie New Super Lucky’s Tale für Fans des Genres gerade recht, oder? Der Titel hat sogar durchaus Potenzial nicht nur als Lückenbüßer zu funktionieren, sondern mit Charme und guten Gameplay zu überzeugen. Unsere Anspielerfahrung macht zumindest Hoffnung. Wie es am Ende tatsächlich wird, verrät unser Test, sobald das Spiel bis Ende 2019 erschienen ist.
Release
Developer
Publisher
USK
Playful Studios
Playful Studios
6+
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