Das man mit Gerüchten vorsichtig umgehen muss, ist nichts Neues. Aber doch erscheinen manche von ihnen so logisch, dass wir auf sie reinfallen. Am Ende sind wir dann enttäuscht, dass es nicht dazu gekommen ist. Aber teilweise geben wir dafür nicht einmal dem die Schuld, der das Gerücht gestreut hat. Nein! Wir geben der Firma die Schuld, die dafür gesorgt hat, dass es nicht wahr wird. Bei mir ist das auch oft so, dass ich ein Gerücht eher glaube, wenn ich hoffe, dass es stimmt.
Das war bis jetzt immer so…
Ein prominentes Beispiel ist die Nintendo Direct im Januar. Als das Gerücht aufkam, dass am 10. Januar eine neue Ausgabe erscheint, verbreitete sich dieses viral im Netz, obwohl diese Meldung von quasi jedem hätte stammen können. Denn Nintendo hatte ja bisher in „jedem Jahr“ im Januar uns in einer Direct mit neuen Infos versorgt. Dazu haben findige Fans den recht gleich bleibenden Abstand zwischen einzelner Direct-Sendungen als Argument angeführt. Wahrscheinlich bin ich nicht der einzige, der jeden Tag darauf gewartet hat, ob von Seiten von Nintendo irgendeine Ankündigung gekommen ist.
Heute wissen wir, dass es nie dazu kam. Hat Nintendo etwa ihre Formel gebrochen? Bricht Big N ihre Tradition? Dazu müsste es zunächst einmal eine geben. Es stimmt, dass es am 11. Januar 2018 eine Nintendo Direct Mini gab. Im Jahr davor zeigte der japanische Entwickler die Nintendo Switch am 12. Januar das erste Mal der Welt. Wer jetzt vorschnell denkt, dass es im Jahr davor am 13. Januar Neuigkeiten gab, den muss ich leider enttäuschen. Dort mussten wir bis zum 26. Februar auf Pokémon News warten und am 3. März gab es weitere Informationen zu den Spielen für Wii U und 3DS.
Schaut man weiter zurück, findet man noch weitere Abweichungen. Somit sollten wir alle aufpassen, mit zu schnellen Rückschlüssen, bloß weil etwas schon einmal stattgefunden hat. Dennoch halten sich die Gerüchte über eine Direct im Januar bzw. Anfang Februar in den Köpfen. Das liegt auch daran, dass es bisher außer zu Yoshi keinen Termin gibt. Letzterer wurde sogar außerhalb einer Direct angekündigt. Zumindest gab es am 23.01. schon einmal Neuigkeiten zu den Nindies. Aber Indiespiele sind nicht das, was die breite Masse sehen möchte. Auch mir persönlich war die Ankündigung eher gleichgültig. Das ist schade für die Entwickler, aber die Zahl der Spiele, die mich in einer solchen Präsentation wirklich ansprechen, ist leider eher gering.
Viel Spekulation
Grundsätzlich kochte die Gerüchteküche diesen Januar aber mal wieder über. Das ist aber immer so, wenn es über einen längeren Zeitraum keine neuen Infos gab. Bei Metroid Prime 4 wissen wir mittlerweile, dass wir uns noch gedulden müssen. Schließlich kam letzte Woche die traurige Nachricht, dass Nintendo die bisherige Entwicklung abbricht. Ein Lichtblick ist für viele, dass jetzt wieder die Retro Studios übernehmen, die mit der Prime Trilogy bereits hervorragende Arbeit geleistet haben. Wer meinen Artikel zur Firma aus Texas gelesen hat, weiß aber auch, dass viele Teammitglieder von damals nicht mehr Teil der Firma sind. Aber abseits davon sehnen wir uns alle nach Infos zu Animal Crossing und Bayonetta 3, von denen bisher nicht einmal ein Trailer erschien. Das alles passt einfach nicht zu der Aussage, dass Spiele erst angekündigt werden, wenn es etwas zu sehen gibt. Auch dies schien eine Zeit lang der Weg von Nintendo zu sein. Aber leider gab es zu den Titeln bisher anscheinend nicht viel zu sehen. Genauso verhält es sich aber auch mit Fire Emblem. Als Fan der Serie würde ich gerne mehr über den Titel erfahren. .Hier können dann sogar Gerüchte eine positive Wirkung haben. Sofern man nicht alles glaubt, was im Internet steht, können sie die Wartezeit verkürzen. Zudem kann es wirklich Spaß machen, darüber zu diskutieren, ob ein bestimmtes Feature dem Spiel helfen würde oder eben nicht. Doch auch hier besteht wieder die Gefahr, dass am Ende nur die Enttäuschung bleibt.
Ich weiß leider nicht und kann nur spekulieren, warum Nintendo manchmal Spiele ankündigt, damit man erst einmal nichts mehr über sie erfährt. Tatsächlich könnte es mittlerweile sein, dass der neue Titel von Monolith Soft, dessen Entwicklung erst so richtig nach Xenoblade Chronicles 2 begonnen hat, am Ende sogar vor Metroid Prime 4 erscheint oder plötzlich in Kürze Bayonetta 3 auf den Markt kommt, obwohl es von diesem bisher auch nur ein Artwork gibt. Natürlich ist auch das nur reine Spekulation, aber die Sorgenfalten werden bei mir größer, je länger ich nichts von den Titeln erfahre. Deshalb hoffe ich, dass Nintendo aus diesen Fehlern wieder lernt und künftig Spiele ankündigt, wenn es auch etwas von diesen zu sehen gibt.
Ein kurzer Rückblick
Blickt man nun auf den Januar zurück, muss man feststellen, dass Nintendo die Informationen immer mal wieder gestreut hat. Es gab den Trailer zu Yoshi mit dem Releasedatum. Dazu kam die Nindie Präsentation und die Ankündigung, dass Metroid Prime 4 jetzt von Retro übernommen wird. Dazu kam noch der kleine Teaser beim Herausgeben der Quartalszahlen, dass noch ein Titel in der Pipeline ist, der noch nicht angekündigt ist, der aber wohl eine breite Masse an Spielern anspricht. Das alles reicht natürlich nicht einmal für eine Direct Mini. Aber tatsächlich stellt sich gerade die Frage, ob das nun alles ist, was uns im Frühjahr erwartet. Schließlich war Fire Emblem: Three Houses ursprünglich für Frühjahr angekündigt. Eine Nintendo Direct wird sicherlich irgendwann kommen, aber die Frage lautet mittlerweile wann?
So schaue ich ein wenig skeptisch auf das Jahr 2019. Das Angebot an Third Party Spielen ist dabei ausnahmsweise mal kein Problem, da dort einige interessante Titel angekündigt sind. Viel mehr bin ich gespannt, was Nintendo in diesem Jahr überhaupt noch liefert. Da gibt es leider im Moment viel zu viele Fragezeichen.
Wie ist eure Meinung zu dem Thema? Wie geht ihr mit Gerüchten um? Springt ihr sofort auf dem Hypetrain oder muss man euch erst einmal überzeugen?
Doscho meint
6. Februar 2019 um 15:08Ich gebe eigentlich wenig bis gar nichts auf Gerüchte. Entweder sie basieren, wie du geschrieben hast, auf Wahrscheinlichkeiten. Oder sie sind so offensichtlich, dass sie schon nicht mehr Gerüchte sind, sondern eher Tatsachen (zum Beispiel habe ich das “Gerücht” gehört, Nintendo arbeitet schon an einem neuen Zelda….). Und manchmal hab ich einfach nur den Eindruck, der Wunsch ist Vater des Gedanken, sprich, es geht nicht um Gerüchte, sondern mehr um “Das möchte ich haben, also MUSS (!) Nintendo das auch bringen!”
Ich stimme dir allerdings zu: Spiele sollten eher nur gezeigt werden, wenn es was zu zeigen gibt. Klar kann man durch bloßen Namedrop Fans hypen, wie Metroid Prime 4 und das “Pokémon Core RPG” beweisen. Aber gerade Metroid Prime 4 zeigt, man kann den Hype auch komplett wieder abflachen lassen. Ich fände jetzt einen ähnlichen Teaser wie den zur E3 2017 eine Frechheit, ich weiß ja, das es neu entwickelt wird. Ich möchte also jetzt wirklich Spielszenen sehen (oder wenigstens einen cineastischen Trailer), ansonsten am Besten gar nichts.
Ansonsten ja, Nintendo sollte hier wirklich wieder die Kurve kriegen, zu sagen “Hey, hier haben wir ein Spiel, hier Gameplaymaterial (kann ja auch noch im Rohzustand sein), wenn’s fertig ist, kommt nochmal mehr.” Es tendiert immer mehr zu “Hier, ein Spiel!”, bei dem man dann fragend dasteht, nichts weiß und, noch schlimmer, nicht weiß ob und wenn ja, wann man nochmal was dazu hört…
Ansonsten hoffe ich persönlich, mehr über Luigi’s Mansion 3 und Town zu erfahren. Hier hat man zumindest schon mal Rohmaterial gesehen, also könnte Nintendo dazu wirklich mehr bringen. Man wird sehen, ich bin da eher ein Typ, der sich überraschen lässt 🙂
Gunnar Schreiber meint
7. Februar 2019 um 13:26Danke für den ausführlichen Kommentar! 🙂