Autor: Matthias Küpper
Jotun: Valhalla Edition führt den Spieler in die nordische Mythologie mit Hilfe von einem Handgezeichneten Grafikstil und ist für den Wii U eShop erhältlich. Ursprünglich erschien der Titel nur für PC, doch er hat ein Jahr später auch den Weg auf die Heimkonsolen gefunden. Entwickelt wurde der Titel von Thunder Lotus Games.
Der Weg nach Valhalla
In Jotun schlüpft der Spieler in die Rolle von Thora, die einen für einen Wikinger unrühmlichen Tod gestorben ist und sich nun beweisen muss. Deshalb landet sie in Jotunheim in der Nähe vom Baum Yggdrasil. Während sie sich auf den Weg zum Baum macht, erzählt sie dem Spieler nach und nach was geschehen ist.
Schon bald trifft man auf die ersten Hindernisse. Ranken tauchen plötzlich auf und versuchen einen zu erwischen. Zum Glück kann Thora das lästige Unkraut mit ihrer Axt unschädlich machen. Außerdem stellen sich einem Wurzeln in den Weg, die man auch mit Hilfe der typischen Wikingerwaffe zeitweise aus den Weg räumen kann. Aber es gibt auch Pflanzen, die giftigen Nebel ausstoßen. Um das erste Level abzuschließen, müssen drei Punkte auf der Karte erreicht werden. Danach öffnet sich ein Grabhügel, aus dem ein großer Gegner herauskommt. Dieser doch eher leichte Bossgegner ist ein kleiner Vorgeschmack auf das, was euch im Spiel erwartet.
Nachdem der Gegner besiegt ist, geht es nach Ginnungagap, auch Die Leere genannt. Diese verbindet Jotunheim mit weiteren Welten aus der nordischen Mythologie. So geht es unter anderem nach Niflheim oder Hvergelmir. Überall gilt es, am Ende Runen zu erlangen, die beweisen, dass Thora einen mächtigen Riesen bezwungen hat. Davor muss der Spieler aber erst einmal Aufgaben in den einzelnen Welten erledigen.
Außer in Jotunheim gibt es dabei zwei Level, in denen es interessante Informationen zu den einzelnen Göttern der nordischen Mythologie gibt oder Thora von ihrem Leben erzählt. In diesen Leveln erwarten einen immer wieder neue Fallen. So gibt es Lavaströme oder einen Haufen von Zwerge, die es auf einen Abgesehen haben. Dabei ist es häufig recht schwierig sich in den weiten Gebieten zurechtzufinden. Es gibt zwar eine Karte, aber auf dieser wird nicht angezeigt, wo man sich gerade befindet.
Die Bosskämpfe
Wie schon erwähnt, wartet am Ende immer einer von fünf Bosskämpfen. Diese sind sehr fordernd und in der Regel nicht im ersten Versuch machbar. Das liegt daran, dass man erst einmal herausfinden muss, welche Attacken der Boss wann macht und wie man diesen ausweichen kann. Um die Bosse zu besiegen, hat Thora lediglich ihre Axt und sechs Fähigkeiten, die man im Laufe des Spiels erlangen kann. So kann sich die Kriegerin zum Beispiel zwei Mal heilen oder einen Klon von sich selber erschaffen, der die Gegner ablenkt. Nicht bei jedem Bosskampf ist dies hilfreich.
Alle Bosse haben gemeinsam, dass sie nach und nach neue Attacken anwenden oder das zu einer Attacke weitere Effekte dazu kommen. So gibt es einen Boss, der später Wurzeln wachsen lässt, die es erschweren den Ranken oder dem Gift auszuweichen. Jeder Boss ist also eine ziemlich harte Nuss, die erst einmal geknackt werden muss. Denn sie machen ordentlich Schaden. Wenn man getroffen wird, kann auch mal gerne über die Hälfte des LP-Balkens weg sein.
Steuerung und Technik
Jotun: Valhalla Edition kann nur mit dem GamePad gespielt werden. Eigentlich wäre es auch möglich gewesen, andere Steuerungen anzubieten, da auf dem GamePad nur eine Karte angezeigt wird und die einzelnen Fähigkeiten per Touch eingesetzt werden können. Diese lassen sich aber auch mit A einsetzen. Mit B rollt sich Thora, während A ein normaler Angriff ist. Drückt man X, lädt die Kriegerin einen mächtigen Angriff auf. Mit Hilfe der Schultertasten kann man zwischen den Fähigkeiten wechseln. Mit dem Steuerkreuz oder dem Analogstick kann man sich bewegen. Über Select (-) öffnet man das Menü.
Grafisch hat das Spiel einiges zu bieten. Der gezeichnete Grafikstil hat seinen Charme und einen erwarten sehr unterschiedliche Welten, die alle sehr schön gestaltet sind. Immer wieder kommt man dabei an Punkte, in denen die Kamera sich ein wenig von Thora entfernt, sodass an einen schönen Ausblick hat. So kann man zum Beispiel einen perfekten Blick auf den Baum Yggdrasil werfen. Dazu kommt passende Musik, die aber eher im Hintergrund spielt. Eine Sprachausgabe ist auch vorhanden. Da diese aber passender Weise auf isländisch ist, muss man dennoch Untertitel lesen. Allerdings wird nicht so viel gesprochen, weshalb das in Ordnung ist.
Kritik
Jotun: Valhalla Edition hat leider auch mit ein paar Mängeln zu kämpfen. Das Spiel läuft nicht immer flüssig und die Ladezeiten sind einfach zu lang. Gerade bei den Bosskämpfen ist das besonders störend. Wie oben erwähnt, kann es vorkommen, dass man einen Kampf sehr oft versuchen muss. Sobald man stirbt, hat man aber jedes Mal einen Ladescreen, der auch gerne Mal etwas länger dauert.
Außerdem hätte man in den Leveln zwischen den Bosskämpfen ruhig mehr Rätsel einbauen können. Die meisten von diesen beinhalten nur das genaue Erkunden der Karte. Der hohe Schwierigkeitsgrad bei den Bossen kann zudem frustrierend sein. Teilweise stirbt man hier einfach zu schnell. Auf der anderen Seite bestraft das Spiel hier konsequent Leute, die ohne Plan angreifen. Auch die Karte hätte man ruhig so gestalten können, das die Position von Thora auf dieser angezeigt wird.
Vielen Dank an Nintendo für das Testmuster.
Gunnar meint:
Jotun: Valhalla Edition ist ein wunderschönes Action Adventure, das einige RPG Elemente beinhaltet. Die handgezeichnete Grafik weiß zu überzeugen, da die Gestalten und wichtigen Orte der nordischen Mythologie gut designt wurden. Auch die Musik und die Sprachausgabe sind passend. Allerdings sind die Bosskämpfe sehr fordernd und durch die langen Ladezeiten wird es schnell frustrierend, wenn man viele Versuche braucht. Fans von solchen Spielen können allerdings nichts verkehrt machen.
Grafik
Sound
Steuerung
Spielspaß
Release
Developer
Publisher
USK
01.01.1970
Thunder Lotus Games
Thunder Lotus Games
12+
Singleplayer
Multiplayer
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