Mit Constructor Plus erscheint ein weiteres Aufbauspiel für die Nintendo Switch. Die Entwickler von System 3 gehen dabei aber einen eher ungewöhnlichen Weg. Hier liegt der Fokus nicht im „langweiligen“ Bauen von Städten, sondern das Ziel ist es, der reichste Mann der Welt zu werden und ein eigenes Imperium aufzubauen. Dabei nutzt man nicht immer ganz legale Methoden. Aber dazu später mehr.
Bauen, Klauen, Gewinnen!
Denn aller Angang ist schwer. Zu Beginn macht es daher Sinn, mit den Aufträgen anzufangen. Diese sind unter „Spiel starten“ zu finden. Insgesamt gibt es hier 48 Aufbauten, bei denen zunächst die Grundlagen erklärt werden. So gibt es ein Hauptquartier, welches als Basis gilt und in dem zunächst die Bauarbeiter zu finden sind. Diese werden von einem Polier geleitet. Über diesen kann man die Bauaufträge steuern. Aber neben einfachen Bauarbeiten gibt es noch viele andere wichtige Personen. Da wären die Techniker, die die Immobilien in Schuss halten. Diese können nämlich kaputt gehen. Außerdem haben die Mieter wie im echten Leben ein Wörtchen mitzureden. Zu Beginn sind das so genannte Assimieter oder Rocker. Bei den Namen wird schon klar, dass sich das Spiel nicht immer für voll nimmt.
Aber keine Sorge, es kommt noch besser. Denn der erfolgreichste Weg, der reichste Mann zu werden, ist die Konkurrenz auszuschalten. Hierfür kann man sich mit der Mafia verbinden oder man greift auf die Schläger zurück. Tatsächlich gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten, wie man jemanden anderen Behindern kann. Über diese Mittel verfügen aber auch die Gegner, weshalb es notwendig ist, sich dagegen zu schützen. Die kann durch Auftragskiller geschehen oder aber man baut in sein Haus eine Alarmanlage ein. Wo wir schon bei Häusern sind, von diesen gibt es viele verschiedene Typen. Je nach Stufe schaltet man andere Mieter frei, die mehr Geld produzieren oder schlauere Babys zeugen. Denn auch an den Nachwuchs muss gedacht werden. Da das Spiel eine Vielzahl an Möglichkeiten bietet, ist es unmöglich hier alle zu schildern.
Weitere Spielmodi und Möglichkeiten
Neben den 48 Aufträgen, die eher als sehr lange Einweisung zu sehen sind, gibt es noch 15 Aufträge, in denen man nach und nach die Ziele erfüllen muss. Dabei gibt es zum Beispiel im Auftrag selbst acht Ziele, die hintereinander erreicht werden müssen. Dies kann bedeuten, dass Häuser saniert werden müssen oder man eine gewisse Anzahl an Arbeitern „produzieren“ soll. Auch hier hat man die Möglichkeit, sich auszutoben und einen erwartet unglaublich viel Spielzeit. Die Schwierigkeit der Aufträge steigt dabei immer weiter an.
Unter klassisch kann man in einem der 17 Gebiete seine Stadt bauen. Dabei hat man die Möglichkeit, einen von sechs Modis zu wählen. Bei der Finanzherrschaft muss man innerhalb von 40 Jahren 1.000.000 $ erwirtschaften und darf dabei keine Schulden machen. Der Name Krieg sollte selbsterklärend sein. In Egomanie muss man eine Pyramide bauen, während man unter Weltherrschaft auf jedem Grundstück der Welt ein Haus haben muss. Der Utopiestaat verlang von jeder Mieterart drei Stück, die eine Zufriedenheit von über 90% haben. Bei Bauen, Bauen, Bauen kann man einfach drauf los bauen. Zuletzt gibt es noch den Designermodi, bei dem man Spielkarten vorbereiten kann und so spannende Aufgaben generiert. Das ist ganz nett, aber da man nur alleine Spielen kann, bringt es nicht so viel.
Steuerung und Technik
Gesteuert werden kann sowohl mit den Controllern als auch mit dem Touchscreen im Handheldmodus. Dabei werden die Sachen in Menüs ausgewählt. Hier ist es definitiv angenehmer, wenn man es über den Touchscreen steuert, da man einfach schneller durch die Menüs kommt. Allgemein ist das ein wenig intuitiver und es ist nicht ganz so schlimm, wenn man sich mal verdrückt, weil es so viele Möglichkeiten gibt. Aber auch mit der klassischen Steuerung kam ich gut zurecht.
Grafisch ist das Spiel auch solide. Es sieht besser aus als viele andere Ports und läuft dabei auch flüssig. Selbst bei viel Action habe ich keine Einbrüche der Framerate erkannt. Dafür ist die Grafik eben ein wenig herunterskaliert, aber das ist in Ordnung. Schließlich kann man die einzelnen Figuren erkennen und meistens hat man eh eine Perspektive von etwas weiter oben. Der ein oder andere Ladescreen ist aber auch vorhanden. Aber es hält sich auch hier in Grenzen.
Gelungen ist auf jeden Fall die englische Sprachausgabe. Hier gilt nur die Warnung, dass der Humor manchmal etwas schwarz ist, aber das sollte in meinem Test schon herübergekommen sein. Doch teilweise ist es schon amüsant, wenn einem staubtrocken erzählt wird, dass Assimieter weniger Probleme machen als die Rocker. Dafür ist die Musik beim Bauen aber eher im Hintergrund. Lediglich an die Musik aus dem Menü kann ich mich auf Anhieb erinnern. Dafür hört man aber die Geräusche der Stadt.
Kritik
Constructor Plus macht nicht alles richtig. Zum Beispiel wäre ein richtiger Storymodus interessant gewesen, anstelle das Tutorials in viele kleinere Aufträge aufzuteilen. Am schlimmsten ist aber der fehlende Mehrspielermodus. Klar sitzt man an einer Karte ziemlich lange, aber warum kann man nicht gegen Freunde antreten und sich gegenseitig behindern. Gerade zu viert könnte es dabei richtig interessant werden. Denn so macht der Designer leider nicht so viel Sinn. Für einen selbst die Karten zu erstellen ist eben nicht so spaßig, wie wenn man auf diesen gegen Freunde antreten könnte.
Matthias meint:
Constructor Plus ist ein etwas anderes Aufbauspiel, das ein wenig Humor in die normale Welt des Genres bringt. Hier kämpft man öfters mit illegalen Mitteln, um am Ende der Gewinner zu sein. Sollte euch das Konzept ansprechen, erwarten euch jede Menge Stunden Spielspaß und tausende von Möglichkeiten. Teilweise wird man von der gewaltigen Auswahl erschlagen. Umso besser ist es, dass es ein Tutorial gibt. Leider gibt es keinen Mehrspielermodus, der sich bei dem Titel angeboten hätte.
Grafik
Sound
Steuerung
Spielspaß
Release
Developer
Publisher
USK
28.02.2019
System 3 Software
System 3 Software
12
Singleplayer
Multiplayer
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