Wenn man an Platformer denkt, fallen einen als Nintendo Fan direkt Titel wie Mario und Donkey Kong ein. Vor kurzem bestand dann auch zum ersten Mal die Möglichkeit Crash Bandicoot zu spielen Mit Tiny Hands erscheint nun der nächste Platformer. Dieses Mal stammt er vom Indie Entwickler Funware und erschien auch auf anderen Konsolen und auf Steam.
Borti, der Held von Dinoland
Die Story dreht sich rund um den jungen T-Rex Borti, der im Dinoland viele Freunde hat, mit denen er gerne Fußball spielt. Das Problem dabei ist nur, dass er sehr kurze Arme hat und deshalb nicht wirklich als Torwart geeignet ist. Deshalb macht er sich auf den Weg zu einer Fee, die bereit ist ihm seinen Wunsch zu erfüllen, wenn er ein paar Aufgaben erfüllt.
Diese bestehen daraus erst einmal vier Level zu bestehen, die unterschiedliche Szenerien haben können. Von der rauen Küste, über verschneite Berge, bis zum Dschungel mit Giftspinnen ist alles dabei. Danach geht es zu einem Bosskampf, die über mehrere Phasen verfügen, bei denen sich die Schwierigkeit stets erhöht. Dies kann durch fehlende Säulen auf dem Weg zum Boss beispielsweise geschehen.
Hinein ins Abenteuer
An sich sind die Level nicht besonders lang, wenn man diese perfekt beherrschen würde. Doch die Kunst besteht bereits am Anfang darin, die Sprünge zum richtigen Zeitpunkt einzusetzen. Grundsätzlich ist eine etwas vorsichtige Herangehensweise gar nicht falsch, nur dann springt Borti nicht so weit. Zu entdecken gibt es in den über 20 Leveln jede Menge Geheimnisse, die manchmal erst im späteren Verlauf enthüllt werden können. Denn Borti bekommt nach jedem Bosskampf eine neue Fähigkeit. So gibt es nach dem ersten Boss einen Bohrer, mit dem man im Boden nach Schätzen graben kann.
Neben den schwierigen Sprungspassagen, gibt es auch noch Gegner, die einen auflauern. Diese können meistens mit einem Angriff unschädlich gemacht werden. Doch kommt man zu nah an einen Gegner heran, verliert man an Energie, bis man ein Leben verliert und beim letzten Checkpoint wieder anfängt. Diese sind zum Glück gut verteilt im Spiel. Doch verliert man alle Leben, muss man das Level wieder von vorne anfangen. Zwar findet man ab und zu immer mal wieder ein Leben, doch in der Regel reicht das am Anfang nicht aus. Gerade die Passagen, in denen man vor etwas flieht und auf den Bildschirm zuläuft, sind gar nicht so einfach, da man hier ein Hindernis erst kurz vorher kennt. Hier geht es meistens weniger um das Geschick des Spielers, sondern darum, wie gut man den Weg vor sich kennt.
Denn ähnlich wie Crash Bandicoot und manche andere Platformer ist das Spiel sehr fordernd. Dafür erlebt man aber auch recht schnell einzelne Erfolgserlebnisse, wenn man ein Level geschafft hat. Doch hängt man an einer Stelle, können schnell alle Leben aufgebraucht sein und das kann schon ziemlich frustrierend sein. In diesem Fall besteht sogar die Gefahr, dass man ganz aufgibt. Denn die Story ist nicht wirklich das, was einen am Ball hält. Vielmehr muss hier der Ehrgeiz herhalten, dass Spiel schaffen zu wollen.
Steuerung und Technik
Gesteuert wird Borti auf seinem Abenteuer mit einer klassischen Steuerung. Dabei verwendet man den B Knopf, um zu springen, der damit am häufigsten verwendet wird. Mit Y lässt sich außerdem angreifen, was gegen die fiesen Gegner sehr praktisch ist. Dies kann mit den bloßen Krallen passieren oder zum Beispiel später mit einem Bohrer. Dieser wird über die Schultertaste ausgerüstet. Zudem bewegt ihr euch mit dem Kontrollstick. Zum Hocken wird ZR benutzt, wodurch man unter Hindernissen hindurch kriechen kann. Wie in den meisten Jump&Runs ist die Steuerung leicht zu lernen, aber in brenzligen Situationen geht es dann oft um das entscheidende Timing. Dabei fühlt sich die Bewegung nicht mehr ganz so gut an. Man hat teilweise das Gefühl, als würde Borti etwas später reagieren. Das kann aber auch rein subjektiv sein.
Grafisch ist das Spiel in Ordnung. Es handelt sich bei Tiny Hands Adventures nicht um das beeindruckendste Indie-Spiel auf der Switch, aber es muss sich auch nicht unbedingt verstecken. Der Stil hat durchaus seinen Charme. Hier und dort hätte man aber noch mehr mit ein paar Effekten machen können. Begleitet werden die Level und das Menü von einem ganz netten Soundtrack, aber auch hier ist nichts Besonderes dabei.
Kritik
Das größte Problem, welches Tiny Hands Adventure hat, ist der Schwierigkeitsgrad. Die Anzahl der Leben, die man als Anfänger bekommt, ist grundsätzlich viel zu niedrig angesetzt. Es passiert ganz schön häufig, dass man in einen Abgrund fällt oder von einem Gegner getroffen wird, weil das Timing nicht perfekt war. Zwar ist es nicht besonders schlimm, wenn man den Game Over Bildschirm sieht, aber es baut auch nicht wirklich auf. Dazu kommt noch eine Geschichte, die zwar ganz nett ist, aber einen nicht unbedingt motiviert weiterzumachen. Dadurch kann es schnell passieren, dass man nach ein paar Versuchen entweder das Spiel oder sogar die Switch zur Seite legt und sich eine andere Beschäftigung sucht. Hier wäre eine bessere Schwierigkeitskurve des Spiels besser gewesen, sodass man nach und nach immer weiter an schwere Herausforderungen herangebracht wird. Erfahrene Spieler fühlen sich aber vermutlich dadurch eher gefordert und freuen sich somit mehr über das Spiel.
Matthias meint:
Mit Tiny Hands Adventures gibt es einen weiteren netten Platformer im eShop zu kaufen. Euch erwartet mit dem Spiel nichts weltbewegendes, aber man kann durchaus ein paar Stunden seinen Spaß mit dem Spiel haben. Leider ist der Schwierigkeitsgrad für Einsteiger nicht ganz optimal, weshalb das Spiel eher etwas für erfahrene Spieler ist. Dieser können aber durchaus ihren Spaß mit Titel haben und man fühlt sich wirklich an die großen Platformer erinnert. Sollte euch also das Problem mit der Lernkurve nicht abschrecken, könnt ihr durchaus einen Blick auf das Spiel werfen.
Grafik
Sound
Steuerung
Spielspaß
Release
Developer
Publisher
USK
17.08.2018
lue Sunset Games
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6+
Singleplayer
Multiplayer
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