Ursprünglich erschien der siebte Ableger der beliebten Dragon Quest-Reihe Anfang des Jahrtausends für die PlayStation, der es aber nie nach Europa schaffte. Doch es ist nicht der erste Teil der Serie, der noch ein zweites Mal auf einem Nintendo Handheld erscheint. Sowohl der fünfte als auch der sechste Teil erschienen für den DS. Es ist auch bereits bekannt, dass der achte Teil ebenfalls für den 3DS erscheinen wird. Doch kehren wir zurück zum siebten Teil, der uns in die Vergangenheit führt, um dort zahlreiche Abenteuer zu erleben.
Hinein ins große Abenteuer!
Als Spieler schlüpft man in die Rolle eines Heldens, dem man einen Namen geben kann. Gemeinsam mit seinem Freund Prinz Grismar sind sie davon überzeugt, dass die Insel Estard unmöglich die einzige in den Weiten des Ozeans sein kann. Als sie versuchen dem auf den Grund zu gehen, schließt sich ihnen auch Maribel an, die die Tochter des Bürgermeisters eines kleinen Fischerdorfes ist. Sie stoßen auf einen mysteriösen Tempel, in dem sie auf eine seltsame Steintafel und ein schwebendes Geschöpf stoßen. Als sie sich die Steintafel genauer anschauen, verschwimmt plötzlich alles um sie herum.
Als die Gruppe wieder klar sehen kann, befinden sie sich an einem unbekannten Ort, an dem es auch noch von Monstern nur so wimmelt. Als sie sich umschauen, wird ihnen schnell klar, dass sie nicht mehr in der Nähe von Estard sind. Sie erreichen den Ort Hilmarsheim, das von Monstern überffallen wurde. Alle Frauen wurden entführt und die verbliebenen Bewohner sind dazu gezwungen den schönen Ort abzureißen. Es wird recht schnell klar, dass die Gruppe zur Hilfe eilen muss. Aber die Situation ist nicht ganz so einfach, wie sich recht schnell herausstellt. Sobald man alles erledigt hat, geht es zurück in die bekannte Welt. Langsam wird der Gruppe klar, dass sie in die Vergangenheit gereist sind. Dadurch das sie die Probleme auf der fremden Insel gelöst haben, ist diese wieder in ihrer Zeit aufgetaucht.
Es geht also hinein in das große Abenteuer. Nun müssen Steintafelfragmente gesucht werden, um weitere Inseln zurückzuholen. Dabei muss man sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart auf die Suche gehen. Sobald man die Fragmente zu einer Steintafel zusammengesetzt hat, geht es zu einer neuen Insel. Man kann sich vorstellen, dass die Eltern der drei Helden nicht unbedingt glücklich darüber sind, dass sie in ein so gefährliches Abenteuer ziehen. Trotzdem lassen sie sie ziehen, da auch sie gerne wissen wollen, was es mit dem Verschwinden der Inseln auf sich hat.
Die verschwundenen Inseln
Um das Herauszufinden, geht es zu zahlreichen Inseln. Jede Insel hat dabei eine interessante Geschichte zu erzählen, die nicht immer ein glückliches Ende nimmt. Das Ganze mag recht linear klingen, aber tatsächlich muss man immer mal wieder zu bereits besuchte Inseln zurückkehren. In der Vergangenheit muss dabei gegen zahlreiche Monster und Bösewichte gekämpft werden, die man in einem klassischen Kampfsystem besiegen kann. In dem ihr den Charakteren Befehle erteilt oder euch auf einen eingestellte Taktik verlasst, könnt ihr so die Feinde unschädlich machen. Die Charaktere eurer Gruppe verfügen dabei über Fähigkeiten und manche auch über Magie, die eingesetzt werden kann. Schnell wird einem klar, dass sich die Entwickler auch sehr viel Mühe dabei gegeben haben, was die Namen der Gegner angeht. Man kämpft unteranderem gegen Schuftballons oder Zung-Fu-Kämpfer. Dabei dürfen die Schleime natürlich nicht fehlen.
Wer schon einen Ableger von Dragon Quest gespielt hat, sollte wissen, dass das Spiel sehr viel Zeit in Anspruch nimmt. Das liegt daran, dass man doch recht langsam mit dem Leveln vorankommt. Nach 30 Spielstunden war ich erst Stufe 22. Zu dem normalen Level kommen später aber auch noch 50 Berufe, die man erlernen kann. Am Anfang steht einem dabei in der Allesneu-Abtei nur ein paar davon zur Auswahl. Aber sobald man einige von ihnen meistert, kommen immer wieder neue dazu. Jeder Beruf hilft dabei, neue Fertigkeiten zu erwerben, die man bei den Standardberufen sogar behalten darf. Sollte man aber besondere Berufe erlernen, ist es nur möglich den Zauber oder die Fertigkeit zu nutzen, solange man diesen aktiv hat.
In Kirchen oder dort wo ein Abenteuerbuch liegt, könnt ihr Speichern. Es besteht aber auch die Möglichkeit, Schnellzuspeichern, was auf einem Handheld sehr wichtig ist. In der Kirche könnt ihr außerdem tote Gefährten gegen Gold wiederbeleben oder sie von Gift und Flüchen befreien, sowie Auskunft darüber erhalten, wann ihr das nächste Level erreicht. Ansonsten gibt es in den Dörfern und Städten noch andere Läden, in denen ihr Ausrüstung und Heilkräuter bekommen könnt. Außerdem gibt es immer die Möglichkeit in einem Gasthaus zu übernachten. Teilweise ist aber sogar vom Spiel eingeplant, dass man die Augen zu macht.
Es ist außerdem möglich, sich im Laufe des Spiels mit Monstern anzufreunden. Sobald man das getan hat, kann man sie bitten, Gegenstände zu sammeln oder man lässt sie an der eigenen Seite mitkämpfen. Neu ist die StreetPass-Funktion, mit der geheime Dungeons freigeschaltet werden können. Denn genau wie Puzzelteile lassen sich darüber Fragmente austauschen, die von besonderen Steintafeln sind. In diesen Dungeons können dann schwere Gegner bekämpft oder besondere Items gefunden werden.
Steuerung und Technik
Der Titel verfügt über eine klassische Steuerung. Man kann sich mit Hilfe des Steuerkreuzes oder des SchiebePads bewegen. Mit A spricht man mit den Leuten, öffnet Schatztruhen oder schaut sich Gegenstände genauer an. Über B könnt ihr mit den Leuten eurer Gruppe reden, sofern sie etwas zu sagen haben. Mit X öffnet sich das Menü und Y ändert außerhalb von Gegenden die Kartenansicht oder gibt Informationen über die Gegenstände von Läden in Städten. Sobald man einen Feind berührt, beginnt der Kampf. In diesem kann man die Befehle auswählen, ehe man sie mit A bestätigt. Über B kann man eine Wahl noch einmal rückgängig machen, bis der letzte Befehl ausgewählt wurde.
Grafisch weiß das Spiel absolut zu überzeugen. Es ist zwar nicht das schönste 3DS-Spiel aber im Vergleich zum Original hat sich einiges getan. Das Spiel wurde dabei nicht einfach nur auf das Handheld portiert sondern wurde komplett überarbeitet. Gerade im Kampf sind die Hintergründe schön gestaltet und abwechslungsreich. Auch das Monsterdesign weiß zu überzeugen. Zusätzlich sind die Charaktere auch deutlich besser gestaltet. Der 3D-Effekt ist okay und lässt sich zusätzlich noch einmal im Kampf im Menü einstellen. Es bleibt aber wie bei vielen anderen Spielen das Problem, dass man ihn im Bus nur bedingt benutzen kann.
Aufs Ohr gibt es aber auch wieder einiges. Zwar verfügt das Spiel über keine Sprachausgabe und die Charaktere sind komplett stumm, aber die Musik weiß absolut zu überzeugen. Obwohl man viele der Stücke sehr oft hört, macht einem das nichts aus. Gerade das Lied im Kampf hat sogar Ohrwurmcharakter. Dragon Quest-Fans wissen sicherlich wovon ich hier spreche.
Kritik
Die Neuauflage von Dragon Quests VII ist echt gut gelungen. Aber man merkt der Reihe immer noch an, dass sie doch eher etwas für Rollenspielfans ist. Das lange Leveln kann durchaus auch negativ angesehen werden. Manchmal wird man von einem Boss richtig fertig gemacht und sobald man zwei weitere Level erlangt hat, ist er plötzlich kein Problem mehr. Dazu hätte man den 3D-Effekt durchaus noch etwas besser gestalten können. Gerade im Kampf macht er gefühlt kaum Unterschied. Hier gibt es durchaus einige Titel, die es besser gemacht haben.
Außerdem könnten die Mitglieder in der Gruppe öfters einmal etwas Auskunftfreudiger sein. Nicht immer wird man aus ihren Hinweisen schlau und muss manchmal ein bisschen herumrätseln, wohin man denn jetzt muss. Dann wäre da noch das Problem, dass man Gefährten aus der Gruppe erst einmal nicht wiederbeleben kann. Sollte eine im Kampf gestorben sein, weil ein Monster einen kritischen Treffer erzielt hat oder ein Zauber nicht schnell genug benutzt wurde, muss man zurück zur Kirche gehen, um ihn dort wiederzubeleben. Später gibt es dann zum Glück ein Item, mit dem man das machen kann, doch dieses ist erst einmal sehr selten.
Vielen Dank an Nintendo für das Testmuster.
Matthias meint:
Dragon Quests VII: Fragmente der Vergangenheit für den 3DS ist eine gelunge Umsetzung, die gerade klassische Rollenspielfans begeistern wird. Euch erwartet ein Langes und öfters auch anspruchsvolles Spiel, welches mit den kleinen Geschichten der Inseln und deren Charakteren zu überzeugen weiß. Da das Original nie bei uns in Europa erschien, sollten gerade Fans der Reihe überglücklich sein, es nun in ihren Händen halten zu können. Solltet ihr bereit sein auch mehrere Stunden mit Kämpfen zu verbringen, so solltet ihr euch das Spiel auf jeden Fall einmal anschauen.
Grafik
Sound
Steuerung
Spielspaß
Release
Developer
Publisher
USK
16.09.2016
Artepiazza / Square Enix
Nintendo
6+
Singleplayer
Multiplayer
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