Alphadia ist ein klassisches RPG aus dem Hause Kemco, welches ursprünglich für Smartphones entwickelt wurde und auf diesen 2007 das Debüt feierte. Es folgten weitere Teile, ehe der Titel nun auf dem 3DS erschienen ist. Dieser Titel wurde von Exe Create Inc. entwickelt. Es ist also gut möglich, dass die anderen Teile ebenfalls erscheinen werden, wenn das Spiel erfolgreich ist.
Ein neuer Krieg steht bevor
Es ist fast ein Jahrhundert her, seitdem sich die Nationen der Welt von Alphadia gegenseitig bekämpft haben, um die mächtigste Energie zu bekommen. Bei dieser handelt es sich um Energi, die in allen Lebensformen enthalten ist. Am Ende kam es zu einem Friedensvertrag, an den sich alle Nationen hielten. Doch nun hat das Schwarzschild Reich das Ziel, die ganze Welt zu erobern und damit alle Energi der Welt an sich zu reißen. In dieser Zeit retten die Brüder Ash und Karim zwei Fremde in der Nähe ihres Dorfes vor Soldaten des Reiches. Die beiden stellen sich als Wied und Shion vor.
Ersterer scheint ein Ritter zu sein, der eher unfreundlich gegenüber den anderen ist. Auch Ashs und Karims kleinere Schwester Eclair will den beiden Fremden bei ihrer mysteriösen Mission helfen. Kurze Zeit später wird das Dorf angegriffen und die Gruppe muss fliehen. Sie machen sich auf dem Weg zum einzigen Widerstand, der gegen das riesige Schwarzschild Reich kämpft und hoffen, von diesem Hilfe zu bekommen.
So beginnt das Abenteuer und die Gruppe bewegt sich über die Weltkarte. Auf dieser gibt es neben Dörfern und Städten viele Höhlen und Verliese. In letzteren und auf der Karte erwarten euch unzählige Zufallskämpfe. Denn bei Alphadia handelt es sich um ein Spiel aus der ganz alten Schule. Außer kämpfen und laufen müsst ihr nicht viel machen.
Auch die Geschichte plätschert meistens vor sich hin. Das liegt auch daran, dass die Charaktere recht einfach gestrickt sind. Ash, Karim und Eclair zögern nicht lange und verlassen ihr Zuhause für zwei wildfremde Personen. Das hat durchaus seinen Charme, denn das Spiel geht gerade auch dadurch sofort los. Also hangelt man sich von einem Dorf zum nächsten und verfolgt dabei die Hauptquest. Zusätzlich gibt es aber auch noch Nebenmission, die oft ganz leicht in der Nähe der Städte erfüllt werden können. Als Belohnung gibt es hier dann Items. In jeder neuen Stadt erwartet einem auch ein neuer Laden mit neuen Waffen und Rüstungen, die einen noch stärker machen.
Klassisches Kampfsystem
Jeder Kampf findet in einem klassischen rundenbasierten System statt, in denen die Charaktere und Gegner in einer bestimmten Reihenfolge angreifen. Ihr mögt später sechs Kämpfer in der Gruppe haben, aber von denen können nur vier antreten. Am Anfang verspricht das Kampfystem viel Abwechslung. Jeder der Charaktere hat ein Element von sechs, in dem er gut ist. Diese Elemente haben verschiedene Attacken, die mit Hilfe der Energi angegriffen werden können. Im Endeffekt handelt es sich hier um Magie. So kann man mit der Feuer Energie Feuerbälle auf seine Gegner jagen. Man sollte aber beispielsweise Wasserattacken auch nur gegen Feuergegner einsetzen.
Doch das System wird dadurch hinfällig, dass man eigentlich alle Gegner auch ohne Magie besiegen kann. Durch die vielen Zufallskämpfe kann man sich gut im Autokampf bewegen, in dem die Charaktere einfach nur angreifen. Sehr schnell und ohne großen Schaden wird dadurch der Kampf beendet. So lässt sich die Gruppe zur Not auch sehr schnell aufleveln. Allerdings ist das gar nicht von Nöten. Bewegt man sich über die Karte oder durch die Verliese erhöht man das Level ausreichend. Gerade wenn in den Verliesen Rätsel sind, die erst einmal gelöst werden müssen.
Ihr habt richtig gehört. In den Verliesen gibt es manchmal auch kleinere Rätsel. Zum Beispiel braucht man für die letzte Türe in einem Verlies zwei Schlüssel. Diese befinden sich in Räume, in die man nicht so einfach hereinkommt. Man muss nämlich im oberen Stockwerk durch das richtige Loch nach unten springen, um dorthin zu gelangen. Gerade in solchen Situationen werden die Zufallskämpfe ziemlich nervig. Man bewegt sich ein paar Schritte und muss schon wieder Kämpfen. Am Ende war dann der Boss auch keine Herausforderung mehr, da man vom Level eh schon viel zu hoch war.
Steuerung und Technik
Alphadia verlässt sich auf eine klassische Steuerung. Mit dem Schiebepad oder Steuerkreuz lässt sich sich die Gruppe über die Karten bewegen. Dabei interagiert ihr mit anderen Charakteren oder öffnet Truhen mit dem A-Knopf. Über X öffnet sich das Menü, in dem ihr einige Einstellungen vornehmen könnt. Mit B könnt ihr die Aktionen abbrechen und Y öffnet das Speichermenü. Im Kampf könnt ihr die Befehle auswählen und mit A bestätigen. Drückt ihr Y beginnt der Autokampf, der dann solange läuft, bis der Kampf zu ende ist oder ihr noch einmal den Knopf gedrückt habt.
Grafisch hat das Spiel durchaus seinen Charme. Sicherlich, die Grafik erinnert an Spiele vom Super Nintendo, aber gerade dadurch kommt ein Retro Gefühl auf, obwohl der Titel noch gar nicht so alt ist. Es erinnert halt eben an die gute alte Zeit, als man in Final Fantasy auch noch so über die Karte gehuscht ist und eigentlich immer nur mit ein paar Happen Story bedient wurde. Auf einen 3D-Effekt wurde verzichtet. Ich glaube auch nicht, dass der Effekt dem Spiel groß geholfen hätte. Die Karte und auch die Hintergründe sind gut gestaltet. Sicherlich hätte man das auch alles aufwändiger machen können, aber gerade diese Einfachheit macht das Spiel in meinen Augen aus.
Auch bei der Musik gibt es nur wenig Stücke. Diese sind dafür aber ganz nett und gehen gut ins Ohr. Sie erinnern an die 16-Bit-Ära, aus der es heute ja noch einige legendäre Stücke gibt, die man auch heute noch gerne hört.
Kritik
Der größte Kritikpunkt ist das Kampfsystem. Das Energiesystem ist gut durchdacht und könnte eine deutlich wichtigere Rolle spielen. Aber selbst Bossgegner lassen sich durch normale Angriffe leicht besiegen. Lediglich das Heilen ist ab und zu mal notwendig. Aber auch darauf kann man in vielen Kämpfen verzichtet. Das liegt an den vielen Zufallskämpfen, die einem einfach zu stark werden lassen. So kann man eigentlich bei fast allen Kämpfen auf Y drücken und zuschauen, wie die Charaktere die Gegner alleine niedermähen.
Auch bei der Story hätte es deutlich mehr Potential gegeben. Wenn man eine spannende Geschichte verspricht, dann sollte diese auch wirklich spannend sein. Gefühlt ist sie hier aber auch nur eine Ausrede, um den Spieler durch die Weltgeschichte zu schicken, um dort tausende von Gegnern niederzumetzeln. Ich erwarte bei so einem Spiel sicherlich kein Meisterstück aber das sich die Charaktere am Anfang so leicht dazu entschließen, ihr Heimatdorf zu verlassen, hat mich dann doch überrascht. Wenigstens einer von ihnen hätte ja Zweifel haben können.
Dazu ist das Spiel komplett in Englisch. So wirken zwar die vielen deutschen Namen, aber man braucht eben schon ein paar Kenntnisse der Sprache, um die Geschichte zu verstehen. Bei diesem Spiel ist das aber weniger ausschlaggebend, als bei so manch anderem Titel.
Matthias meint:
Alphadia ist eins dieser Spiele, was man nicht gespielt haben muss, das aber durchaus lustig und spaßig sein kann. Wer kein Problem mit Zufallskämpfen hat und einfach noch einmal die gute alte Zeit aufleben lassen möchte, der macht hier nichts verkehrt. Die Charaktere wirken manchmal ein wenig platt und ohne große Charaktertiefe, aber auch das kann seinen Charme haben. Aber am Ende kämpft man sich in diesem Titel einfach nur noch von Quests zu Quest und holt sich in jedem neuen Dorf noch stärkere Ausrüstung, um die Gegner noch leichter niederzumähen. Deshalb ist das Spiel auch wirklich nur etwas für Genrefans.
Grafik
Sound
Steuerung
Spielspaß
Release
Developer
Publisher
USK
11.02.2016
Exe Create Inc
Kemco
6+
Singleplayer
Multiplayer
Schreibe einen Kommentar