Autor: Christian Kohls
Waaaaaaaaaaahhhhh!
Ubisofts verrückte Hasen sind wieder da! Dieses Mal haben sie einen Vergnügungspark erobert und stellen dort allerhand Unsinn an. Neben NintendoLand schickt Ubisoft somit einen weiteren virtuellen Vergnügungspark zum Start der Wii U ins Rennen. Können die Hasen genauso oder gar mehr begeistern als das Nintendo-Pendant oder geht der Konkurent gnadenlos unter?
Dabei hinkt der Vergleich mit NintendoLand etwas, besser lässt sich Rabbids Land nämlich mit Mario Party vergleichen, weil der zentrale Spielmodus ebenfalls eine Art Brettspiel darstellt.
Das Spielbrett
Bis zu vier Spieler können an einem Brettspiel teilnehmen. Wenn ihr nicht so viele Personen zusammenbekommt, füllt das Spiel die Riege mit computergesteuerten Mitspielern auf, ob ihr das nun gut findet oder nicht. Dabei würden das Spiel und im Speziellen auch die Minispiele mit weniger Spielern funktionieren, aber dazu später mehr. Wieso also wird einem nicht die Wahl gelassen, ob nur drei Spieler um den Sieg kämpfen?
Nach der Auswahl einer Farbe für jeden Spieler geht es auch direkt los. Die Startreihenfolge wird im Übrigen zufällig bestimmt. Anders als Mario Party enthält Rabbids Land nur ein einziges Spielbrett, welches den Wiederspielwert extrem schmälert. Das Problem ist dabei zusätzlich, dass das Spielbrett extrem steril ist und kaum unerwartete Ereignisse geschehen oder interessante Dinge passieren. Bei Mario Party hat jedes Brett verschiedene Wege und Besonderheiten, bei Rabbids Land keine Spur von Kreativität bei der Ausgestaltung des Brettes. Außer dem Hintergrund lässt zudem wenig auf einen Vergnügungspark schließen. Im Großen und Ganzen gibt es nur einen äußeren und einen inneren Kreis von Feldern auf denen ihr entlang ziehen könnt. Diese Kreise sind durch zwei Brücken miteinander verbunden welche als einziges unerwartetes Element ab und zu ihre Position ändern.
Bei einer Brettspielrunde wechseln sich die Spieler ab und ziehen würfelnd um das Spielfeld. Eine Runde ist beendet, wenn ein Spieler eine bestimmte Anzahl an Trophäen ergattert hat und anschließend in das Ausgangsfeld in der Mitte zurückkehrt. Außer den Trophäen gibt es leider keine anderen Ressourcen, welche dem Spiel ein wenig mehr Tiefgang verliehen hätten. Im Laufe des Spiels können die Spieler verschiedene Felder betreten, die beispielsweise ein Minispiel starten in denen Trophäen auf den Sieger warten.
Die begehrten Trophäen gibt es auch auf Quizfeldern, bei der Beantwortung von skurrilen aber meistens witzigen Fragen. Andere Felder gibt es auch, aber fast alle gab es so oder ganz ähnlich schon einmal bei der Mario Party-Reihe. Zu erwähnen sind aber noch die Geschenkfelder, auf denen ihr Gegenstände bekommen könnt und diese, dem GamePad sei Dank, ganz im Geheimen einsetzten können. So lassen sich auf dem Spielbrett zum Beispiel Fallen für eure Mitspieler aufstellen.
Verrückte Minispiele
Wird ein Minispiel gestartet, tritt der aktuelle Spieler gegen einen zufällig ausgewählten an. Wobei ich das Gefühl hatte, dass die Spielerauswahl nicht so zufällig war, denn meistens traten immer die gleichen Spieler gegeneinander an, was wohl einer Gleichverteilung zu schulden ist. Ein viel schmlimmerer Kritikpunkt ist jedoch, dass in jedem Minispiel immer nur zwei Spieler gegeneinander antreten, alle anderen werden zum Zugucken verdammt. Wenn man sich schon ein Vorbild an Mario Party nimmt und bis zu vier Spieler erlaubt (und durch automatischen Auffüllen durch Computerspieler diese sogar erzwingt), wieso gibt es dann keine Minispiele für diese Spieleranzahl?
Die Minispiele sind alle durchaus unterhaltsam und setzen die Möglichkeiten des GamePads sinnvoll und kreativ ein. Leider gibt es nur knapp 15 Stück. Es sind viele witzige Minispiele dabei, die einfach eine gute Partystimmung erzeugen. In einem Spiel geht es zum Beispiel darum, zu Tanzen und die Bewegungsteuerung einzusetzen, ein großer Spaß für die Spieler, aber auch für alle Zuschauer. Generell sind die Minispiele der große Pluspunkt des Spiels. Wäre man bei der Ausarbeitung des Spielbrettes ebenso kreativ und liebevoll gewesen, würde dieses den Gesamteindruck nicht so schmälern.
Präsentation
Der Stil des Spieles ist natürlich Rabbids-typisch ziemlich schräg. Wer noch nicht allzu viele Ableger der Serie gespielt hat, der kann sicher noch das ein oder andere Mal schmunzeln, für viele ist er aber ebenso abgedroschen bis nervig. Die Grafik geht in Ordnung und ist in einem eher comichaften Look gehalten, welcher aber gut zum Spiel passt. Musikalisch bekommt man nicht allzu viel geboten, die Musik hat keine besonderen Höhen, könnte aber etwas Jahrmarktmäßiger sein.
Alles in allen kann Rabbids Land ein spaßiges Erlebnis für drei bis vier Spieler sein. Wenn ihr nicht regelmäßig diese Anzahl von Freunden vor eure Wii U gelockt bekommt, dann „Finger Weg!“. Rabbids Land bietet zwar auch einen Einzelspieler-Modus an, dieser ist jedoch schnarchlangweilig weil ihr dort einfach nur gegen den Computer in den Minispielen antretet. Belohnt wird dieses dann, ebenso wie im Hauptspiel, mit Marken, die neue Videos freischalten. Diese sind kurze Clips der Hasen, die recht witzig sind, wenn man sich mit dem Humor anfreunden kann. Rabbids Land macht neugierig und bietet schon mal einen kleinen Vorgeschmack auf das, was man vom nächsten Mario Party erwarten kann.
Vielen Dank an Ubisoft für das Testmuster.