2D-Mario ist zurück!
Mit New Super Mario Bros. Hat Nintendo auf dem Nintendo DS vor einigen Jahren ein lange vorhandenes Bedürfnis der Mario-Fans endlich bedient: Der Wunsch nach einem neuen 2D Jump & Run. Das Spiel war so erfolgreich, dass es zu einem Nachfolger auf der Wii kam, der ähnlich erfolgreich war. Deshalb wurde die Reihe auf dem 3DS und auf der Wii U fortgesetzt, vor allem letztere Version aber mit merklich weniger Erfolg.
Darum setzen sie ihre Strategie, die Perlen der Wii U, die „kaum einer“ gespielt hat, jetzt auf die Switch zu bringen, mit der Reihe fort. Statt einem neuen 2D-Mario kriegen wir also eine Deluxe Version von New Super Mario Bros. U, die nicht nur den Wii U Launchtitel von 2012 umfasst, sondern auch den DLC aus dem Jahr des Luigi: New Super Luigi U.
Wer also eine Wii U in seinem Besitz und auch den DLC erworben hat, der kennt 99% des Spiels schon. Für alle anderen (und das sind vermutlich nicht wenige) ist es wie ein neues Spiel.
Bowsers neuer Plan!
Normalerweise beginnt ein Mario-Spiel ja damit, dass Bowser die Prinzessin entführt, sie in sein Schloss mitnimmt und Mario sie von dort retten muss. Wenn wir die Ereignisse von Super Mario 64 mal vergessen, dann hat sich Bowser dieses Mal einen brandneuen Plan ausgedacht und greift das Schloss von Peach an, schmeißt die Mario-Brüder und ihre Begleiter raus und macht es sich mit Peach an ihrem Wohnsitz gemütlich.
Mario, Luigi, Toad und Toadette müssen nun also schnellstmöglich zum Schloss zurück und Bowser daraus vertreiben. Auf dem Weg dahin müssen sie 8 Welten (oder weniger, wenn sie Abkürzungen finden sollten) durchqueren und sich den Sprösslingen des Koopa-Königs stellen. Mit dabei sind natürlich auch Baby Bowser und Kamek, der durch seine Zauber wieder allerhand Chaos stiftet.
Im Prinzip ist das Spiel so eine Art Best of 2D-Mario mit einigen Neuerungen. Neben den Kindern von Bowser aus Super Mario World ist auch der erst später eingeführte Baby Bowser dabei. Neben den normalen Leveln gibt es auch wieder Schlosse und Geisterhäuser, auf der Weltkarte befinden sich Abkürzungen und geheime Wege und es gibt viele bekannte und ein neues Item. Auch Reit-Dino Yoshi ist mal wieder mit dabei. Bevor ich dazu im Detail komme, geht es erst mal um was anderes…
Mario? Nie von ihm gehört!
Wer tatsächlich noch nie ein Mario-Spiel gespielt hat und nun stolzer Besitzer einer Switch ist, der weiß vielleicht gar nicht, was ihn erwartet. Bei Super Mario in 2D geht es darum, zahlreiche Levels zu meistern, in dem man die Zielfahne am Ende des Levels erreicht. Auf dem Weg dahin muss man zahlreiche Hindernisse und Gegner durch laufen und springen überwinden. Gesteuert wird er mit dem Stick auf dem linken Joy Con oder mit dem „Steuerkreuz“ darunter. Mit den Tasten kann man ihn schneller laufen und springen sowie in der Luft kurz „flattern“ lassen.
Doch es ist nicht nur Super Mario als spielbarer Charakter dabei. Man kann auch seinen Bruder Luigi oder einen Toad bzw. Toadette auswählen. Das hat auch Einfluss auf das Gameplay. Luigi kann nämlich zum Beispiel höher springen als sein Bruder ist dafür aber auch etwas ungenauer zu steuern. Toadette hingegen kann sich dank Kronen-Item in Peachette verwandeln (sieht aus wie Peach, steuert sich so, ist es aber nicht) und dann nicht nur in der Luft dank ihrem Kleid gleiten sondern auch nicht abstürzen. Fällt man mit ihr in ein Loch, dann wird sie automatisch hoch katapultiert.
Fast ganz neu im Spiel ist neben Peachette, die es auf der Wii U noch nicht gab, ist auch Mopsie. Im Original war er einfach nur ein Dieb, der die Toads mit einem Shop ausgeraubt hat. Man selbst musste ihn dann fangen und so die Items wiederbeschaffen. In der Deluxe Version ist er auch spielbar und bietet den Vorteil, dass er nicht verletzt werden kann. Mit ihm muss man also auf Gegner keine Rücksicht nehmen, sondern einfach durch sie hindurch laufen.
Mit diesen beiden neuen Figuren verfolgt Nintendo vor allem ein Ziel: Das Spiel noch zugänglicher zu machen. Gerade jüngere Spieler haben so eine bessere Gelegenheit, das Spiel zu spielen. Auch mir haben Mopsie und Peachette das eine oder andere Mal geholfen, da ich nicht immer die Geduld habe, es immer und immer wieder zu versuchen. Vor allem weil das Spiel eine für mich extrem nervige Sache macht: Wenn man stirbt, fliegt man aus dem Level, es gibt auf der Weltkarte eine Animation wie der Charakter aus dem Level fliegt, man muss per Knopfdruck den Level neu betreten und dann dem Ladebildschirm zusehen, bevor es wieder losgehen kann. Das dauert zwar in Summe nur 10-15 Sekunden, aber es nervt einfach. Vor allem, weil es in den Minispielen, auf die ich gleich noch eingehe, eine Funktion „nochmal“ gibt, wenn man scheitert, mit der man sofort wieder einsteigen kann.
Aber zurück zum Spiel: Die Levels erreicht man wie gesagt über eine Weltkarte, auf der man den gewählten Charakter steuert. Wenn man einen Level geschafft hat, dann wird der Weg zum nächsten frei. Manchmal hat man auch die Wahl zwischen zwei Wegen und es gibt hier und da in den Levels auch versteckte Ausgänge zu finden, die dann neue Wege auf der Karte freilegen. Damit lassen sich teilweise in den einzelnen Welten Wege verkürzen, indem man direkt zum abschließenden Schloss kommt oder sogar ganze Welten überspringen. Man muss also nicht jeden Level spielen, um Peach zu retten.
Am Ende jeder Welt gibt es wie gesagt ein Schloss. Hier wartet am Ende eines von Bowsers Kindern, die besiegt werden müssen. Dazu reichen drei Sprünge auf den Kopf, was einfacher klingt, als es ist, denn natürlich stehen die Gegner nicht einfach nur blöd rum und warten darauf. Leider gibt es nur wenige Endgegner, die von diesen Schema abweichen, so dass es hier trotz immer anderer Bewegungen doch etwas monoton ist. Und ganz am Ende wartet dann Bowser darauf, besiegt zu werden, damit man Peach retten kann.
New Super Luigi U!
Und nachdem Bowser besiegt ist, formiert er sich neu und greift in New Super Luigi U ein weiteres Mal an. Im Klartext: Er nutzt seinen alten Plan einfach nochmal, weil Mario gerade nicht da ist und hofft darauf, dass es im zweiten Anlauf klappt. Doch Luigi, Toad, Toadette und Mopsie ziehen natürlich auch ohne Mario los.
Der DLC, der wie gesagt in der Deluxe-Version dabei ist, nutzt dabei nicht nur dieselben Charaktere, Items, Gegner und Mechaniken, man spielt auch auf derselben Weltkarte. Allerdings wie gesagt ohne Mario und alle Levels sind komplett neu. Sie sind zum einen an den stärkeren Sprung von Luigi angepasst und man hat grundsätzlich nur 100 Sekunden Zeit, einen Level zu schaffen. Was erst mal nach einem höheren Schwierigkeitsgrad klingt, relativiert sich natürlich dadurch, dass die Levels auch wesentlich kürzer sind. Und demensprechend ist der DLC auch viel schneller zu Ende gespielt – wenn man nicht aufgrund der generell höheren Schwierigkeit Probleme hat.
Doch dazu gibt es auch hier Peachette und Mopsie. Wenn man mit einem der beiden spielt hat man nicht nur 100 Sekunden mehr Zeit, sondern nutzt auch die Vorteile der beiden aus dem Hauptspiel. Das ist ein echt cleverer Schachzug von Nintendo, statt das Spiel zu verändern, wenn man es leichter haben will, den Figuren einfach andere Möglichkeiten zu geben. Und da man jederzeit auf der Weltkarte den Charakter wechseln kann, lässt es sich so spielen wie man es am liebsten hat. Coole Sache!
Mehr Spieler, mehr Spaß!
Großes Highlight ist natürlich der Mehrspieler-Modus. Sowohl das Hauptspiel als auch den DLC kann man mit bis zu vier Leuten zocken. Das läuft dabei sowohl kooperativ als ach kompetitiv ab. Denn natürlich will man gemeinsam das Ziel erreichen, aber jeder einzelne möchte natürlich auch möglichst gut abschneiden, viele Münzen und Items sammeln usw. Da sorgt für extrem viel Spaß, leider jedoch nur offline.
Jetzt wo sogar NES-Titel auf der Switch einen Online-Modus spendiert bekommen, ist es absolut unverständlich, warum man diesen grandiosen Mehrspieler-Spaß nicht per Nintendo Switch Online zocken kann. Damit hätte Nintendo dann auch einen Kaufgrund für alle diejenigen geschaffen, die das Original schon kennen.
Auch die weiteren Modi, die nichts mit dem Hauptspiel zu tun haben, machen mit mehreren Leuten besonders viel Spaß. Insgesamt drei gibt es davon: Herausforderungen sind bestimmte Aufgaben, zum Beispiel den Feuerbällen von zwei Koopas möglichst lange erfolgreich auszuweichen. Im Schnellspiel läuft das Bild automatisch mit, je mehr Münzen man hat, desto schneller. Ziel ist es, das Set an Leveln so schnell wie möglich zu beenden. Bei der Münzenjagd spielen 2 bis 4 Spieler einen Level mit vielen Münzen und es gewinnt am Ende der Spieler mit den meisten Münzen. Via Tablet lassen sich die verschiedenen Levels auch verändern.
Das ist eine gute Idee, so dem Spiel etwas mehr Abwechslung zu geben. Nicht so gut ist auch hier, dass man es nicht online zusammen spielen kann. Das hätte dem Spiel eine völlig neue Dimension gegeben. So langsam frage ich mich, warum Nintendo hier einfach nicht aus dem Quark kommt. Bei Reihen wie Mario Kart oder Smash geht es doch auch?!
Technik und Steuerung!
Grafisch wurde das Spiel gegenüber dem Original leicht verbessert. Das ist mir beim Spielen aber nicht aufgefallen. Es sieht nach wie vor hübsch aus, läuft flüssig und hat durch die verschiedenen Welten auch optisch genug Abwechslung zu bieten. Aber natürlich kommt der Look nicht an den einer Super Mario Odyssee ran – ist aber auch gar nicht das Ziel. Akustisch macht das Spiel auch nichts falsch, die typischen Mario-Melodien sind dabei und die bleiben nach wie vor gerne auch mal nach dem Spiel noch länger im Ohr.
Mich stört am New Super Mario Bros. Gameplay nach wie vor die eher rutschige Steuerung. Profis lieben es vermutlich, aber ich bin bei weitem keiner und ziemlich oft gestorben, weil Mario nicht schnell genug zum Stehen gekommen ist. Ich bin eher ein Freund davon, dass ein Charakter sofort stehen bleibt, wenn man den Knopf los lässt. Außerdem habe ich festgestellt, dass sich die Joy Cons nicht wirklich zur Steuerung eignen. Ein 2D-Spiel mit einem Stick zu steuern fühlt sich komisch an und statt Steuerkreuz hat der linken Joy Con ja auch nur vier einzelne Tasten, was sich auch komisch anfühlt. Am besten geht es mit einem Pro Controller, was aber die Handheld-Möglichkeiten irgendwie einschränkt. Gehört aber zum Konzept der Switch.
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Mario meint:
Insgesamt ist Nes Super Mario Bros. U Deluxe tatsächlich die ultimative Version des Spiels. Alles ist dabei, durch die neuen Figuren wird das Spiel noch leichter zugänglich und es ist auch gut, dass ich es jetzt mitnehmen kann – auch wenn da die Steuerung nicht so ganz optimal ist. Wäre noch ein Online-Modus dabei, dann könnte ich den Kauf uneingeschränkt empfehlen. So muss ich leider sagen: Wer das Original und / oder den DLC schon kennt, für den lohnt sich der Kauf nur, wenn man es unbedingt noch mal spielen will oder unbedingt auf der neuen Konsole haben möchte. Wer es noch gar nicht kennt und 2D-Spiele mag, der sollte zuschlagen. Es macht sehr viel Spaß, bietet dank New Super Luigi U auch extrem viel Inhalt und dürfte für spaßige Abende sorgen, wenn man mit Freunden gemeinsam zockt.
Grafik
Sound
Steuerung
Spielspaß
Release
Developer
Publisher
USK
11.01.2019
Nintendo
Nintendo
0
Singleplayer
Multiplayer
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