Autor: Mario Kablau
Ungewöhnliche Geschichte trifft ungewöhnliches Gameplay!
Die Sonne ist verschwunden, die Menschheit in Panik. Der Mond hört die Rufe der Erdlinge und macht sich auf die Suche nach dem hellen Licht im Zentrum unseres Sonnensystems. Auf seiner Reise trifft er auf Erde, Venus und Merkur. In der Umlaufbahn jedes dieser Planeten sowie auf dem Weg zur Erde gibt es 10 Levels, um schließlich die Sonne zu erreichen weitere 10. Insgesamt erwarten euch also 50 Aufgaben, die so kreativ sind, wie selten zuvor in einem Jump & Run.
Der Clou von 6180 the moon ist nämlich, dass die beiden Bildschirme der Wii U, also Fernseher und Touchscreen auf dem GamePad auf einzigartige Weise miteinander verbunden sind. Ist man auf dem Touchscreen und springt hoch, dann fliegt man nach oben aus dem Bild und ist auf dem Fernseher angekommen. Springt man von dort noch mal hoch, dann fliegt man wieder oben aus dem Bild und landet wieder auf dem Touchscreen. Die beiden Bildschirme sind also an beiden Enden miteinander verbunden, so dass man nicht abstürzen kann, sondern im Zweifel immer weiter fällt und fällt und fällt.
Vom Startpunkt aus muss man sich nach rechts vorarbeiten und die Zielscheibe erreichen. Um das zu schaffen, gilt es, verschiedene Hindernisse zu überwinden. Zuerst muss man die Mechanik verstehen und sie so nutzen, dass man vorwärts kommt. Was wie ein Gefängnis aussieht, ist nämlich keins, durch die doppelte Verbindung der Bildschirme muss man tatsächlich um die Ecke denken, um den Ausweg zu finden.
Im Laufe des Abenteuers wird es jedoch immer schwerer, den Weg zum Ziel zu finden. Es tauchen zum Beispiel Spitzen auf, die den Mond bei Berührung kaputt gehen lassen. Später bekommt man dann auch die Möglichkeit, einen Sprung in der Luft anzuhalten, denn der Mond springt wirklich sehr hoch und steht sich damit manchmal selbst im Weg, weil auf dem Bildschirm über ihm Spitzen im Weg sind. Außerdem kommen auch Blöcke dazu, die den Mond wie ein Trampolin weit hoch katapultieren, sich danach aber auflösen. Und kurz vor Schluss tauchen sogar Fahrstühle auf, die endlos durch die beiden Bildschirm auf oder ab fahren.
An Abwechslung mangelt es auf jeden Fall nicht und dazu ist die Geschichte ganz witzig gemacht und nett erzählt. So unterhält sich der Mond mit den Planeten und fragt immer wieder nach der Sonne. Dabei kommt es zu einigen sehr skurrilen Dialogen, die ich gerne gelesen habe – soweit sie lesbar waren. Denn die Texte sind auf den beiden Bildschirmen einzeilig, dafür aber manchmal zu breit, so dass links und rechts etwas abgeschnitten wird. Sowas darf nun wirklich nicht passieren.
Um noch ein bisschen zu motivieren, gibt es Errungenschaften, die man erhält, wenn man bestimmte Dinge schafft, zum Beispiel einen Level ohne zu springen. Da man sich die Anforderungen von Anfang an ansehen kann, ist es aber nicht allzu schwer, diese zu schaffen.
Technik, Steuerung und Umfang!
Grafisch ist das Spiel sehr, sehr, sehr einfach gehalten. Schwarzer Hintergrund, weiße Linien und ein ausgemalter Kreis als Mond. Alles ist entweder rund oder rechtwinklig. Der Stil passt aber zum puristischen Gameplay, es hätte aber durchaus auch etwas bunter unter abwechslungsreicher sein dürfen. Gleiches gilt für die Musik, die Klänge untermalen das Weltraum-Szenario zwar super, aber sind weder besonders auffällig noch zum Mitsummen geeignet. Das ist vor allem deshalb doof, weil ich ihn so einigen Levels sehr oft gestorben bin und etwas akustische Motivation durchaus geholfen hätte.
Der Umfang ist OK. Man kann die 50 Levels zwar recht schnell durchspielen, aber danach ist das Spiel noch nicht vorbei. Es gibt, nachdem man die Sonne gefunden und erfahren hat, warum sie weg war, einen Modus, der das ganze Spiel auf den Kopf stellt. Das ist eine witzige Idee, die eine neue Perspektive liefert. Mich hat es aber eigentlich nicht gereizt, diese Levels zu spielen – ich hab’s nur für den Test getan.
Vielen Dank an Nintendo für das Testmuster.
Gunnar meint:
6180 the moon ist ein nettes Jump & Run für einen langweiligen Abend, das vor allem durch die innovative Verbindung von Fernseher und GamePad für Genre-Fans interessant ist. Leider ist die Grafik so puristisch wie die Musik, dafür ist aber die Geschichte eine lustige Idee und irgendwie auch ziemlich süß. Kurzum: Es macht Spaß, regt zum Nachdenken an, kann teilweise auch echt herausfordernd sein und ist daher auf jeden Fall spielenswert.
Grafik
Sound
Steuerung
Spielspaß
Release
Developer
Publisher
USK
01.01.1970
Turtle Cream
Turtle Cream
ohne Altersbeschränkung
Singleplayer
Multiplayer
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