3Souls erzählt die Geschichte dreier Wesen, die wohl in irgendeiner Weise miteinander in Verbindung stehen, sich aber vermutlich nicht kennen. Das Spiel ist unterteilt in drei Episoden, von der momentan nur die erste erhältlich ist. In Episode 1 begleitet der Spieler Nelesa, eine Frau mit französischem Akzent, auf ihrer Reise durch einen seltsamen Untergrund. Zu Beginn des Spiels findet sich die Frau in einem Kerker, von dem sie nicht weiß, wie sie dorthin gelangt ist. Glücklicherweise ist sie in der Lage, sich ihren Weg frei zu sprengen und mehr über ihre ominöse Umgebung herauszufinden.
Viel Bewegung ist gefragt
Wer sich gedacht hat, er setzt sich gemütlich hin und spielt eine Runde 3Souls, den muss ich leider enttäuschen, denn das Spiel ist alles andere als gemütlich. Auf dem GamePad sieht der Spieler eine Art Kommunikationsgerät, mit dem er in der Lage ist, sich mit Nelesa zu unterhalten. So erzählt man zum Beispiel Informationen zur Umgebung, zu Feinden oder Rätseln. Sobald etwas Interessantes in der Nähe ist, fängt das Gerät auf dem GamePad an zu blinken und einen Signalton von sich zu geben. Es ist ratsam, dem stets Aufmerksamkeit zu schenken, denn es könnte sein, dass etwas Relevantes zur Story oder zum Lösen von Rätseln berichtet wird.
Wo wir auch schon beim Thema wären: Rätsel. Diese sind in 3Souls ziemlich interaktiv. Wenn Nelesa beispielsweise plötzlich vor einem Ventilschacht steht, taucht ein Ventilator auf dem GamePad auf, welcher impliziert, dass man ins Mikro des GamePads pusten soll. Tut man dies, strömt Luft durch den Schacht und Nelesa beginnt zu schweben. Doch darüber hinaus darf das Steuern nicht vergessen werden, sonst fällt sie einfach wieder gerade herunter. Wer außerdem zu stark pustet, verpasst womöglich das beabsichtige Ziel.
Ein weiteres Feature birgt das Sehen unsichtbarer Dinge. Manchmal kann man auf dem GamePad Dinge sehen, die auf dem Fernseher nicht abgebildet werden. Wirft man in diesen Momenten allerdings bloß einen starren Blick auf das GamePad, sieht man nichts als eine Steinwand. Um das Abbild der Szene auf dem Fernseher zu finden, muss der Spieler aufstehen und sich so lange herumdrehen, bis er es gefunden hat. Besonders trickreich wird es bei bewegenden Plattformen, die nur auf dem GamePad sichtbar werden. Denn sobald der Spieler sich bewegt, verschwindet die Ansicht auf dem GamePad und man muss sich schnurstracks wieder zum Fernseher zurückdrehen, um zu schauen, ob man die unsichtbare Plattform getroffen hat. Das kann verdammt schwer sein.
Blumen sind böse
Auf ihrer Reise trifft Nelesa leider nicht nur auf freundliche Gesinnte. Viele Wesen wollen ihr Böses. Ihr größter Gegner sind allerdings Blumen. Tatsächlich, Blumen. Und damit meine ich keine Piranha-Pflanzen oder Diababas, sondern ganz gewöhnliche Blumen. Wieso sie durch die Berührung von Blumen Schaden nimmt, weiß man (noch) nicht, doch auf jeden Fall ist es so, daher sollten sie gemieden werden. Nelesa hat drei Leben. Sobald sie drei Mal von einem Gegner getroffen wurde, stirbt sie und der Spieler darf am Anfang der Spielszene von vorn beginnen. Unglücklicherweise weiß man nie so genau, wo eine Spielszene beginnt und wo aufhört, da das Spiel keine Levelstruktur hat, sondern übergangslos aneinander anknüpft. Es werden lediglich die Namen der Umgebungen eingeblendet, die man betritt.
8-Bit trifft auf 64-Bit
Die Grafik ist ziemlich Interessant. Die Protagonistin Nelesa ist in klassischer 8-Bit-Grafik gehalten, so wie alle interaktiven Objekte und Gegner auch. Die Umgebung an sich erstrahlt aber eher in moderneren Zügen und Farben. Diese Kombination hat etwas sehr mystisches an sich und passt finde ich zur gesamten Atmosphäre des Spiels. Auch die Musik ist eher modern. Sie untermalt die jeweiligen Szenarien sehr gut und trägt ihren Teil zur Atmosphäre recht gut bei. Manchmal wirkt sie etwas einschläfernd, vor allem, wenn man ein Level zum zehnten Mal wiederholen muss, aber meistens hat sie etwas Beruhigendes und Ausgewogenes.
Vielen Dank an Nintendo für das Testmuster.
Lukas meint:
Die erste Episode von 3Souls ist relativ kurz. Bereits nach etwa 45 Minuten setzte man mir die Credits vor. Rechnet man dies hoch und hat jede Episode in etwa diese Länge, so wird es das gesamte Spiel auf nicht mehr als höchstens drei Stunden bringen. Zugegeben, selbst, wenn hier das Rad nicht neu erfunden wurde, sind die Rätsel doch recht witzig und auch oftmals sehr fordernd. Begleitet wird das Jump & Run von beruhigenden Klängen und einer mysteriösen Story. Fernab von dem, was noch kommen mag in den zukünftigen Episoden, ist 3Souls ein interessanter Platformer, dem finde ich mehr Aufmerksamkeit gebührt. Die Atmosphäre mit Undertale zu vergleichen, ist vielleicht ein kleines bisschen zu weit hergeholt, aber stellenweise hatte ich doch parallele Empfindungen.
Grafik
Sound
Steuerung
Spielspaß
Release
Developer
Publisher
USK
28.07.2016
Red Column
Red Column
6+
Singleplayer
Multiplayer
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