Mit Spintires: Mud Runner – American Wilds erscheint das Simulations-Spiel als verbesserte Version auch auf der Switch. Dazu wurde das Entwicklerstudio Saber Interactive beauftragt, die auch schon an Titeln NBA Playgrounds oder Timeshift gearbeitet haben. Auch in der Nintendo Switch Version verschlägt es den Spieler nach Sibirien, wo die Landschaft zum Feind wird.
Willkommen im Sumpf
Wie der Titel vermuten lässt, fährt man in Mud Runner durch sehr viel Morast. Das liegt daran, dass man sich irgendwo in der Pampa mit schwerem Gefährt irgendwie durchkämpfen muss. Dies geschieht entweder, in dem man eine von 11 Herausforderungen löst oder eine der 10 Sandbox Karten wählt. Hierbei hat man zum Beispiel den Auftrag, Holz rechtzeitig abzuliefern oder einen Truck zu reparieren. Als Hilfsmittel hat man dabei ein paar der 30 Geländefahrzeuge, die vom Pick-Up bis zum schweren Monstertruck reichen. Zudem ist jedes Gefährt mit einer Winde ausgestattet, was sehr hilfreich ist. Denn allzu oft bleibt man im Schlamm stecken und kommt weder vor noch zurück.
Die Herausforderungen helfen dabei, die Mechaniken des Spiels kennenzulernen. Dabei merkt man recht schnell fest, dass die Bezeichnung Rennspiel hier nicht ganz so richtig ist. Denn es geht eher langsam als schnell voran. Dazu muss man aufpassen, dass man nicht mit vollem Tempo gegen ein Hindernis rast, da dann der Motor direkt flöten geht. Das Spiel setzt hier auf Realismus, wodurch man immer auf seine Umgebung achten sollte. Um sich zurechtzufinden, gibt es eine Karte und einen Kompass. Teilweise muss die Landschaft aber erst von einem Aussichtspunkt kartographiert werden. Danach kämpft man sich mal über Straßen bis zum Ziel und dann querfeldein, weil es eben keine Straße gibt. Doch was anfangs noch Spaß macht, wird schnell langweilig. Es gibt spannendere Sachen, als mit gefühltem Schneckentempo sich Zentimeter für Zentimeter durch einen reißenden Fluss zu kämpfen.
Hat man eine Herausforderung geschafft, wird die nächste freigeschaltet. Ähnlich verhält es sich bei den Karten, die man auch mit bis zu drei Mitspielern im Koop zusammenspielen kann. Hierbei kann man zeitgleich die Aufträge abliefern und sich mit unterschiedlichen Fahrzeugen unterstützen. Das macht deutlich mehr Spaß, setzt aber eben auch voraus, dass alle Lust auf diese Art von Spiel haben. Das war bei mir nicht unbedingt der Fall.
Steuerung und Technik
Gesteuert wird das Spiel mit einer klassischen Steuerung, die für ein Rennspiel üblich ist. Mit der rechten Schultertaste gibt man Gas, während per Tastendruck die Handbremse gelöst oder angezogen werden kann. Genauso verhält es sich auch mit dem Allradantrieb oder der Differenzialsteuerung. Welcher Knopf wie belegt ist, wird dabei im Spiel für die letzteren Sachen angezeigt. Zudem gibt es im Stilstand noch die Möglichkeit, Anhänger anzukuppeln oder die Winde auszuwählen und zu befestigen. Genauso lassen sich zusätzliche Teile in der Werkstatt anbringen wie zum Beispiel ein anderer Auflieger oder ein Kran. Das alles geht recht gut von der Hand, ist aber am Anfang etwas viel. Zudem steuern sich die Trucks sehr schwerfällig, was aber für LKW normal ist. Ich persönlich hatte aber nie das Gefühl, die volle Kontrolle zu haben, so als wäre das etwas schwammig.
Grafisch ist das Spiel solide. Es gibt durchaus schönere Spiele, die auch mit besseren Landschaften trumpfen. Es reicht aber in diesem Fall aus. Wirklich schöne Ecken gibt es dann aber auch nicht und oft wirkt alles gleich, was aber daran liegt, dass dies in Sibirien wirklich so ist. Dennoch wären mehr Effekte durchaus drin gewesen. Andere Spiele haben bereits bewiesen, dass die Switch mehr kann. Zudem bietet der Titel keinen erinnerungswürdigen Soundtrack. Die meiste Zeit ist man alleine mit dem Lärm seines Gefährts. Hier fehlt irgendwie auch Klänge, die ich in der Natur erwarten würde.
Kritik
Das was das Spiel machen möchte, macht es recht gut. Allerdings ist der Umfang für Fans etwas wenig und es fehlt an Abwechslung. Die meiste Zeit kämpft man sich durch den Morast und hofft, irgendwie durchzukommen. Zudem ist der triste Alltag für normale Leute einfach zu öde. Wirklich spannende Sachen macht man hier eben nicht. Ich hatte mir da ein bisschen mehr Action erhofft, die es aber leider nicht gab. Die fehlenden Umgebungsgeräusche und der nicht vorhandene Empfang des Radios sind halt auf Dauer ein Stimmungskiller. Zudem macht es keinen Spaß, im Schlamm stecken zu bleiben oder nur langsam wegzukommen. Dazu wäre optisch vermutlich noch mehr drin gewesen.
Vielen Dank an Astragon Entertainment für das Testmuster.
Matthias meint:
Spintires: Mud Runner – American Wilds kann ich wirklich nur Fans von solchen Spielen empfehlen. Für alle anderen ist es vielleicht höchstens ein Spiel für Zwischendurch, aber sobald alle Herausforderungen geschafft sind, fehlt so ein bisschen der Antrieb. Dazu fährt man die meiste Zeit von A nach B, um dann Teile nach C zu liefern und bleibt auf dem Weg drei Mal stecken. Dabei ist man nicht wirklich schnell und es fehlt einfach an Abwechslung. Wer aber gerne mal Holz durch Sibirien transportieren möchte, wird seinen Spaß mit dem Spiel haben.
Grafik
Sound
Steuerung
Spielspaß
Release
Developer
Publisher
USK
27.11.2018
Saber Interacitve
Focus Home Interacitve
0
Singleplayer
Multiplayer
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