Vor einem Jahr habe ich bereits mit Penny Punching Princess ein Spiel aus dem Hause Nippon Ichi Software gespielt. Das japanische Entwicklerstudio bringt jedes Jahr neue Spiele auf den Markt, die eher Nische sind. Mit The Princess Guide kommt nun der inoffizielle Nachfolger des Titels, in dem man mit Taschenrechner bewaffnet, die Gegner bestechen konnte. Das ist im neuen Spiel zwar nicht mehr so, aber die Parallelen sind deutlich zu sehen.
Vier Prinzessinnen, ein Lehrer
Dieses Mal ist man nicht selbst eine Prinzessin sondern ein Lehrmeister. Dadurch kann man den Avatar selbst wählen. Neben Frisuren kann auch das Geschlecht gewählt werden. Erste machen bei der kleinen Figur aber kaum einen Unterschied. Im Tutorial lernt man dazu nicht nur die Steuerung sondern auch die Geschichte des Protagonisten. Dieser hat genug vom Hauptmann sein, schreibt mehrere Bücher und wird zu einem Lehrmeister. Als dieser kriegt er den Auftrag die vier Prinzessinnen zu trainieren. Hier muss man sich das erste Mal entscheiden. Denn man kann am Anfang nur eine der vier Damen unterrichten. Allerdings darf man die anderen später auch noch trainieren.
Doch zunächst habt ihr das Vergnügen die Geschichte der „holden“ Maid zu erfahren, die ein Land regieren soll. Jede der vier Prinzessinnen hat ihre eigene Mission. Veronica ist zum Beispiel eine Hexe, die die Weltherrschaft an sich reißen möchte. Die Anführerin der Magiergilde ist sie bereits. Bei Widerworten verwandelt sie die Leute in Frösche. Nur ihr „Teach“, also ihr, hat da etwas mehr Glück. Dafür darf man sie Huckepack durch die Gegend tragen. Auch die anderen Prinzessinnen haben ihren eigenen Tick. Sei es ein unbändiger Appetit, hohe Schulden und doch einen hohen Gerechtigkeitssinn oder einen etwas zu ausgeprägten Glauben an Gott.
Doch obwohl der Antrieb jeder Prinzessin ein anderer ist, so ist das Spielerlebnis relativ gleich. Man kämpft sich durch die einzelnen Missionen, in dem man die Karten abschließt. Diese können aus einem Raum oder aber aus mehreren Ebenen bestehen. Überall kämpft man gegen eine Vielzahl von Monstern, die man ordentlich vermöbeln muss, ohne selbst eine Drüber zu bekommen. Zum Glück befehligt man drei Truppen von Soldaten, die man jeweils vier Mal zum Angriff pfeifen kann. Außerdem verfügt man über Spezialangriffe und sollte man eine Prinzessin spielen, kann man als Sensei sie loben oder ausschimpfen. Beides hat Auswirkung auf die Stimmung und ist ein Ansporn, es besser zu machen oder weiter so zu machen.
Vier verknüpfte Geschichten
Zunächst mag es den Anschein haben, dass de vier Prinzessinnen nicht viel miteinander zu tun haben. Sie könnten sogar in verschiedenen Welten leben. Doch nach und nach wird ersichtlich, dass die Schicksale verbunden sind. Deshalb macht es Sinn die jungen Frauen zu trainieren, um sie auf ihre Mission vorzubereiten. Dabei findet man bei jeder Geschichten, die wohl überlegt sind und doch will durch den ständigen Wechsel nicht so wirklich der Funke überspringen. (den Satz verstehe ich nicht)
Hat man sich einmal an eine Prinzessin gewöhnt, geht es mit der nächsten weiter. Diese hat zwar auch eine interessante Geschichte, aber man war eben gerade dabei, mehr über die eine zu erfahren. Außerdem bietet das Spiel spielerisch nur wenig Abwechslung. Dazu kommen dann auch noch Gegner, die auf der Karte erscheinen und einen bei Berührung in einen Kampf verwickeln. Dazu kommt das Gefühl auf, dass er eigene Charakter alleine nur wenig ausrichten kann. Oft ist es eine bessere Taktik, die Fallen zu kaufen und gegen die Gegner einzusetzen. Das war auch schon in Penny Punching Princess so. Dazu überfordert einen das Spiel am Anfang ein wenig mit den Spielmöglichkeiten. Das Tutorial ist hier mal ein wenig zu kurz gehalten. Denn man kann die Prinzessinnen auch nach bestimmten Errungenschaften verbessern oder die Waffen aufwerten. All geht in der Flut an Informationen am Anfang ein wenig unter.
Steuerung und Technik
Gesteuert wird The Princess Guide durch eine klassische Steuerung. Sowohl im Handheldmodus als auch im TV Modus bewegt man sich mit dem Analogstick oder wählt mit diesem das nächste Ziel aus. Mit X befehligt man die Soldaten und schickt sie los. Über das Steuerkreuz wählt man zudem die Gruppe aus, was etwas umständlich ist. Gerade im Gewusel von Gegnern wird es dann oft etwas hektisch und ich für meinen Teil hatte dort nicht mehr das Gefühl, die Kontrolle zu haben.
Grafisch ist der Titel solide. Es gibt sicherlich schönere Spiele, es gibt aber eben auch Indiespiele, die weniger schön sind. Auf den Karten gibt es leider aber nur wenig Highlights und die Monster wiederholen sich öfters mal. Trotzdem hat der Stil durchaus seinen Charme, hält sich aber mit besonderen Effekten eher zurück.
Der Soundtrack ist zudem solide. Oft bleibt die Musik aber eher im Hintergrund und geht in den lauten Kampfgeräuschen unter. Zudem ist eben nichts total Besonderes dabei. Höchstens das Victory Theme bleibt im Ohr, da es immer wieder erklingt. Dafür kann das Spiel aber mit seiner japanischen Sprachausgabe trumpfen. Verfügte Penny Punching Princess noch über komisches Kauderwelsch, reden die Charaktere nun fließend Japanisch. Dadurch kommen die Emotionen deutlich besser herüber.
Kritik
Wie bereits erwähnt ist das größte Problem von The Princess Guide, dass sich das Gameplay sehr schnell wiederholt. Ab und zu ist es zudem eher zu leicht und im nächsten Moment zieht der Schwierigkeitsgrad gefühlt richtig an. Dazu ist der Humor der Charaktere nicht unbedingt für jeden etwas. Hat man sich gerade an diesen gewöhnt, geht es zur nächsten Prinzessin, wodurch man aus der Geschichte gerissen wird. Das ist wirklich schade und besonders am Anfang kann dies durchaus frustrierend sein, da die Spannung wieder sinkt. So durchlebt man gefühlt viermal hintereinander die Einleitung zum Spiel. Dazu ist das Tutorial etwas zu kurz, was den Einstieg zusätzlich erschwert. Allgemein hatte ich das Gefühl, als würde ich durch das Spiel hetzen.
Matthias meint:
The Princess Guide gehört leider nicht zu den Geheimtipps. Dennoch ist das Spiel solide und kann zwischendurch durchaus seinen Spaß machen. Wer sich gerne durch Gegnerscharen kämpft und kein Problem mit repetitiven Gameplay hat, macht hier sicherlich nichts falsch. Für alle andere, ist das Spiel aber eher weniger etwas. Dafür gibt es auf der Nintendo Switch mittlerweile einfach zu viel Konkurrenz, auch aus dem Hause Nippon Ichi Software. Wen das aber nicht abschreckt, der wird ein paar lustige Stunden mit den vier Prinzessinnen haben.
Grafik
Sound
Steuerung
Spielspaß
Release
Developer
Publisher
USK
29.03.2019
Nippon Ichi Software
NIS America
12
Singleplayer
Multiplayer
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