Mit The Longest 5 Minutes erschien in diesem Jahr bereits ein Titel aus dem Hause Nippon Ichi Software für die Nintendo Switch. Nun ist es auch Zeit für den zweiten Titel namens Penny Punching Princess, der trotz der 2D Grafik mit so mancher Tradition bricht. Der sogenannte Isometric Brawler verspricht geballte Action in zahlreichen Kämpfen gegen Gegner. In diesen schmeißt die Prinzessin mit dem Geld förmlich nur um sich. Zumindest könnte man das in den ersten Videos meinen.
Geld löst alle Probleme
In Penny Punching Princess könnt ihr wie bereits erwähnt, mit Geld jedes Problem lösen. Das einzige Problem ist, dass die Prinzessin überhaupt kein Geld hat. Das liegt daran, dass ihr Vater Schulden bei der Dragoloan Familie gemacht hat. Dies trieb ihn soweit, dass er Selbstmord betrieben hat. Schon damals schwor die Dämonenprinzessin Rache. Dank Zenigami, dem Gott des Geldes, ist das nun auch möglich. Denn dieser schenkte ihr einen Taschenrechner, mit dem sie nun jede Kostenrechnung einfach bewerkstelligen kann.
Bewaffnet mit der wohl mächtigsten Waffe der Welt, zieht die Prinzessin also in den Kampf gegen die Dragoloans und wird dabei von ihrem Butler Sebastian begleitet. Sie selbst ist dabei eher stumm, während dieser die Gegner fast schon zu Tode quatscht. Jedenfalls wehrt sich die gute Prinzessin aber nicht nur mit ihrem Taschenrechner, sondern auch mit ihren Fäusten. Grundsätzlich könnt ihr dabei eure Gegner so viel vermöbeln, wie ihr wollt. Schafft ihr ein Break könnt ihr ihnen dann sogar das Geld förmlich aus der Tasche ziehen. Aber auch durch das Töten bekommt man einiges an Kohle.
Diese kann man dann wiederum mit dem Taschenrechner ausgeben, um Gegner aber auch Fallen zu kaufen. Diese können dann im Kampf eingesetzt werden, was zu einem riesigen Vorteil führt und zu mehreren Kombos, die zu noch mehr Geld führen. Dabei kann man die Menge entweder manuell eintippen, was im Eifer des Kampfes eher schwierig ist, oder einfach direkt die Summe für einen Gegner oder Falle zahlen. Am besten sind hier die Fallen oder Gegner, mit denen man ganze Flächen zum Beispiel in Brand setzen kann. Bei Gegner ist zudem der Vorteil, dass dadurch ein Dragoloan weniger bekämpft werden muss. Aber auch dafür besitzt die Prinzessin einen Skill, der eingesetzt werden kann.
Kämpfe und noch mehr Kämpfe
Auf diese Weise kämpft man sich durch die unterschiedlichen Level und Kapitel. Jedes der acht Kapitel ist in fünf Level unterteilt. Bei den meisten dieser, geht es nur darum sich durch eine Horde von Gegner zu kämpfen. Doch auch abseits der vorgegebenen Wege gibt es oft Schatztruhe zu entdecken, in denen sich entweder Geld oder Zenigami Münzen befinden. Mit letzteren können Skillpunkte erlangt werden, mit denen sich die Werte der Charaktere oder die Stärke eines Skills erhöhen lässt. Meistens muss man dazu aber einen Kampf antreten, den man ansonsten aus dem Weg gegangen wäre.
Aber das Geld wird nicht nur dazu benötigt, um Gegner in den Leveln zu bestechen. In der Basis können weitere Skillpunkte freigeschaltet oder Ausrüstung hergestellt werden. Entscheidend sind dabei die übernommenen Gegner und Fallen. Für jede Münze und Rüstung muss eine gewisse Anzahl an Gegner zum eigenen Gefolge zählen. Zudem bekommt man weitere Skillpunkte, sobald man eine gewisse Anzahl an Untertanen hat. Neben der bestimmten Anzahl an Gegner braucht man allerdings auch das Geld, welches man in den Leveln gesammelt hat.
Im späteren Verlauf trifft man dann noch auf Isabella, die der zweite spielbare Charakter ist. Als Zombie verfügt sie über etwas andere Fähigkeiten als die Prinzessin. Das grundsätzliche Spielprinzip bleibt aber auch hier erhalten. Auch mit Isabella kämpft man sich durch eine Horde an Gegner, um ans Ende des Levels oder zu einem Boss zu gelangen. Ihr Vorteil ist aber, dass ihre Attacken einen deutlich größeren Bereich abdecken, wodurch Gegner besser auf Distanz gehalten werden können.
Recht schnell wird aber deutlich, dass das Spielprinzip sich immer wieder wiederholt. Denn man schafft das Spiel nicht, in dem man ein Level nach dem anderen bestreitet. Recht schnell stößt man dabei nämlich an seine Grenzen und liegt immer wieder auf den Boden. Nach mehreren bitteren Niederlagen stellt man fest, dass man mit der aktuellen Ausrüstung nicht weiterkommt. Also versucht man bessere zu beschaffen. Dazu muss man aber in die bereits abgeschlossenen Level, um mehr Geld oder die entsprechenden Untertanen zu beschaffen. Insgesamt ist der Schwierigkeitsgrad des Spiels sehr hoch. Hier erlebt man genau das Gegenteil von The Longest 5 Minutes und muss mehr als einmal seinen Frust herunterschluckten. Denn wie bei den meisten schwereren Spielen ist man selber der größte Feind. Gier wäre ein einstellbarer Schwierigkeitsgrad und weniger Grinden schön gewesen.
Steuerung und Technik
Penny Punching Princess lässt sich auf zwei verschiedene Arten steuern. Einmal wird der Touchscreen der Switch genutzt, um die Zahlen in den Taschenrechner einzugeben. Bei der anderen Variante müssen diese mit dem RIchtungstasten eingegeben werden, während man ZL drückt. Mit zusätzlichen Drücken von ZR lassen sich als Prinzessin direkt Gegner auswählen. Durch drücken von A werden sie dann gekauft. Genauso verhält es sich bei den Fallen. Mit X lassen sich die gekauften Gegner und Fallen einsetzen. Verdreschen lassen sich die Gegner mit Y. Eine stärkere Attacke setzt man mit X an. Durch drücken von B kann man eine Ausweichrolle einsetzten. Der rechte Stick wird dazu verwendet, bei einem Break mehr Geld aus den Gegnern zu ziehen. Bewegen tut man sich in den Leveln mit Hilfe des linken Sticks. Insgesamt wirkte die Steuerung gerade in hektischen Kämpfen etwas überladen. Gerade das übernehmen von Gegnern ist gar nicht so einfach, wenn man am Fernseher spielt. Oft beißt man ins Gras, weil man anstelle des großen bösen Drachen einen kleinen Gegner übernommen hat. Die Werte manuell einzugeben, kann man mit der normalen Steuerung aber komplett vergessen, da dies mit den Richtungstasten geschieht. Gleichzeitig muss man sich aber auch noch bewegen. Steht man nur herum, wird man von allen Gegnern getroffen und geht K.O.
Die 2D Anime Optik hat durchaus ihren Charme. Gerade das Charaktermodell ist in Ordnung. Die Sequenzen finden aber immer vor einem Hintergrundbild statt, wo der Text in Sprechblasen angezeigt wird. Auch in den Leveln selbst ist die Umgebung eher einfach gestaltet. Hat man am Anfang noch das Gefühl, dass die Optik zumindest manchmal wechselt, hat man später nur noch den Eindruck in einem früheren Level zu stecken. Das ist sehr schade. Aber im Verlaufe des Spiels wiederholen sich einfach viel zu viele Elemente. Das wäre ja auch okay, wenn man nicht gefühlt jedes Level fünf Mal laufen müsste.
Der Sound des Spiels weiß aber zu überzeugen. Zwar sind keine absoluten Ohrwürmer dabei, aber die Musik ist passend und wechselt ab und zu auch schonmal je nach Kapitel. Zudem begleitet einem während dem Spiel immer wieder ein englischer Sprecher, der sehr gut gelungen ist. Leider verfügen aber die Charaktere selber über keine Sprachausgabe. Zudem ist auch dieses Spiel komplett in Englisch, was aber durch die eher seichte Story nicht ganz so wichtig ist. Dennoch versucht das Spiel mit so manchem Witz die Stimmung zu verbessern.
Kritik
Penny Punching Princess wirkt in den ersten Spielstunden frisch und überzeugt mit einem neuen Spielsystem. Die Idee, dass man Gegner mittels Geld kaufen kann, ist sehr gut gelungen. Allerdings wiederholt sich im Laufe des Spiels einfach viel zu oft der Ablauf. Im gesamten Spiel ist man eigentlich nur am Kämpfen. Diese sind am Anfang eben noch Abwechslungsreich, da man versucht verschiedene Fallen oder Gegner zu übernehmen. Im späteren Verlauf wiederholt sich aber leider alles immer und immer wieder. Auch der zweite Charakter Isabella kann daran nur wenig ändern. Zwar steuert sie sich grundsätzlich anders als die Prinzessin, aber auch mit ihr geht es im Endeffekt nur ums Kämpfen. Zudem sind zwei Charaktere nun auch nicht die größte Auswahl.
Das größte Problem ist aber, dass man Level immer und immer wieder spielen muss, um überhaupt genug Geld zusammenzubekommen, um vernünftige Ausrüstung zu erhalten. Für Bonuskämpfe wäre das alles in Ordnung, aber wenn man die Geschichte genießen möchte, ist das eben eher nervig. Im Spiel geht es besonders für Leute, die nicht die größten Fans des Genres sind, einfach viel zu sehr ums Grinden. Dadurch steigt der Frustfaktor nur weiter. Das führte bei mir dazu, dass sich der Titel immer mehr zu einem Spiel für zwischendurch entwickelte. Denn hier kann leider die Story, in der es nur um Rache geht, mich auch nicht vor den Bildschirm fesseln.
Vielen Dank an NIS America für das Testmuster.
Matthias meint:
Penny Punching Princess ist ein Spielt, mit dem man durchaus viele Stunden Spaß haben kann. Das liegt daran, dass es viele verschiedene Rüstungen gibt. Zudem gibt es in jedem Level Truhen abseits des Weges, die man im ersten Durchlauf nicht unbedingt einsammelt. Wer sich den Titel kauft, sollte sich aber bewusst sein, dass es hauptsächlich ums Kämpfen geht. Auch die Level bieten leider wenig Abwechslung und scheinen sich recht schnell vom grundsätzlichen Aufbau zu wiederholen. Der größte Pluspunkt ist aber der Taschenrechner, mit dem man die Gegner bestechen kann. Hiermit hätte man aber durchaus noch mehr machen können. Insgesamt kann ich den Titel jedem Genrefan ans Herz legen. Aber auch alle anderen können ruhig einen Blick darauf werfen.
Grafik
Sound
Steuerung
Spielspaß
Release
Developer
Publisher
USK
30.03.2018
Nippon Ichi Software
NIS America
12+
Singleplayer
Multiplayer
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