Mittlerweile haben sich Switch Besitzer daran gewöhnt, dass es ältere Spiele auf die Hybrid-Konsole schaffen, da die Publisher und Entwickler gerne auf den Erfolgszug aufspringen. Dadurch haben die Leute, die nur Konsolen von Nintendo besitzen, die Möglichkeit auch in den Genuss der Titel zu kommen, die vorher einen Bogen um Nintendos Systeme gemacht haben. So verhält es sich auch bei Fairy Fencer F: Advent Dark Force. In diesem Fall kann man von einem Port von einem Remaster reden. Denn ursprünglich erschien Fairy Fencer F 2013 für Playstation 3 und wurde von Compile Heart entwickelt. Die meisten kennen dieses Entwicklerstudio wahrscheinlich wegen Hyperdimension Neptunia. Bereits 2015 erschien Fairy Fenver F: Advent Dark Force für die Playstation 4 als aufgewertete Version. Auf der Switch bekommen wir jetzt diese zusammen mit allen DLCs, die auf Sonys Konsole erschienen. Publisher sind im Westen Idea Factory für die Staaten und Ghostlight für Europa.
Der etwas andere Held
Vor langer Zeit kämpfte die Göttin mit einem bösen Gott um die Welt. Dabei verwendeten sie Waffen, die sogenannten Furys. Am Ende des Kampfes wurden beide durch die Schwerter versiegelt und ihre Kräfte verschwanden aus der Welt. Das klingt als Story erst einmal nicht sehr originell und hat man bereits sehr oft gehört. Aber ich bin noch nicht fertig:
Das Abenteuer beginnt damit, dass der junge Fang ein Schwert aus dem Boden zieht und somit zu einem „Fencer“ wird. Doch anstelle die Welt retten zu wollen, dreht sich bei ihm alles nur um Essen und Faulenzen. Deshalb stiehlt er sogar Essen und landet im Gefängnis. Von dort wird er zum Glück von Eryn befreit, die als Fee in dem Schwert versiegelt war. Nachdem man sich aus dem Gefängnis herausgekämpft hat, beginnt das Abenteuer mit Fang, der so gar keine Lust darauf hat und in meinen Augen super unsympathisch ist. Im Laufe der Zeit wandelt er sich zum Glück nach und nach zu einem besseren Menschen und dank anderer Charaktere gibt es immer mal wieder aufheiternde Momente.
Da wäre zum Beispiel Tiara, die mit ihren weißen Haaren auch auf dem Cover abgebildet ist. Das erste Treffen hätte nicht schlechter laufen können und doch kommt es kurze Zeit später dazu, dass die beiden zunächst widerwillig ein Team bilden. In dieses kommen nach und nach weitere schräge Charaktere, die alle ihre Marotten haben. So kommt es immer wieder zu Dialogen, die dazu gedacht sind, einen zum Lachen zu bringen. Je nach eigenem Humor gelingt das aber nicht immer.
Erwecke die Göttin
Das Ziel im Spiel ist es die Göttin zu retten. Dazu muss man weitere „Furies“ sammeln, in denen „Fairys“ versiegelt sind. Mit diesen lassen sich anschließend die Schwerter aus dem Körper der Göttin oder aber auch aus dem des bösen Gottes herausziehen. Interessant ist, dass diese Schwerter anschließend auf der Karte genutzt werden können, um das nächste Ziel aufzudecken. Gleichzeitig haben diese Schwerter Auswirkungen auf die Kämpfe in der entsprechenden Karte. So kann der physische Angriff der Gruppe gesteigert werden, dafür sinkt aber der magische Angriff.
Auf den Karten folgt man dann die entsprechenden Wegen, die mal sehr linear sind und dann wiederum sich verzweigen. Die Monster werden dabei angezeigt und läuft man in sie hinein, kommt es zum Kampf. In dem klassischen Kampfsystem wird die Reihenfolge angezeigt, in der die Charaktere und die Gegner agieren. Ist man an der Reihe, kann man sich in einem gewissen Bereich frei bewegen und Aktionen wählen. Dazu zählen normale Angriffe, Fähigkeiten, Items einsetzen und sofern möglich Fairize, was man an einer Leiste erkennen kann. Dabei handelt es sich um einen geboosteten Modus, der durch eine etwas seltsame Transformation eingeleitet wird. Hier sind die Angriffe stärker und es macht Sinn, die starken Fähigkeiten einzusetzen, um einen Boss schnell zu besiegen. Wie schnell das geht, hängt vom Schwierigkeitsgrad ab. Dieser lässt sich durch fünf Auswahlmöglichkeiten ziemlich genau einstellen. Höhere Schwierigkeitsgrade haben den Vorteil, dass es bessere Items von den Monstern gibt. Durch das Bestehen der Kämpfe gibt es Erfahrung und WP. Mit letzteren kann man Skills freischalten oder die Charaktereigenschaften erhöhen. Letztendlich kann man dadurch ausgewogene Kämpfe machen oder welche, die auf eine Sache wie dem Angriff oder der Verteidigung spezialisiert sind.
Nebenquest und Gespräche
Abseits des eigentlichen Abenteuers gibt es die Möglichkeit Quests zu machen. Diese können darin bestehen Monster zu töten oder gewisse Items zu sammeln. Als Belohnung bekommt man hier Gold oder eben nützliche Gegenstände. Mit dem Gold lassen sich Informationen von Lola über Furies erkaufen. Für die Story muss dies teilweise gemacht werden, aber es gibt auch solche, die man nicht unbedingt bergen muss. Der Vorteil ist, dass diese besondere Eigenschaften besitzen und man kann diese sogar ausrüsten. Außerdem darf man immer mal wieder mit den Gruppenmitgliedern oder aber auch mit fremden Leuten reden. Oft sind dies kurze Gespräche, die aber ganz nett sind. Gerade in der eigenen Gruppe bekommt man dadurch noch nette weitere Einblicke über seine Teammitglieder.
Steuerung und Technik
Gesteuert wird das Spiel auf klassische Art und Weise. Auf der Weltkarte oder auch in der Stadt, wählt man einfach aus, wo man hin möchte und bestätigt dies mit A. Im Kampf kann man sich mit dem Analogstick bewegen. Mit A greift man einfach an, während man mit X den Commando-Reiter öffnet. Hier wählt man dann die Aktion aus, die man verwenden möchte. Das geht alles gut von der Hand und wird einem fast schon zu gut am Anfang erklärt.
Grafisch kann das Spiel leider nicht überzeugen. Die Optik wirkt dazu oft viel zu maschig und häufig sind die Texturen ziemlich verpixelt. Das fällt auch im Handheldmodus auf. Irgendwie hatte ich mir von einem Port einer PS4 Version mehr erhofft. Auch die Charaktermodelle sehen nicht so gut aus. Die Gespräche finden meistens in einem Fenster statt, wo die gezeichneten Modelle zu sehen sind und im Hintergrund der normale Bildschirm angezeigt wird.
Wo der Titel aber überzeugen kann, ist die Musik und die Sprachausgabe. Bei der ersten hat Nobuo Uematsu mitgewirkt, den wir alle wegen Final Fantasy kennen. Dadurch bieten die Tracks gute Abwechslung und passen immer zu den entsprechenden Situationen. Auch die englische Sprachausgabe weiß zu überzeugen. Diese deckt sogar viele Teile der Texte in der Hauptgeschichte ab, was mir echt gut gefällt für diese Art von Spiel. Leider gibt es aber nur englischen Text zu lesen, was sehr schade ist.
Kritik
Mein größter Kritikpunkt gilt der Optik des Spiels. Es sieht in den meisten Fällen einfach nicht gut aus und man merkt dem Spiel an, dass es schon auf der Playstation 3 nicht zu den schönsten Titeln gehörte. Über die Umgebung könnte man noch ein wenig hinwegsehen, aber die Charaktermodelle sind auch nicht gut. Diese kann man von der Optik mit denen von Xenoblade Chronicles vergleichen, einem Wii Spiel. Dazu kommt beim Betreten der Map eine Ladezeit, in der die Monster erst einmal spawnen müssen, die deutlich macht, dass das Spiel die Hardware der Switch nicht optimal nutzt.
Auch die Story ist im ersten Augenblick nichts Besonderes, aber davon sollte man sich nicht täuschen lassen. Im späteren Verlauf kommt es zu unerwarteten Wendungen. Dennoch ist der Start eher holprig und ich für meinen Teil habe Zeit gebraucht, um mit Fang warm zu werden. Es ist halt fraglich, ob man sich mit einem Faulpelz, der keinen Bock auf sein Schicksal hat und nur an Essen denkt, identifizieren kann.
Matthias meint:
Fairy Fencer F: Advent Dark Force ist ein Titel, der Fans des Genres sich durchaus anschauen können. Dabei muss man sich aber bewusst sein, dass es gerade in Sachen Grafik nicht zu überzeugen weiß. Wem das nicht stört und wer kein Problem mit Fangs etwas anderer Persönlichkeit hat, der wird aber sicherlich Spaß mit den Dialogen haben und kommt auch von der Spielzeit her auf seine Kosten. Das Kampfsystem macht auch Spaß und dazu gibt es noch Musik von Nobuo Uematsu. Hoffentlich kommen demnächst auch noch andere Spiele aus dem Hause Compile Heart auf die Nintendo Switch.
Grafik
Sound
Steuerung
Spielspaß
Release
Developer
Publisher
USK
17.01.2019
Compile Hearts
Ghostlight
12
Singleplayer
Multiplayer
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