
World to the West stammt aus dem Hause Rain Games, die auch den Titel Teslagrad entwickelt haben. Dieser erschien bereits 2017 auf der Switch. Bei dem neusten Spiel aus dem Hause handelt es sich um ein Action-Adventure, in dem man vier verschiedene Helden steuern kann. Den Spieler erwarten knifflige Rätsel und packende Bosskämpfe. Doch fangen wir lieber am Anfang an.
Ein leichter Einstieg
Der Einstieg in das Spiel funktioniert gut, da zunächst die Grundlagen erklärt werden. Der Spieler schlüpft in die Rolle von Lumina, die die Fähigkeit hat, sich ein Stück vorwärts zu teleportieren. Ihre Gabe muss sie auch gleich in einem Kurs unter Beweis stellen, der als Training dient. Dabei muss man von Vorsprung zu Vorsprung teleportieren, um am Ende ans Ziel zu kommen. Der Kurs ist nicht wirklich schwer und man hält sich dabei eigentlich nur selber auf. Am Ende kommt eine Cutszene, in der Lumina versehentlich mit einem Teleporter in ein anderes Land reist. In dem fremden Land muss man nun einen Weg zurückfinden. Dabei stößt man auch recht schnell auf den ersten Bossgegner, ehe das erste Kapitel durch das plötzliche Fallen von Lumina beendet wird.
Im zweiten Kapitel lernt ihr den nächsten Helden kennen. Bei ihm handelt es sich um einen kleinen jungen Namens Knauf, der über eine Schaufel verfügt. Mit dieser kann er sich in den weichen Boden buddeln und so unter Hindernissen hindurch graben. Auch dies ist eine praktische Gabe, die für die kommenden Aufgaben nützlich ist. Auch mit Knauf gilt es wieder Rätsel zu lösen, ehe es weiter geht mit dem nächsten Charakter. Bei diesem handelt es sich um eine Söldnerin namens Miss Teri, die für Tychoon, einem reichen, fiesen Charakter, etwas besorgen soll. Mit ihr geht es auf Erkundungstour, bei der man auch wieder auf Knauf trifft. Nun muss man das erste Mal mit zwei verschiedenen Charakteren ans Ziel kommen.
Dabei bringen einen die Fähigkeiten des jeweiligen Charakters immer ein Stück weiter. So kann Miss Teri dank ihres Schals über Abgründe springen, an denen sich Holzstämme befinden. Später kann sie außerdem Monster kontrollieren. Gewechselt werden können die Charaktere aber nur an Totems, die die Gesichter jedes Helden zieren. Diese dienen auch zum Teleportieren zu bereits entdecken Totems.
Rätsel und Herausforderungen
Der letzte Charakter wird erst etwas später eingefügt. Bei ihm handelt es sich um den Adeligen Clonington, der alles mit roher Gewalt löst und sich selbst für den tollsten der Welt hält. Auch er trifft irgendwann auf einen anderen Helden. Mit ihm lassen sich Hindernisse pulverisieren und er lernt das Klettern. Während der Reise treffen die vier Charaktere immer wieder auf eine alte Frau, die ihnen Tipps gibt, wohin es als nächstes geht. Nach und nach erfährt man dabei mehr, in welche Richtung das komplette Abenteuer führt, während man in jedem Kapitel vor neuen Rätseln und Herausforderungen steht.
Allgemein ist das Konzept gut gelungen und eignet sich auch für unterwegs. Da der Fortschritt andauernd gespeichert wird, kann man auch mal eine Pause einlegen. Zudem schafft man selbst in kurzen Zeiten immer etwas. Manche Rätsel sind auch echt fordernd, da man nicht immer gleich auf die Idee kommt, wie man jetzt mit einem Charakter weiterkommt. Manchmal müssen dazu aber erst die Schuppen von den Augen fallen. Der Umfang des Titels ist für den Preis auch in Ordnung. Allerdings sind die einzelnen Kapitel oft doch etwas sehr kurz. Meist hängt man dann aber im späteren Verlauf öfters an den Bosskämpfen, da man bei diesen erst das Angriffsmuster lernen muss.
Steuerung und Technik
World to the West wird mit einer klassischen Steuerung gespielt. Mit Hilfe des Analogsticks bewegt man die vier verschiedenen Helden. Alternativ geht das auch mit den Pfeiltasten. An Totems kann man mit diesem einen bereits erreichten Punkt auswählen. Außerdem können mit ZL und ZR die Helden gewechselt werden, sofern mehrere zur Auswahl stehen. Mit Hilfe von R lassen sich jeder Zeit die Fähigkeiten der Helden einblenden. Diese können mit den Tst X, Y und B eingesetzt werden. Teilweise ist auch eine Kombination zweier Tasten notwendig. Der A Knopf wird verwendet, um mit Leuten zu reden oder mit der Umgebung zu interagieren. Mit Hilfe des rechten Sticks kann man sich in einem kleinen Bereich umschauen. Die Karte öffnet sich mit -, während das Menü über die +-Taste erreichbar ist.
Grafisch ist das Spiel in Ordnung. Es gibt sicherlich schönere Spiele im eShop, aber eben auch welche mit schlechterer Grafik. Die Landschaft ist in der Regel gut gestaltet. Das einzige Problem unterwegs ist, dass die vielen Höhlen extrem dunkel sind, sodass man in diesen unterwegs kaum etwas sieht. Das Charakterdesign hat zusätzlich seinen eigenen Charme, sagt deshalb aber auch nicht jedem zu. Das Gras und die Pflanzen bewegt sich im Wind, sodass die Welt auch wirklich lebendig wirkt. Allerdings sind die Texturen ansonsten eher einfach gehalten.
Sound technisch ist das Spiel solide. Die Musik spielt die ganze Zeit eher in Hintergrund. Dadurch spielt sich keiner der Tracks in den Vordergrund. Das ist aber nicht unbedingt schlimm, da die Tracks immer zur Stimmung gerade passen. Über eine Sprachausgabe verfügt das Spiel aber nicht. Dafür gibt es aber deutschen Bildschirmtext.
Kritik
Einer meiner größten Kritikpunkte ist, dass es ewig dauert, bis man alle Helden gleichzeitig spielen kann. Dadurch findet man immer wieder auf der Karte Geheimnisse, die man aber gerade nicht lüften kann, da der passende Held nicht dabei ist. Dadurch muss man noch einmal die ganze Karte kurz vor dem Ende des Spiels abgrasen. Darauf hat man aber nicht unbedingt Lust.
Dazu erwartet einen nicht unbedingt eine packende Geschichte, die einen so mitreist, dass man Lust hat das Spiel durchzuspielen. Lumina zum Beispiel möchte einfach nur wieder nach Hause. Lord Clonington hält sich selbst für den Größten und möchte das beweisen. Irgendwie treffen die Charaktere dann aufeinander durch eine alte Dame, die aber ewig braucht, ehe sie sagt, was wirklich los ist. Davor macht jeder quasi seinen eigenen Kram und man hilft sich nur, weil man es muss. Außerdem gibt es keinen wirklichen Plottwist. Das Spiel möchte halt vor allem durch das Spielerische Überzeugen.
Vielen Dank an Nintendo für das Testmuster.
Matthias meint:
World to the West ist nettes Action-Adventure für zwischendurch, bei dem leider eine packende Story fehlt. Trotzdem gibt es in der Welt einiges zu entdecken. Leider muss man dafür aber erst einen Großteil des Spiels gespielt haben, ehe man wirklich die Freiheit genießt, alles zu erkunden. Wer aber Spaß an ein paar Rätseln hat, für die man die verschiedenen Fähigkeiten der Helden braucht, macht mit dem Titel sicherlich nichts verkehrt.
Grafik
Sound
Steuerung
Spielspaß
Release
Developer
Publisher
USK
Rain Gaming
Rain Gaming
6+
Singleplayer
Multiplayer
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