Durchschlagende Musik im Radio!
Obwohl Radiohammer im Herzen ein klassisches Musik-Rhythmus-Spiel ist, bei dem man im Takt der Musik Noten treffen muss, unterscheidet es sich in der Art der Aufmachung doch deutlich von ansonsten vergleichbaren Spielen wie zum Beispiel Theatrythm: Final Fantasy. Denn man trifft hier nicht Noten mit dem Touchpen, sondern Gegner mit einem Hammer.
In vier Kampagnen muss man mit einem jeweils anderen DJ immer schneller und zahlreicher nahende Gegner im genau richtigen Moment treffen, um sie zurückzuschlagen. Dazu tippt man entweder auf das entsprechende Feld auf dem Touchscreen oder benutzt das Steuerkreuz des Handhelds. Da es hier nur zwei Pfade gibt, auf denen die Gegner laufen, braucht man nur zwei Felder auf dem Touchscreen und die Tasten oben und unten auf dem Steuerkreuz.
Ein Fadenkreuz gibt an, wann der richtige Moment zum Zuschlagen gekommen ist, doch vielmehr sollte man auf die Musik achten, denn natürlich kommen die Gegner in einem dazu passenden Rhythmus angelaufen.
Jeder der vier DJs hat eine eigene Geschichte mit jeweils drei Levels, die wiederum in fünf Stages aufgeteilt sind. In jeder Stage muss man zwischen einem und fünf kurzen Songs meistern, um sie zu schaffen und in die nächste gelassen zu werden. Ganz am Ende wartet ein Bosskampf, der aber nach demselben Schema abläuft, das nur leicht abgewandelt wird. Der erste Boss zum Beispiel feuert Raketen im Takt ab, die man treffen muss, um sie auf ihn zurück zu schlagen und ihn so zu besiegen.
Wie schon geschrieben werden die Anforderungen von Kampagne zu Kampagne immer schwerer: Die Gegner werden zahlreicher, aber es kommen auch neue Elemente dazu. So gibt es zum Beispiel schon von Anfang an Geschenke, die hinter dem DJ erscheinen, die man dann mit einer dritten Schaltfläche oder dem Steuerkreuz nach links einsammeln kann, um durch Fehler verloren gegangene Energie zurückzubekommen. Beim zweiten DJ kommen dann auch „faule“ Geschenke dazu, die Schaden anrichten, wenn man sie einsammelt. Und beim dritten DJ gibt es dann auch Gegner, die sich am rechten Bildschirmrand einen Takt lang ankündigen und im nächsten Takt direkt vor dem DJ stehen.
Die Geschichten selbst sind dabei eher irrelevant, aber ich finde es sehr lustig, dass es sie gibt. DJ Nummer drei zum Beispiel schlägt mit Ihrer E-Gitarre (statt einem Hammer) Zombies kaputt. Die dazu passenden düsteren Hintergründe runden das Ganze ab.
Neben ein paar kleinen Extras, wie einem Overdrive-Mode, in dem man mehr Punkte sammelt, gibt es pro Stage auch noch zwei Zusatzherausforderungen zu meistern. Diese können lauten, eine bestimmte Kombo zu schaffen, alle Geschenke einzusammeln oder eine vorgegebene Mindestpunktzahl zu erreichen. Zusammen mit dem einfachen Schaffen der Stage kann man so bis zu drei Sterne erhalten, die man braucht, um Trophäen zu bekommen. Diese haben dann allerdings keine Bedeutung im Spiel, außer dass man sie eben sammelt und natürlich möglichst alle haben will.
Natürlich kann man nicht nur die Story spielen, sondern alle dort einmal geschafften Songs auch einzeln anwählen. In der Jukebox lassen sie sich auch nur hören und bei Random Play erscheinen zufällige Songs eines gewählten DJs.
Technik, Steuerung und Umfang!
Grafisch ist Radiohammer ganz OK. Die Hintergründe sind nett, die Animationen gut und die Effekte sehen auch nicht schlecht aus. Eine Bombe ist es aber nicht, vor allem, da das Spiel nicht mal 3D bietet.
Die Musik finde ich auch eher mittelmäßig. Es gibt zwar sehr viele Titel, allerdings sind die allesamt sehr kurz und haben kaum Ohrwurm-Charakter. Die meisten habe ich in der Geschichte einmal gespielt und dann wieder vergessen. Wenn man als Referenz für gute Musik-Rhythmus-Spiele Beat the Beat heranzieht, dann ist es bei Radiohammer eher kleines Kino. Dennoch macht es Spaß, die Stücke zu spielen.
Die Steuerung ist sehr durchdacht. Ich finde es super, dass man die Wahl hat, mit dem Touchpen oder mit Tasten zu spielen. Letzteres ist sogar nicht nur mit dem Steuerkreuz möglich, sondern auch mit den Aktionstasten B, X und Y, wenn man lieber mit der rechten Hand spielen will. Als für mich beste Kombi hat sich herausgestellt, die Gegner mit dem Touchpen zu treffen und den Finger auf dem Steuerkreuz links zu parken, um schnell Geschenke einzusammeln.
Der Umfang ist ebenfalls OK. Wenn man es einfach nur durchspielen möchte, bieten die vier DJs etwa vier Stunden Umfang. Wer aber auf Jagd nach allen Trophäen gehen will, der wird deutlich länger brauchen. Und auch so macht das Spiel zwischendurch immer mal wieder Spaß. Es müsste nur die Musik etwas eingänglicher sein, dann wäre es noch besser. So hielt sich bei mir die Lust in Grenzen, nachdem ich einmal durch war.
Vielen Dank an Nintendo für das Testmuster.
Mario meint:
Radiohammer ist ein gutes Musik-Rhythmus-Spiel, das vor allem durch den Ansatz mit einem Hammer Gegner zu verkloppen, statt einfach nur Noten zu treffen, eine Daseinsberechtigung hat. Es macht Spaß, hat ausreichend Umfang und ist durch die vier DJs auch recht abwechslungsreich. Doch trotz alldem und trotz der durchdachten Steuerung fehlt es der Musik einfach an eingänglichen Rhythmen. Wer auf der Suche nach neuem Futter in diesem Genre ist, der macht aber nicht viel falsch, zum Beispiel um die Wartezeit bis zum Release von Rhythm Paradise Megamix zu überbrücken.
Grafik
Sound
Steuerung
Spielspaß
Release
Developer
Publisher
USK
21.01.2016
Vinyl Lab
Arc System Works
ohne Altersbeschränkung
Singleplayer
Multiplayer
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