
Der Herbst ist da, nicht nur kalendarisch, sondern auch vom Wetter. Bei dem grauen, dunklen, nassen und dann auch noch kalten Wetter kann man schonmal die Sehnsucht nach einer warmen Südseeinsel bekommen. Aber bei all den Verpflichtungen ist das gar nicht so einfach. Auf der Switch hingegen kann dieser Traum schnell in Erfüllung gehen. Besonders Fans von Pilot Wings werden beim Namen Pilot Sports schon hellhörig. Der Titel aus dem Hause Z-Software erfüllt den Traum vom warmen Wetter, malerischen Sonnenuntergängen und dem Urlaubsfeeling.
Auf in die Luft
Wie der Name Pilot Sports schon verrät, spielt sich bei dem Titel das meiste in der Luft ab. Dabei gibt es 50 Kurse zur Auswahl, die alle auf der Insel verteilt sind. Je nach Kurs gibt es andere Fluggeräte. So gibt es ein kleines Sportflugzeug, einen Paragleiter, ein Jetpack und man kann mit dem Fallschirm springen. Davor muss man lediglich einen Piloten auswählen, der aber außer der Optik keinen Einfluss hat.
Im Einzelspieler stehen zunächst lediglich zehn Kurse zur Verfügung, die die leichteste Schwierigkeit haben. In diesen müssen zunächst genügend Goldmedaillen gesammelt werden, damit die nächsten Kurse freigeschaltet werden können. Das geht dann soweit, dass für die letzten Kurse 35 von 40 verfügbaren Kurse mit einer Goldmedaille abgeschlossen werden müssen. Innerhalb der Kurse ist die Bewertung dann aber nicht gleich. Mal geht es darum, eine Anzahl von Ringen möglichst schnell zu durchfliegen. Hierbei können kleine Uhren eingesammelt werden, um ein paar Sekunden gutzumachen. In anderen Herausforderungen geht es darum, möglichst viele Punkte zu machen. Dabei ist nicht immer zwingend die kürzeste Zeit im Kurs entscheidend, da hier viele Juwelen verteilt sind, die zusätzlich Punkte geben. Außerdem gibt es beim Paragleiter ein Level, bei dem es darum geht möglichst weit zu kommen. Dieses gehört aber durch die langsame Geschwindigkeit zu einem der schlechteren Level, da man sehr lange fliegt, ohne dass groß etwas passiert.
Mit dem Jetpack müssen dann auch noch Pakete eingesammelt werden, oder eben Kurse mit Ringen oder Platformen geschafft werden. Hierbei ist aber auch die Tankfüllung ein weiteres Element. Entweder besteht die Möglichkeit, den Tank zwischendurch aufzufüllen oder ihr müsst den Kurs so schaffen. Kann man zwischendurch auftanken, muss man sich entscheiden, wann man dies macht. Die Aufgaben sind dabei am Anfang noch recht leicht, damit man das grundsätzliche Prinzip versteht. Das heißt aber nicht unbedingt, dass man sofort eine Goldmedaille bekommt. Gerade beim Fallschirmspringen bedarf es einiger Übung, da man sich dort zunächst im Sturzflug befindet, der noch relativ leicht zu kontrollieren ist. Ist der Fallschirm aber erst einmal offen, wird die Steuerung direkt deutlich schwieriger, da man schnell die Orientierung verliert.
Die Medaille kann aber nicht das einzige Ziel in einem Level sein. Hier kommen Bestenlisten ins Spiel, die einen weiteren Anreiz liefern können. Wer also ein richtiger Zeitenjäger ist, der findet hier sicherlich die ein oder andere Herausforderungen. Aber auch so sind die letzten Level sehr fordernd, sodass man manchmal länger an diesen zu knabbern hat. Wie viele Stunden man mit dem Spiel Spaß hat, ist somit auch eine Frage des Spielers. Grundsätzlich sind 50 Kurse aber schon eine gute Auswahl.
Multiplayer
Neben dem Einzelspieler gibt es auch die Möglichkeit alle Kurse mit bis zu vier Spielern lokal zu spielen. Dabei kann man von Anfang an alle Kurse auswählen. Da der Schwierigkeitsgrad bei den letzten Kursen deutlich höher ist, ist das aber nicht unbedingt ratsam. Grundsätzlich kann man aber mit jedem das Spiel spielen und dabei Spaß haben. Der Einstieg ist ziemlich einfach und man kann sich die einzelnen Kurse selbst zusammenwählen. Am Ende einer Passage wird das Ergebnis dann in Punkte umgewandelt, die sich nach und nach addieren. Zum Schluss gibt es dann noch eine kleine Siegerehrungen für denjenigen mit den meisten Punkten. Das schöne dabei ist, dass man immer wieder schnell eine kleine Runde mit Freunden spielen kann. Leider gibt es aber keinen Multiplayer.
Steuerung und Technik
Gesteuert wird das Spiel mit einer konventionellen Steuerung. Hierbei haben die Entwickler viel Wert daraufgelegt, dass der Einstieg möglichst nicht an der Bedienung der Fluggeräte scheitert. Vor einem Level wird einem dann auch noch einmal die Steuerung grafisch erklärt. Dadurch kann man jederzeit einsteigen. Nach einer kurzen Gewöhnungszeit hat man dann das erste Erfolgserlebnis, da die Steuerung gut von der Hand geht. Teilweise wäre aber etwas mehr Realismus nicht verkehrt gewesen.
Grafisch ist das Spiel solide. Von einem kleinen Entwicklerstudio erwartet man jetzt keinen Triple A Titel, aber die Gestaltung der Landschaft hätte schon mit schöneren Texturen stattfinden können. Diese sind aber auch nicht komplett hässlich. Es ist eben nur dadurch Geschmacksache, ob der Stil einem zusagt. Welleneffeckte, die es schon in Waverace 64 gab, sucht man hier aber vergeblich, sind aber auch nicht so wichtig, da man sich ja in der Luft befindet. Musikalisch wird das Spiel mit einem passenden Soundtrack begleitet. Dadurch kommt direkt das Urlaubsfeeling auf. Es ist gibt außerdem genügend Auswahl, sodass es nicht langweilig wird. Dennoch wiederholen sich die Stücke bereits nach den ersten Kursen. Zudem ist jetzt auch kein Song dabei, der etwas total besonderes ist.
Kritik
Pilot Sports ist ein nettes Spiel, aber es fehlt einfach ein Online Multiplayer. Nicht jeder hat die Möglichkeit mit seinen Freunden lokal zu spielen. Zwar wollen die Entwickler, dass das Spiel so gespielt wird, aber als Spieler sieht man das eben auch mal anders. Dazu ziehen sich manche Einsteigerlevel wie Kaugummi, da sie für Profis nicht fordernd sind, aber viel Zeit kosten. Besonders schlimm sind dabei die Paragleiterlevel. Damit ist man einfach zu langsam, um dann auch noch möglichst weit zu kommen. Hier wäre etwas mehr Rückenwind nicht verkehrt gewesen.
Dazu sind die Texturen nicht so schön, wie sie auf der Switch hätten sein können. Hier hätte man mit etwas mehr Budget sicherlich eine schönere Landschaft hinzaubern können. Wenn man den Titel mit einem Fast Neo vergleicht, ist der Unterschied deutlich sichtbar. Grundsätzlich hat das Spiel aber das Problem, dass es für die meisten eher ein Spiel für zwischendurch ist, um mal kurz abzuschalten. Denn zum wirklichen Fesseln hätte eine Story drumherum nicht geschadet. Man hätte ja als junger Pilotprüfungen starten können, um einmal Rettungsflieger zu werden. Aber das ist nur Geschmacksache.
Vielen Dank an EuroVideo Medien für das Testmuster.
Matthias meint:
Mit Pilot Sports hat die Switch ein nettes Spiel für Zwischendurch dazu gewonnen. Optisch sieht das Spiel zwar nicht so ansprechend aus wie andere Titel, aber mit 50 Kursen verspricht das Spiel genügend Umfang. Dazu ist der lokale Multiplayer durch die recht einfache Steuerung für fast jeden machbar. Wer immer noch auf Pilot Wings wartet, macht mit dem Spiel aber sicherlich nichts verkehrt. Aber leider ist das Gesamtpaket nicht so, wie es hätte sein können.
Grafik
Sound
Steuerung
Spielspaß
Release
Developer
Publisher
USK
27.09.2018
Z-Software
EuroVideo Medien
0
Singleplayer
Multiplayer
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